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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls gesehen hatte, denn mir war Willy in der Nähe des Pubs auch über den Weg gelaufen. Nur war der Killer in dem Auge verschwunden, so daß ich nicht hatte zugreifen können.
    Auch am anderen Morgen im Büro hatte ich das Auge gesehen. Es entstand aus dem Nichts und verschwand wieder.
    Leider war Rick Malones Leiche nicht verschwunden. Ein elftes Opfer war also auf das Konto des Mörders gegangen. Mir war zudem ferner bekannt, daß dieses Auge in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem versunkenen Kontinent Atlantis gestanden haben mußte.
    Auf den Besuch in der Videothek war ich gespannt. Ich lernte Sandra kennen, eine außergewöhnliche Frau, und ich lernte einen dieser bleichen Menschen kennen, von denen mir Lady Sarah berichtet hatte, denn sie erschien zu allem Unglück ebenfalls in der Videothek. Der Bleiche wollte in den Club. Sandra verwehrte ihm den Eintritt, er rannte aus dem Geschäft, ich verfolgte ihn und bekam abermals Kontakt mit dem Auge, das den Bleichen in seine Pupille hineinriß und zerstörte.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg wieder zurückzulaufen, und nun stand ich vor der nicht ganz geschlossenen Tür zu diesem ungewöhnlichen Club.
    Ich war sicher, daß ich Sandra dort finden würde. Sie gehörte zu den Personen, die einer Auseinandersetzung nicht aus dem Weg gingen, die es einfach wissen wollten.
    Mein Kopf steckte noch voller Gedanken, deshalb zögerte ich, den mir unbekannten Raum zu betreten. Sandra mußte mich längst bemerkt haben, denn sie rief nach mir.
    »Willst du nicht kommen, Sinclair? Ich warte auf dich. Ja, ich warte schon lange.«
    »Das ist übertrieben.«
    Sie lachte so laut, daß ich es gerade hören konnte. »Für mich nicht, Sinclair.«
    »Du willst, daß ich zu dir komme, Sandra. Okay, das ist mir recht. Nur will ich wissen, was mit Mrs. Sarah Goldwyn geschehen ist.«
    »Du hast sie gesehen?« Sie fragte mit einer Stimme, die das Lachen kaum unterdrücken konnte.
    »Leider war sie nicht zu übersehen.«
    »Sie hat Pech gehabt. Sie ist einfach eine zu neugierige alte Dame. So etwas mag ich auch nicht.«
    »Sie war deine Kundin.«
    »Das hätte sie nur bleiben sollen. Man kümmert sich nicht um Dinge, die einen nichts angehen. Willst du jetzt zu mir…?«
    »Ich möchte, daß Sarah Goldwyn befreit wird.«
    »Sie bleibt!«
    »Dann werde ich nicht…«
    »Doch, du wirst. Du kannst es dir aussuchen, Sinclair. Entweder kommst du, und Sarah bleibt, oder du kommst nicht, und Sarah bleibt trotzdem.«
    »Worin liegt da der Unterschied?«
    »Bei der zweiten Möglichkeit bleibt sie im Boden stecken. Als Tote! Noch aber lebt sie.«
    »Was zu beweisen wäre.«
    »Sie lebt, das muß dir reichen!« Sandra ließ sich auf keinerlei Kompromisse ein.
    Da sie die besseren Trümpfe in den Händen hielt und ich neugierig war, blieb mir nichts anderes übrig, als ihrer Forderung nachzukommen.
    Einen letzten Blick warf ich zurück. Er kam mir vor, als würde ich Abschied nehmen. Ein Abschied, der wehtat, der sich wie ein Stachel in meine Seele bohrte.
    Dann öffnete ich die geheimnisvolle Tür!
    ***
    Ich betrat eine andere Welt!
    War die Videothek durch geschickt angebrachte Beleuchtung schon in ein geheimnisvolles Licht getaucht worden, so lag dieser Nebenraum in einem Halbdunkel.
    Nachdem sich meine Augen auf die Lichtverhältnisse eingestellt hatten, fiel mir der Vergleich mit einem Kino ein. Eine Wand wurde von einer großen Leinwand eingenommen. Sie war einfach eine weiße Mauer und bedeckte die gegenüberliegende Seite der Tür in der gesamten Zimmerbreite.
    Vor der Leinwand zählte ich vier Stuhlreihen. Sitzplätze für die Besucher dieses kleinen Kinos.
    Zwischen den Reihen und der Wand stand Sandra.
    Auch jetzt trug sie ihr grünes Kleid mit dem Schlitz. Es floß sehr eng über den Körper, so daß der Stoff ihre außergewöhnlich gute Figur hervorragend betonte. Selbst im schwachen Dämmerlicht leuchtete ihr Haar goldfarben, und die darin eingeflochtenen Perlen schimmerten matt. Sandra lächelte mir entgegen, nur war es kein Ausdruck des Willkommens, ihr Lächeln war eher kalt und wissend.
    Sie ließ mir Zeit, mich umzusehen. Ich suchte nach den Beleuchtungskörpern und fand sie hinter einer Leiste, die dicht unter der Decke herlief, versteckt. Lichtinseln zeichneten sich auf der Decke ab. »Wie gefällt es dir, Sinclair?« sprach sie mich an.
    Ich nickte. »Recht ungewöhnlich, würde ich sagen.«
    Sandra lachte kurz. »Ja, alles hier ist ungewöhnlich. Das
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