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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jäh. Der Weg zur Haustür war ihnen versperrt. Zwei breitschultrige Männer mit toten Augen traten ihnen in den Weg. Von der anderen Seite kamen sie auch. Zwei Männer und eine Frau. Alle hatten sie diesen furchtbar leeren, toten Blick und bewegten sich roboterhaft und ungelenk, als würden sie ferngesteuert.
    »Was - was soll das?« stieß Connors erschrocken hervor.
    Das konnte ihr Duncan auch nicht sagen, aber ihm war klar, daß diese seltsamen Gestalten nicht hier waren, um ihnen einen guten Tag zu wünschen. Das leere Haus war eine Falle. Duncan griff sofort an. Zwar verlangten die Regeln, daß er die anderen erst wrnte, daß er Karate beherrschte, aber diesen Akt der Fairneß schenkte er sich großzügig. Die beiden Männer, die ihm den Weg versperrten, gingen unter seinen blitzschnellen, exakt bemessenen Hieben zu Boden. Als die drei anderen zu laufen begannen, riß Duncan Susan mit sich, setzte im Sprung über seine beiden niedergeschlagenen Gegner hinweg, denen ihre Muskeln in der Enge des kurzen Korridors nichts genützt hatten. Aber Duncan hatte sie trotzdem unterschätzt. Sie waren immer noch aktiv, obgleich sie es eigentlich nicht mehr hätten sein dürfen! Im gleichen Moment, als Connors und er über sie hinwegsprangen, fuhren ihre Arme hoch, faßten nach den Beinen der Flüchtenden und brachten sie zu Fall. Susan schrie auf, schlug mit dem Kopf gegen die Wand und brach besinnungslos zusammen. Duncan stürzte, rollte sich herum und brachte seinen emporschnellenden Gegner mit einer Beinschere wieder zu Fall. Im nächsten Moment waren sie zu dritt, dann zu viert über ihm, und er war nicht gut genug trainiert, um aus liegender Position heraus mit ihnen gleichzeitig fertig zu werden.
    Als ihn der wuchtige Hieb traf, nahm die Dunkelheit ihn auf…
    ***
    Nicole atmete tief durch und sah sich um. Es war taghell und überraschend warm, obgleich die Sonne noch nicht sehr hoch stand. Der leichte Wind, der hin und wieder rote Sandschleier vor sich hertrieb, brachte keine Kühlung. »Es ist zwischen acht und neun Uhr morgens, falls es dich weiterhin interessiert«, bemerkte Teri mit mildem Spott. Nicole gönnte ihr einen düsteren Mörderblick.
    Der Boden bestand aus hartgebackenem Lehm; nur ein paar besonders widerstandsfähige Gräser wuchsen hier, und verschiedentlich ragten Strauchwerk und kleinere Bäume auf. Am Horizont entlang spannte sich ein dunkler Waldstreifen. Einige Dutzend Meter von Nicole entfernt schlängelte sich ein schmaler Bach durch die dürre, karge Landschaft; eher ein armseliges Rinnsal. Eine zerlumpt gekleidete ältere Frau, staubbedeckt, kam mit einem ledernen Wasserschlauch vom Bach zurück zum Lager, das aus über Holstöcke gespannten Decken und Fellen bestand. Leere Bierdosen stapelten sich zwischen den einzelnen schattigen Schlafstellen. Eine primitive Kochstelle zeigte Reste vergehender Glut. Ein paar nackte Kinder spielten, ein Mann kauerte vor einem Stück Rinde und bemalte es mit weißer Farbe in künstlerisch-einfachen Mustern. Andere Männer und Frauen unterhielten sich oder hockten nur einfach da und gaben sich dieser oder jener Tätigkeit hin. Vom Auftauchen der beiden Frauen nahmen sie kaum Notiz.
    Als krasser Gegensatz zu diesem etwas verwahrlost wirkenden Szenario zeigte sich, vielleicht zwei- oder dreihundert Meter entfernt, ein modernes Stück Technik: ein einmotoriges Kleinflugzeug!
    Nicoles überraschter Blick kehrte zum Camp zurück. »Erstaunlich«, sagte sie. »Ich hätte nicht gedacht, daß es so etwas noch gibt. Ich war der Ansicht, die Aborigines seien mittlerweile samt und sonders in festen Häusern untergebracht.«
    »Die meisten sicher«, sagte einer der schwarzhäutigen Eingeborenen. Nicole zuckte zusammen; der Mann mußte ein fantastisches Gehör haben, daß er ihre leisen, an Teri gerichteten Worte vernommen hatte. »Vor allem in den nördlichen Territorien. Aber sie sind dort nicht glücklich. Einige Yoln-gu wandern aber noch heute, wie sie es seit fünfzig- oder achtzigtausend Jahren tun. So wie ein Clan.« Er wies mit dem Arm in die Runde.
    Nicole schätzte den Mann auf vielleicht 30 Jahre - sofern man das Alter eines Aborigines überhaupt schätzen kann. Die von der heißen Sonne gegerbte, ledrige Haut läßt viele von ihnen weitaus älter erscheinen, als sie es in Wirklichkeit sind. Der Mann, dem die fadenscheinige und angeschmutzte Kleidung um die Glieder schlotterte, trat jetzt zu ihnen. Nicoles knapper Bikini und Teris knallenges T-Shirt schienen
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