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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieser Kammer.
    Was war mit Susan Connors? Er entsann sich, daß sie noch vor ihm die Besinnung verloren hatte. Wo mochte sie untergebracht worden sein? In einem benachbarten Raum? Und wo überhaupt befanden sie sich beide jetzt? Vielleicht in einem der Keller des zu vermietenden Hauses?
    Haus…? Eine Falle! Duncan begriff den Sinn nicht. Er hatte keine Feinde, und es gab auch niemanden, der Lösegeld für ihn zahlen würde. Bei Susan Connors mochte das anders sein, oder man wolte sie an den Harem eines orientalischen Fürsten verkaufen - aber dennoch ergab es keinen Sinn. Warum hatten sie dann auch ihn, Mel Duncan, überwältigt? Wenn es ihnen nur um eine hübsche, blonde Frau ging, hätten sie sie bestimmt auch unter anderen Umständen kidnappen können.
    Vielleicht, weil kein Schwein nach dir fragt, wenn du verschwindest. Höchstens sein Chef, aber auch der würde sich in den ersten Tagen noch kein Bein ausreißen. Duncan hatte sich schon öfters selbst ein paar Tage unbezahlten Urlaub verordnet, wenn ihn die Abenteuerlust gepackt hatte und er auf Dingo-Jagd gegangen war. Also würde sich zunächst niemand etwas dabei denken. Und wenn es bei Susan ähnlich war…?
    Sie hatten es den Gangstern ja auch beide sehr leichtgemacht: Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr, der es immer schwierig machte, Spuren zurückzuverfolgen. Vielleicht, überlegte er, hätte der Überfall nicht stattgefunden, wenn er oder Susan per Taxi oder mit dem eigenen Pkw aufgetaucht wären…
    Aber was waren das für Gangster? Vier Männer und eine Frau hatte Duncan gesehen, und alle hatten sich bewegt wie Roboter. Ihre Augen waren leer und stumpf wie die von Toten gewesen, und die beiden Männer, die unter seinen Karateschlägen zusammengebrochen waren, waren nicht bewußtlos geworden! Da stimmte doch etwas nicht. Er kannte die Wirkung seiner Schläge. Die beiden Männer hätten für mehr als eine Stunde nicht einmal mehr mit einer Haarspitze im Wind zucken dürfen! Trotzdem hatten sie es noch geschafft, Susan und ihn festzuhalten!
    Er hoffte, daß er bald eine Antwort auf seine Fragen erhalten würde. Und er hoffte, daß Susan nichts geschah. Susan mit den faszinierenden Augen. Er wurde den Verdacht nicht mehr los, sich in sie verliebt zu haben.
    Das wurde jetzt zum Problem. Denn er hatte nicht nur an seiner eigenen Befreiung zu arbeiten, sondern auch an der der jungen Frau.
    Und die mußte er erst mal finden!
    Verbissen begann er damit, seine Fesseln zu lockern.
    ***
    Nicole Duval setzte sich auf den harten Boden. »Ich möchte jetzt ein paar Antworten von dir, Teri. Wer ist dieser Shado, und warum sollen Zamorra und ich ihn unbedingt kennenlernen? Nächste Frage: Warum hier im Outback, wenn es in der Zivilisation ebenso möglich gewesen wäre? Weißt du nicht, daß wir uns tatsächlich unerlaubt hier aufhalten? Wo die Aborigines wandern, ist ihr Territorium. Die Gesetze sind freundlicher zu ihnen geworden; hier haben wir Weißen keine Rechte. Wer in das Gebiet will, das den Aborigines zugesprochen worden ist, muß einen Antrag stellen und ihn gut begründen. Die Aborigines können diese Antrag genehmigen oder ablehnen. Sagen sie nein, ist das endgültig und unumstößlich. Wer trotzdem ihr Land betritt, macht sich strafbar.«
    »Bist du jetzt fertig?« Teri ließ sich ihr gegenüber im Schneidersitz nieder, nicht ohne sich erst nach krabbelndem oder schlängelndem Kleingetier umgesehen zu haben. »Solange du deinen Monolog hältst, kann ich deine Fragen nicht beantworten«, sagte sie. »Shado hat Para-Fähigkeiten. Wenn er sich in Trance tanzt, sieht er Dinge, die weit entfernt stattfinden, und er kann aus den Dingen, die er dabei sieht, weitergehende Schlüsse ziehen. Aber da ist noch etwas, denn von sich aus hat er nie mit mir darüber gesprochen. Schließlich bin ich ›nur‹ eine Frau. Da ich aber zu seinen Gedanken keinen Zugang finde, dachte ich mir, das wäre etwas für Zamorra. Vielleicht verrät Shado in einem Männergespräch mehr über sich und seine Fähigkeiten.«
    »Warum sollte er das tun? Will er es überhaupt?« fragte Nicole.
    »Ich denke schon. Er steht diesen Dingen recht aufgeschlossen gegenüber.«
    »Er hat seltsame Bemerkungen gemacht«, überlegte Nicole. »Er hat mich nie gesehen und glaubt mich doch zu kennen, und ich trage in meinen Gedanken etwas von dem in mir, den er erwartet. Jetzt zuletzt noch die Bemerkung über das Silberzeichen - damit kann doch eigentlich nur Merlins Stern gemeint sein.«
    »Diese
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