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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod
Autoren: Unbekannt
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und ging auf den Ausgang zu. Almong folgte ihm bis an die Tür. Als der Oberstleutnant hier stehenblieb, stellte er sich neben ihn. Er griff nach seinem Arm.
    „Du hast alles getan, was in deiner Kraft stand, um uns zu retten", sagte er eindringlich. „Du darfst jetzt nicht verzweifeln, Tracs."
    Potschyben schob die Hand Almongs zurück.
    „Ich bat dich, mich allein zu lassen.
    „Es hilft überhaupt nichts, wenn du dich mit Selbstvorwürfen quälst, Tracs", erklärte der ehemalige Ingenieur. „Wir brauchen dich. Wir können ohne deine Hilfe nicht weiterleben."
    „Du begreifst gar nicht, was ich getan habe, Sal", entgegnete Potschyben. „Ich habe zehntausend Menschen in den Tod gehetzt. Ich habe sie für eine verrückte und sinnlose Idee geopfert."
    Sal Almong schüttelte den Kopf.
    „Du steigerst dich in eine völlig falsche Vorstellung hinein, Tracs", sagte er. „Du konntest nicht wissen, daß der Pilz so hart und grausam zurückschlagen würde. Du wolltest uns doch nur helfen. Du wolltest uns befreien und wieder unabhängig machen."
    Tracs Potschyben setzte zu einer erbitterten Widerrede an, als über den Ortungsgeräten ein grünes Licht aufblinkte. Überraschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Verwirrt und unsicher blickte er Almong an.
    „Was ist denn los, Tracs?"
    Potschyben eilte zum Instrumentenpult und begann mit einer Reihe von Schaltungen, die so schnell erfolgten, daß Almong es aufgab, ein System in den Maßnahmen des Rüstmeisters zu erkennen. Er blickte zu den Bildschirmen auf, die nach und nach aus der Weltraumsicht umblendeten, bis die beiden Männer die Umgebung des Stützpunktes übersehen konnten.
    Ein einzelner Gleiter schwebte auf den Stützpunkt zu. Er war schwer beschädigt und machte den Eindruck, als würde er jeden Moment auseinanderbrechen. Der hintere Teil des Fluggerätes hing tief herab. Die Sichtscheiben waren herausgesprungen, und die Verschalung war an zahlreichen Stellen aufgeplatzt. Auf dem Sitz kauerte ein Mädchen. Sie erkannten es nicht, weil es über und über mit Schmutz bedeckt war und zudem einen Teil seines Gesichtes unter einer Binde verbarg. Erst als sie den Kopf hob und nach oben blickte, sahen sie, daß es Ana Atramo war, die sich zu ihnen durchgeschlagen hatte.
    Tracs Potschyben schaltete sofort. Er befahl Almong, in der Ortungszentrale zu bleiben, und eilte hinaus. Als er auf das freie Gelände hinauskam, jagte bereits ein Ambulanzgleiter mit blinkendem Alarmlicht über den Vorplatz. Aus einem Unterstand eilten fünf Roboter hervor, die einen Tank mit Löschstoffen mit sich schleppten.
    Der Gleiter schwebte durch eine Strukturlücke im Energieschirm herein. Der Ambulanzgleiter stieg zu ihm auf und flog neben ihm her. Robotische Greifer zogen das Mädchen aus dem Wrack heraus und hoben es in den Ambulanzgleiter hinüber, während die anderen Roboter den Gleiter abfingen und landeten. Potschyben folgte dem Ambulanzgleiter bis ins Medocenter. Die positronische Sofortuntersuchung konstatierte schweren Schockzustand und mehrere leichte Verletzungen. Der Rüstmeister konnte die Ergebnisse auf einer elektronischen Anzeigentafel ablesen.
    Ana hatte bereits einige Injektionen erhalten. Ihr Gesicht, ihre Schultern und ihre Arme waren gesäubert worden. Jetzt schlug sie die Augen auf und versuchte, sich zu orientieren. Sie begann am ganzen Körper zu zittern, als sie die blitzenden Geräte sah, die sie umgaben, als sie jedoch die Stimme Potschybens hörte, beruhigte sie sich sofort.
    „Du bist in Sicherheit, Ana", sagte er.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Die Medosonden zogen sich von ihr zurück. Die Sicherheitsbindungen fielen ab. Ana Atramo konnte sich aufrichten. Er half ihr von der Liege herunter.
    „Wie geht es dir?" fragte er. „Ist alles in Ordnung?"
    „Ich bin noch ein wenig wackelig auf den Beinen", sagte sie mühsam lächelnd, „aber ansonsten geht es schon wieder."
    Er führte sie in den Funk- und Ortungsraum, in dem Sal Almong auf sie wartete. Er kam sofort zu ihnen und griff nach den Händen des Mädchens.
    „Ich freue mich, daß du hier bist", sagte er aufrichtig. „Ich hatte nicht gewagt zu hoffen, daß außer mir noch jemand die Explosion überlebt hat."
    Ana blickte Tracs Potschyben an. In ihren Augen war kein Vorwurf, doch er senkte den Kopf.
    „Ich wünschte, es hätte mich erwischt, Ana", meinte er niedergeschlagen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Tracs. So etwas darfst du nicht sagen."
    „Er ergeht sich in Selbstvorwürfen", stellte
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