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0521 - Teufels-Pferde

0521 - Teufels-Pferde

Titel: 0521 - Teufels-Pferde
Autoren: Jason Dark
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Boxen befreien.
    McGrath wurde es allmählich unheimlich. Das Verhalten seiner Tiere irritierte ihn stark.
    Er kümmerte sich wieder um Hunter. Der schwarze Hengst war so etwas wie der Leithengst. Wenn er etwas tat, so folgten auch die anderen.
    Sehr behutsam, um Hunter nicht zu erschrecken, streckte Mc Grath den rechten Arm aus. Er wollte das Pferd streicheln und tätscheln. Als er mit der Hand in die Nähe des Kopfes geriet, reagierte das Tier völlig unerwartet.
    Es riß sein Maul auf und schnappte blitzschnell nach der Hand.
    Mit einem Superreflex, noch schneller als das Pferd zubiß, zog Mc Grath die Hand wieder zurück und sprang gleichzeitig nach hinten.
    Mit dem Rücken knallte er gegen die Wand.
    »Verdammt, Hunter! Bist du denn wahnsinnig geworden? Du kannst ja nicht alle Tassen im Schrank haben!«
    Der Hengst wollte sich einfach nicht beruhigen. Die Unruhe erfaßte jetzt seinen gesamten Körper. Er warf sich in der Box herum, drückte die Flanken gegen die Wand und schüttelte wild den Kopf.
    Alle Tiere waren in den Boxen angeleint. Auch Hunter. Wie ein Berserker riß er daran, als könnte er dieses Gefängnis nicht mehr länger ertragen. Zwei durch einen Gitterschutz gesicherte Lampen brannten unter der Decke, doch McGrath brauchte kein Licht, um die anderen fünf Tiere zu sehen. Er hörte sie ja.
    Ihr schrilles Wiehern erfüllte den Stall. Sie benahmen sich, als würde in ihren Leibern der Teufel stecken. Und genau daran dachte McGrath, als er noch einmal auf Hunter schaute und dabei in dessen Augen sah.
    Sie waren zu anderen geworden!
    Tiefrot, als würde das Feuer aus der Hölle stammen, um Besitz von den Augen zu nehmen, leuchteten sie ihm entgegen. Ein tiefes Strahlen, unheimlich anzusehen, völlig verändert, ein Fanal des Schreckens. Das war kein normales Tier mehr. Etwas anderes, Unheimliches hatte von ihm Besitz ergriffen.
    Es war verhext!
    McGrath war in Cornwall geboren. Er kannte die alten Sagen und Legenden, er glaubte daran, und er wußte auch von Geschichten zu berichten, die sich mit dem Verhalten der Tiere beschäftigten.
    Es gab die Mär von den Höllenpferden, die vor vielen Jahrhunderten über die Weiden galoppiert waren.
    Sollte das jetzt auch der Fall sein?
    McGrath, der seine Tiere so liebte, war sich auch der Gefahr bewußt, in der er sich befand. Ihn hielt nichts mehr in dem Stall. Er mußte raus, denn für ihn war es nur eine Frage von Sekunden, bis sich die Tiere losgerissen hatten.
    So rasch ihn seine alten Beine trugen, rannte er auf die Stalltür zu.
    Begleitet von den dröhnenden Lauten der Hufe, vom schrillen Wiehern der Tiere und von einem Fauchen, das er bei ihnen nicht kannte.
    Mit der Schulter rammte er die rechte Hälfte der Doppeltür auf und riskierte es, noch einmal zurückzuschauen.
    In diesem Augenblick hatte sich Hunter losgerissen. Mit wahrer Brachialgewalt durchstieß der Hengst die Tür. Er stieg noch auf der Hinterhand hoch und kratzte mit den Vorderhufen über die gegenüberliegende Wand.
    Dann warf er sich herum. Er hatte die rechte Seite gewählt, weil er zum Ausgang wollte.
    Noch einmal schaute McGrath gegen den Kopf des Tieres und sah abermals die Feueraugen. Hunter hatte das Maul geöffnet. Etwas fauchte hervor, das sich zu einer Flamme verdichtete, die wie eine lange Feuerzunge in den Gang schoß.
    Feuer aus dem Maul!
    So hatte es auch in den alten Legenden gestanden. Sie waren zu einer furchtbaren Tatsache geworden. Die Sagen überfielen den Ort und brachten mit den Pferden den Schrecken.
    McGrath blieb nur noch die Flucht. Die Tiere waren schnell, und er wollte von ihnen nicht getroffen werden. Hufe konnten töten, und hier zählte keine Freundschaft mehr zwischen Mensch und Tier, denn das Tier war besessen.
    McGrath stolperte auf den Hof. Die Angst saß ihm im Nacken, und sie peitschte ihn gleichzeitig voran. Er hatte alles vergessen, was ihn sonst beeindruckte, die Tiere waren innerhalb weniger Minuten zu seinen Feinden geworden.
    Im anderen Stall blieb es ruhig. Nur die sechs Pferde um Hunter drehten so auf.
    Um nicht letztendlich doch erwischt zu werden, suchte der Mann hinter dem Brunnen Deckung. Er kauerte sich dorthin, hob vorsichtig den Kopf und schaute über den Rand aus dicken Steinen hinweg.
    Soeben durchbrach Hunter die Tür.
    Es war ein Anblick, der McGraths Herz schneller schlagen und gleichzeitig seinen Atem stocken ließ.
    Faszinierend und unwahrscheinlich zugleich. Aber auch böse und gefährlich.
    Er hatte angenommen, daß Hunter
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