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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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auseinandergesetzt. Leider kann ich aber auf den Lokaltermin mit Ihnen nicht verzichten. Schließlich haben Sie ja den Ermordeten gefunden. Zum Ausgleich für die Dienste, die ich fordern muß, lade ich Sie nachher zu einem doppelten Whisky ein.“
    John schluckte trocken und brannte sich eine neue Zigarette an.
    „Gehen wir“, bat er. „Ich will die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen.“
    „Okay.“ Inspektor Hunter nickte.
    „Und wo sollen wir inzwischen bleiben?“ fragte Lucy, die sichtlich Angst hatte. „Ich gehe auf keinen Fall mit in den Wald.“
    „Brauchen Sie auch nicht, mein liebes Fräulein“, beruhigte sie der Inspektor. „Setzen Sie sich mit Ihren beiden Begleitern inzwischen in meinen Wagen und schalten Sie das Radio ein. Dann ist das Warten nicht so unheimlich.“ Er lächelte Lucy freundlich an. „Nun aber los!“
    Es war inzwischen völlig dunkel geworden. Der kleine Trupp setzte sich in Richtung auf den Westturm in Bewegung. Sergeant McCoy und sein Kollege von der Ortspolizei leuchteten mit starken Taschenlampen. Es ging zuerst ein Stück die vielfach geborstene Burgmauer entlang, dann begann der dichte Wald. Etwa fünf Minuten lang gingen die Männer immer nach Westen. Das Licht der Taschenlampen geisterte über Sträucher, die im Dunkeln bizarr aussahen, streifte Äste, die sich in einem leichten Wind bewegten, fiel auf seltsam geformte Gesteinstrümmer.
    Dann wurde es plötzlich hell um die Gruppe. Die Männer hatten die kleine Waldlichtung erreicht, wo der Mord passiert war. Zwei Scheinwerfer waren hier aufgestellt. Ihre Kegel konzentrierten sich auf einen ganz bestimmten Punkt: auf die grotesk verkrümmte Leiche eines alten Mannes, in dessen Schädel ein schweres Beil steckte. Sein Gesicht war zu einer formlosen Masse geworden. Geronnenes Blut klebte in dicken Schichten auf der Haut und bedeckte auch noch die Brust und die Arme des Toten. Gelbe Zähne in einem verzerrten Mund bleckten greulich im grellen Scheinwerferlicht.
    John Ashley blieb plötzlich stehen und preßte die Hand auf den Mund. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Schon am Tag hatte der Tote grausig genug ausgesehen, aber jetzt, im Licht der Scheinwerfer, bot er einen Anblick, der einem das Blut in den Adern gerinnen ließ. Er verlor seine Zigarette und begann am ganzen Körper zu zittern. Sein Blick fiel auf George, der ganz grün im Gesicht war. Auch er war stehengeblieben.
    Inspektor Hunter bemerkte, wie sehr der Anblick des Toten seinen beiden Begleitern an die Nieren ging. Auch ihm selbst drehte sich der Magen um. Aber einschüchtern ließ er sich nicht. Dazu hatte er bei der Mordkommission von Scotland Yard schon zuviel erlebt. Er griff in sein Jackett und reichte John eine flache Whiskyflasche.
    „Trinken Sie, das wird Ihnen helfen“, sagte er.
    Das scharfe Getränk beruhigte John ein wenig. Der Brechreiz verschwand. Er gab die Flasche an George weiter.
    „Danke“, sagte er erleichtert zu Inspektor Hunter. „Von mir aus können wir weitergehen.“
    William Hunter nickte. Nach zwanzig Schritten war die Leiche erreicht. Schweigend standen die Männer davon. Jetzt löste sich eine Gestalt aus dem Dunkel des Waldes, John zuckte unwillkürlich zusammen. Dann sah er, daß es nur ein Polizist war.
    „Keine Vorkommnisse, seit ich hier Wache stehe“, meldete er dem Sergeant. Dann verschwand er wieder in der Dunkelheit.
    Inspektor Hunter hatte sich inzwischen zu der Leiche niedergebeugt und untersuchte sie. Fast zehn Minuten lang wurde kein Wort gesprochen. Eng zusammengedrängt standen die beiden Studenten und die Polizeibeamten hinter dem Mann von Scotland Yard.
    „Fotos wurden bereits gemacht?“ fragte der Inspektor, als er sich aufrichtete.
    Sergeant McCoy nickte. „In zwei Stunden können Sie die Abzüge haben“, sagte er.
    „Und wurde an der Leiche irgend etwas verändert?“ lautete die nächste Frage des Inspektors.
    „Nein, Sir. Wir haben alles so gelassen, wie es war.“
    „Gut.“ Inspektor Hunter wandte sich an John und George. „Nun erzählen Sie bitte einmal alles, was Sie heute Mittag erlebt haben. Vielleicht Sie, Mr. Ashley.“
    John schluckte.
    „Es war halb eins, als meine Kollegen und ich aus dem Wald einen schrecklichen gurgelnden Schrei hörten“, begann er. „Wir erschraken furchtbar. George und ich gingen in die Richtung, aus welcher der Schrei gekommen war. Auf dieser kleinen Lichtung entdeckten wir den Toten. Er lag genauso da wie jetzt und bewegte sich nicht
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