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052 - Invasion der Toten

052 - Invasion der Toten

Titel: 052 - Invasion der Toten
Autoren: Bernd Frenz
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Oberkörper nach vorne fallen. Schlug mit dem Gesicht voran auf, zog die Beine nach und stemmte sich wieder in die Höhe. Lizz hämmerte ihm die Axt so tief in den Rücken, dass sie stecken blieb. Trotzdem drehte er sich um, schlang seinen gesunden Arm um ihren Nacken und zog sie an sich.
    Fauchend wollte er in ihren Hals beißen.
    Im letzten Moment stürmte Maxx heran.
    Er stopfte den Revolverlauf ins aufgerissene Maul und zog den Abzug durch. Der Schädel des Freeks platzte in einer übelriechenden Wolke auseinander.
    Maxx spürte, wie ihm etwas Klebriges ins Gesicht spritzte, scherte sich aber nicht darum. Seine Sorge galt einzig und allein Lizz, die immer noch im Würgegriff steckte. Plötzlich ging ein Zittern durch den Rumpf des Kopflosen. Der Arm um ihren Hals lockerte sich, der Freek stürzte zu Boden.
    Lincoln sei Dank, seufzte Maxx ein Stoßgebet. Die Kerle sind doch verwundbar.
    »Trefft ihre Köpfe!«, schrie er laut.
    »Dann sind sie erledigt!«
    Die Erkenntnis kam zu spät. Ihre Gegner brachen bereits überall durch die geborstenen Fenster. Wie eine lebende Welle schwappten sie in das Erdgeschoss der Villa. In der Küche schrien Orko und Naja gellend auf, während Zakum aus dem Wohnzimmer taumelte. Zwei Freeks hingen ihm wie Kletten an Armen und Hals. Sie rangen ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein. Mit bloßen Fäusten und seinem eigenen Speer.
    Maxx zerschoss ihre Köpfe, wirbelte herum und feuerte erneut. Zwei weitere Freeks gingen in die Knie, aber was half das? Die leeren Plätze wurden sofort von Nachdrängenden eingenommen, und er hatte nur noch eine Kugel im Lauf.
    Im flackernden Schein der Öl- und Fettlampen konnte Maxx seine Gegner erstmals genauer sehen. Es waren keineswegs Mutanten, wie bisher angenommen, sondern Menschen aller Hautfarben und Ständen. Blax, Jellos, Pales und Mechicos. Sogar eine Taratze wankte an ihrer Seite.
    Was sie alle vereinte, war der schlechte Zustand, in dem sie sich befanden.
    Eigentlich war es ein Wunder, dass sie überhaupt aufrecht stehen konnten. Ihre dunkel verfärbte Haut zeugte von unterschiedlichen Stadien der Verwesung.
    Nasen, Ohren und andere Glieder faulten fröhlich vor sich hin. Die meisten trugen verschmutzte Kleidung, als ob sie tagelang im Dreck gelegen hätten. Oder unter der Erde, ging Maxx ein Licht auf.
    Das sind lebende Tote! Zombies!
    Das erklärte den strengen Geruch, den sie absonderten.
    Bislang hatte er Geschichten über Wiedergänger, die aus ihren Gräbern stiegen, als abergläubisches Geschwätz abgetan. Angesichts der heran staksenden Meute wurden ihm jedoch die Knie weich. Mit Gangs oder Taratzen wurde Maxx fertig - aber wie sollte er gegen etwas kämpfen, das längst tot war?
    »Wir müssen nach oben!«, riss ihn Lizz aus der Lethargie. Als er nicht sofort reagierte, zerrte sie ihn einfach mit sich. Zusammen mit Zakum hetzten sie die Stufen hinauf. Die enge Treppe war ihre letzte Chance. Dort konnten die Toten ihre zahlenmäßige Überlegenheit nur schlecht ausspielen.
    Der Gedanke an Widerstand wurde jäh zerstört, als über ihnen schlurfende Schritte erklangen.
    Im ersten Stock wankte eine weitere Zombiehorde heran. Unbemerkt waren sie über die Rückseite des Hauses eingedrungen.
    Die verdammte Brut nahm zwar keine Rücksicht auf eigene Verluste, ging aber mit Strategie vor.
    Lizz schrie entsetzt auf, als ein Pale mit offenem Brustkorb an der Treppe auftauchte. Unter dem zerfetzten Hemd war sein feucht glänzender Herzmuskel zu sehen, der von einer eingedrückten Rippe an seinem Platz gehalten wurde.
    Andere lebenswichtige Organe waren dem Untoten längst verloren gegangen.
    Mit der Linken umklammerte er Najas Jüngsten, dessen erschlafften Körper er wie ein kaputtes Spielzeug hinter sich her zog. Maxx verfeuerte seine letzte Kugel.
    Hastig und von Zorn getrieben, deshalb traf er nur die linke Schulter. Der Pale ruckte nur kurz zurück und marschierte dann unaufhaltsam die Treppe herunter. Ein Dutzend weiterer Zombies drängte nach.
    Zum Nachladen blieb Maxx keine Zeit mehr.
    Von beiden Seiten drangen die Toten auf das Trio ein. Knüppel und blanke Klingen sausten nieder. Vom Überlebenswillen getrieben schlug Maxx wild um sich, obwohl ihm sein Verstand längst meldete, dass er keine Chance mehr hatte. Seine Fäuste zerschmetterten einen Kiefer.
    Die Toten erdrückten ihn schier mit der puren Masse ihrer stinkenden Leiber.
    Er wurde von Händen gepackt und die Stufen hinab geschleudert. Tritte trieben ihm die Luft aus den
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