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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod
Autoren: Unbekannt
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zu bringen", erklärte Potschyben.
    „Sicherheit!" Der H.s. schnaubte verächtlich. „Wo finden wir jetzt noch Sicherheit auf diesem Planeten?"
    „Vielleicht auf Gray", entgegnete der Oberstleutnant ruhig.
    „Dieser Kontinent ist noch relativ unerschlossen. In den Bergen im Norden ist das Klima ausgeglichen und mild. Die Täler bieten Schutz gegen mögliche Angriffe. Außerdem sind Sie dort sehr weit vom Stützpunkt und vom Pilz entfernt."
    „Wird der Stützpunkt auch angegriffen?" fragte der H.s, „Noch nicht", sagte Potschyben, „aber wir müssen damit rechnen, daß auch er bald unter Beschuß liegen wird."
    „Sind wir denn unter dem Schutzschirm nicht sicherer als sonst irgendwo auf dieser Welt?"
    „Ich weiß nicht, ob der Energieschirm dem Angriffspotential der Fremden standhält. Außerdem - Ihnen dürfte doch das technische Instrumentarium des Stützpunktes ohnehin ein Dorn im Auge sein. Sie würden sich dort sicherlich nicht wohl fühlen."
    Der H.s. blickte Potschyben verwirrt an. Er schüttelte den Kopf.
    Offensichtlich hatte er den Rüstmeister nicht verstanden.
    Potschyben kümmerte sich jedoch nicht mehr um ihn, sondern kehrte zu der Plattform zurück, um die Siedler zu größerer Eile anzutreiben.
    Sal Almong, der an einem Motorblock lehnte, deutete verstohlen nach oben.
    „Was ist denn?" fragte Potschyben.
    „Die roten Tränen, Tracs." 'Jetzt endlich begriff der dunkelhaarige Mann. Er blickte nach oben. Hoch über ihnen in den Wolken schwebte eine „rote Träne"!
    Potschyben blickte nach Süden. Auch dort erkannte er eine jener Atombomben, die von dem Pilzraumschiff ausgeschickt worden waren. Er schätzte die Sprengkraft dieser Explosivkörper auf wenigstens eine Megatonne TNT. Hatten die Unbekannten vor, den gesamten Planeten zu verwüsten?
    Langsam zog die „rote Träne" über den Himmel, um endlich weit im Norden in den Wolken zu verschwinden. Von einer unbestimmten Ahnung getrieben, blickte Potschyben nach Süden. Von dorther glitt die nächste Bombe heran. Er fühlte, daß er nahe daran war, die Nerven zu verlieren. Seitdem die Siedler ihn gesehen hatten, bewegten sie sich langsamer und ruhiger, als sei allein durch sein Erscheinen schon die Gefahr beseitigt worden. Von allen Seiten näherten sich Männer, Frauen und Kinder. Potschyben trieb sie zu größerer Eile an. Allmählich wurde der Strom dünner. Die Plattform füllte sich. Potschyben schätzte, daß etwa vierhundert Siedler darauf standen.
    Sal Almong kam zu ihm.
    „Wir sollten starten, Tracs", sagte er. „Bist du überhaupt sicher, daß unsere Luftkutsche alle Leute trägt?"
    „Ganz sicher, Sal. Ich wüßte nur gern, ob sich jetzt noch Siedler in den Wäldern verbergen. Wir dürfen niemanden hier zurücklassen."
    „Sieh bitte einmal nach oben, Tracs", forderte Almong ihn auf.
    Er folgte dem Rat., Direkt über ihnen schwebte eine „rote Träne". Sie bewegte sich nicht mehr, sondern verharrte auf der Stelle. Potschyben erblaßte.
    „Ich fürchte, sie könnte auf uns herunterfallen", sagte Almong.
    „Es wäre doch immerhin schade um unsere schöne Schwebeplattform, nicht wahr?"
    Potschyben hatte kein Verständnis für den Scherz. Er schickte den Freund auf das Fahrzeug und stellte sich dann selbst an das Steuerpult. Eine junge Frau, die einen Säugling im Arm hielt, lief als letzte auf sie zu. Potschyben wartete bis sie bei ihnen war, dann startete er. Immer wieder blickte er nach oben. Die „rote Träne" hing noch immer drohend über ihnen. Wenn sie jetzt herunterfiel, dann hatten sie keine Chance mehr. Sie brauchten etliche Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen. Wenn es innerhalb dieser Frist zur Explosion kam, war alles verloren.
    Die Aggregate heulten auf. Ein tragendes Prallfeld entstand zwischen Plattform und Boden. Die Siedler klammerten sich aneinander, um besseren Halt zu haben. Potschyben beschleunigte behutsam, steigerte die Geschwindigkeit dann jedoch immer mehr bis in einen Bereich hinein, der gerade noch zumutbar war. Die Siedler kauerten sich hin, um Schutz vor dem Fahrtwind zu finden.
    Der Rüstmeister stand am Steuerpult. Er wagte es nicht, zurückzublicken, weil er fruchtete, einen oder mehrere Flüchtlinge aus den Wäldern kommen zu sehen. Er durfte jetzt nicht mehr länger warten oder gar umkehren, um Nachzügler aufzunehmen.
    Da schrie Sal Almong auf.
    „Tracs!" Er kauerte auf dem Boden und klammerte sich an die Beine des dunkelhaarigen Riesen. Dabei blickte er über den Rand der Plattform nach
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