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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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der sich schon erhoben hatte, zur Tür. „War ein kurzer Besuch, hat mich aber sehr gefreut. Vielleicht triffst du zufällig mal auf meine Studenten, dann sage ihnen doch einen schönen Gruß, ja?“
    „Wird gemacht, Melton. Ich glaube aber kaum, daß ich deine Leute zu sehen kriege. Schließlich will ich in den Cotswolds ja keine Ausgrabungen machen. Also, mach’s gut!“
    Mit diesen Worten trat der Mann von Scotland Yard auf den Flur. Professor Melton schaute ihm noch eine Weile nachdenklich nach, dann zog er die Tür zu.
    Schwerbeschäftigte Leute, diese Kriminaler! dachte er. Die Wissenschaft hat’s da schon bequemer. Und mit einem traurigen Blick auf die noch fast volle Weinflasche wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
    John Ashley drückte seine Zigarette an einem Stein der alten Burgmauer aus und zündete sich sofort eine neue an. Die Dämmerung hatte ihre grauen Schleier über die Gegend gezogen. Round-Wall-Castle lag unheimlich und drohend in dem unwirklichen Zwielicht. Hastig sog John den Rauch ein und versuchte, das zu verarbeiten, was er vor wenigen Stunden gesehen hatte. George hockte neben ihm auf der Mauer und qualmte ebenfalls unaufhörlich. Mit steinernem Gesicht stand einer der Ortspolizisten von Conway in der Nähe. Auch seine Züge wirkten bleich und abgespannt.
    Plötzlich aber gab er sich einen Ruck und spähte angestrengt in die Ferne. „Der Inspektor von Scotland Yard kommt“, sagte er dann zu den beiden Studenten. Da gesellten sich auch Lucy, Philip und Sam zu der Gruppe. Alle schauten sie gespannt nach Conway hinüber. Ja, dort kroch ein schwarzer Humber den staubigen Feldweg entlang, er war gerade noch in der Dämmerung zu erkennen.
    „Und ihr armen Kerle müßt jetzt wirklich nochmals in den Wald?“ fragte Lucy mit zitternder Stimme.
    „Wird ihnen nichts anderes übrigbleiben“, warf der Polizist ein. „Der Inspektor braucht sicherlich ihre Aussagen, und die können sie am besten an Ort und Stelle machen.“
    „Davor graut mir jetzt schon“, sagte George und stöhnte. „Mir dreht sich der Magen um, wenn ich bloß daran denke. Und dann bei dieser Dunkelheit, wo alles noch viel gespenstischer wirkt …“
    „Wir haben bereits Scheinwerfer aufgestellt“, sagte der Polizist. „Aber trotzdem, ich fühle mich auch elend.“
    Jetzt war bereits das Motorengeräusch des sich nähernden Wagens zu hören. Schweigend sah die kleine Gruppe zu, wie sich der Humber über den Serpentinenweg, der zur Ruine führte, bewegte. Dann stoppte das schwarze Auto scharf neben der alten Burgmauer. Zwei Männer stiegen aus. Der eine war ein großer, massiger Mann in Zivil, der andere trug die Uniform der Landpolizei.
    Der Ortspolizist lief auf den Wagen zu. John und George folgten ihm unaufgefordert, und nach kurzer Beratung gingen auch die anderen Studenten ihnen nach.
    Eine kurze Pause entstand. Der Inspektor von Scotland Yard musterte schweigend die Personengruppe, die ihm gegenüberstand.
    „Mein Name ist William Hunter“, sagte er mit kräftiger Stimme. „Ich komme von Scotland Yard. Das hier ist Sergeant McCoy von der Landpolizei. Und wo sind nun die beiden Herren, die die Leiche gefunden haben?“
    „Hier, mein Freund George Howland und ich. Ich heiße John Ashley“, antwortete der Leiter der Archäologengruppe. „Wir stehen zu Ihrer Verfügung.“
    Inspektor Hunter gab den beiden jungen Männern die Hand. „Ich habe Ihnen Grüße auszurichten“, sagte er. „Nämlich von Professor Melton aus Oxford. Ich irre mich doch nicht, daß Sie die Leute sind, die er hierhergeschickt hat, um Ausgrabungen in Round-Wall-Castle zu machen?“
    Die jungen Leute schauten ziemlich erstaunt drein.
    „Sie kennen Professor Melton?“ fragte John endlich.
    „Ja, ich komme geradewegs von ihm“, antwortete der Inspektor. „Als ich ihm sagte, daß ich in die Cotswolds reisen würde, um einen Mordfall zu untersuchen, ahnte ich nicht, daß ich es ausgerechnet mit Studenten von ihm zu tun bekommen würde. Er erzählte mir, daß Sie sich irgendwo hier aufhalten. Ich sollte Ihnen Grüße ausrichten, falls ich Sie träfe. Was hiermit geschehen ist, meine jungen Freunde. Durch die Polizei habe ich nämlich erfahren, wer Sie sind. Und nun wollen wir an die Arbeit gehen, was?“
    William Hunter spürte bei diesen Worten deutlich, wie John und George zusammenzuckten.
    „Es ist eine grausige Sache“, sagte er halb zu den Studenten, halb zu sich selbst. „Sergeant McCoy hat mir den Fall in groben Zügen bereits
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