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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stern funktionieren würde, könnte ich damit Spuren wahrnehmen. Aber so muß ich mir erst ein paar Tricks ausdenken, die mir weiterhelfen. Laß mir ein wenig Zeit, ja?«
    Der bemalte Aborigine zuckte mit den Schultern.
    »Nicht zuviel Zeit, Zamorra«, erinnerte er. »Vergiß nicht, daß morgen früh die Zivilisation auf mich und meine Arbeitskraft wartet und ich deshalb vorher noch ein paar Stunden schlafen möchte.«
    Zamorra grinste ihn an.
    »Die Panzerhornschrexe soll deinen verdammten Egoismus fressen«, sagte er. »Schlaf ist gesundheitsschädlich!«
    ***
    Die Zombies kamen und nahmen Mel Duncan die Last ab. Sie bewegten sich um ein Vielfaches schneller als er, verfügten über weitaus mehr Kraft. Seiner Last ledig, konnte auch er schnell laufen. Plötzlich war die unheimliche Kontrollmacht wieder in seinem Geist gewesen und zwang ihn jetzt zum Handeln. Er war nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren.
    Ein Auto kam ihnen entgegen; ein Transporter. Er wurde von einem Zombie gelenkt. Er nahm die anderen Zombies, Duncan und Nicole Duval auf, um mit weit überhöhter Geschwindigkeit davonzujagen, hinaus aus der Stadt. Niemandem fiel die Tempoüberschreitung auf, niemand verfolgte das Fahrzeug.
    Es raste nach Norden davon, einem ganz bestimmten Ziel in der Einsamkeit entgegen.
    Jenem Ritualort, an dem weder ein Weißer noch ein Aborigine nach ihnen suchen würde…
    ***
    »Ich könnte den Platz mit weißmagischen Bannzeichen versehen«, überlegte Zamorra halblaut. »Es würde eine Art Schutzfeld entstehen, das den Frevler abstößt, so daß er dort nicht weiter agieren kann.«
    Shado schüttelte den Kopf. »Das kommt nicht in Frage«, sagte er. »Deine Magie wäre dort ebenso fehl am Platz wie die des anderen. Außerdem wäre der Platz dann ›nur‹ geschützt, der Frevler aber noch nicht ausgeschaltet.«
    »Dann drehen wir das Gedankenspiel doch mal um«, sagte Zamorra. »Was sollte ich deiner Meinung nach tun?«
    Shado hob die Brauen und wies auf Zamorras Amulett. »Damit feststellen, wer der Frevler ist, seiner Spur folgen, ihn finden und zur Rechenschaft ziehen. Wenn er tot ist, ist der Platz wieder gereinigt. Aus dem, was der Regenbogenmann mich wissen ließ, ersehe ich, daß das Silberzeichen dazu fähig ist. Aber es verweigert ja den Dienst. Deshalb kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, was du sonst noch tun könntest. Dein guter Wille ist nicht genug. Ich habe dich zum Platz geträumt, du hast nicht gesehen, wo er sich befindet, und ich brauche meinen Schlaf. Also sollten wir uns trennen.«
    »Sonst nimmst du die Fackel und löschst sie im Wasser, wie der Regenbogenmann Kanaula es wollte, wie?« schmunzelte Zamorra.
    »Viel einfacher. Ich werfe dich entweder zur Tür oder zum Fenster hinaus. Kannst du zufällig fliegen?«
    »Zufällig nicht. Aber da ist noch etwas, worauf ich dich hin weisen möchte. Du sagtest vorhin: Wenn er tot ist, ist der Platz wieder gereinigt. Erwartest du demnach von mir, daß ich den Frevler töte?«
    »Nur der Tod löscht die Tabuverletzung.«
    »Ich bin kein Killer, Shado«, versetzte Zamorra. »Unter dieser Voraussetzung brauchen wir uns erst gar nicht mehr weiter über das Thema zu unterhalten. Ich denke, ich werde dich nicht länger vom Schlafen abhalten.«
    »Ich bin auch kein Killer. Es würde genügen, den Frevler an jenen Stamm auszuliefern, dessen Traumzeitplatz er geschändet hat.«
    »Was vermutlich auf dasselbe hinauslaufen würde. Schönen Abend noch, Shado.«
    Er erhob sich und ging zur Tür. Der Aborigine machte zwei, drei Schritte hinter ihm her, blieb dann aber zurück.
    Leise klickte die Tür ins Schloß, und eine Liftkabine surrte abwärts.
    ***
    Das war also die Telepathin, die vorhin versucht hatte, Mel Duncan auszuhorchen. Skaithor sah sie nachdenklich an. Dann wandte er sich an Mel Duncan. »Du wirst mir noch einmal helfen müssen, mein Freund«, sagte er.
    Auf Duncans Stirn stand eine dicke, kalte Schweißschicht. Er kämpfte; er versuchte immer wieder, sich von dem unheimlichen Bann -zu befreien. Aber es gelang ihm nicht. Der magischen Kraft seines Bezwingers war er nicht gewachsen. Und - eine Befreiung und Flucht würde ihm nichts nützen. Da war noch die Voodoo-Puppe, auf ihn abgestimmt. Diesem teuflischen Zauber konnte er nicht entkommen. Er konnte die Puppe, die in Griffnähe unbewacht vor ihm auf dem Tisch stand, nicht einmal zerstören, weil er sich damit selbst töten würde.
    Wie auch immer das funktionierte…
    »Nein«,
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