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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY
Autoren: Unbekannt
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anderen vier Männer grinsten verlegen.
    „Nun?" fragte Serdag. „Was habt ihr in den Maschinenräumen gemacht?"
    Dusteron grinste nun ebenfalls, aber nicht verlegen, sondern voller Genugtuung.
    „Was wir getan haben? Wir haben dafür gesorgt, daß wir landen werden. Wir haben keine Lust, mit den Akonen zusammenzutreffen."
    Serdag wurde ärgerlich.
    „Seid ihr verrückt geworden? Wir handeln mit den Akonen, und wir leben davon. Warum wollt ihr auf einmal nicht mehr, daß wir zu ihnen fliegen?"
    „Darum nicht!"
    „Feine Erklärung." Serdag kam auf einmal zu Bewußtsein, was Dusteron gesagt hatte. „Was habt ihr gemacht? Ihr habt dafür gesorgt...?"
    „Ja, haben wir. Gleich fliegt ein Maschinenblock in die Luft."
    „Eine Sprengladung?" Serdag verfluchte die Tatsache, daß er nicht rechtzeitig daran gedacht hatte, die Depots abzusperren.
    Nur er und der Kommandant besaßen die dafür notwendigen Positronenschlüssel. „Wo?"
    „Das möchtest du wohl gerne wissen, was?"
    Serdag packte die Wut über soviel Unvernunft, aber auch er war nicht mehr in der Lage, schnelle und logische Entschlüsse zu fassen. Sonst wäre er wahrscheinlich auf die Idee gekommen, sofort den Kommandanten zu verständigen, der noch klar denken konnte. So aber trat er einen Schritt vor und packte Dusteron beim Rockaufschlag.
    „Mach den Mund auf, sonst kannst du was erleben! Wo habt ihr die Sprengladung angebracht?"
    „Laß mich in Ruhe, Großmaul!" Dusteron versuchte vergeblich, sich zu befreien. Niemand half ihm dabei. Seine Freunde sahen nur zu und grinsten belustigt. „Suche das Ding doch selber. Aber ich weiß nicht, wann die Ladung hochgeht. Wenn das passiert, müssen wir landen."
    „Ja, mitten im Weltraum!" Serdag ließ Dusteron los. „Ihr seid ja total verrückt geworden! Das nächste Sonnensystem ist acht Lichtmonate entfernt. Wenn der Antrieb ausfällt, sind wir zehn Monate unterwegs, ehe wir an eine Landung denken können/' „Besser zehn Monate, als überhaupt nicht mehr landen!"
    Serdag gab es auf. Er ging hinaus auf den Gang, drehte sich dann blitzschnell um und warf die Tür zu, die automatisch einschnappte. Er verschloß sie mit Hilfe seines positronischen Universalschlüssels. Von innen war die Gemeinschaftskabine nun nicht mehr zu öffnen.
    Hastig rannte er die Strecke zurück, die er gekommen war. Als er die Stelle erreichte, an der er die fünf Männer getroffen hatte, blieb er ratlos stehen. Er kannte die Richtung, aus der sie gekommen waren, aber er wußte auch, daß der Gang sich mehrfach verzweigte. Und es gab in der GATOS BAY mindestens zehn Räume mit Maschinenanlagen.
    In welchem waren sie gewesen?
    Und wenn er ihn wirklich fand, blieb noch immer die Frage: Wo lag die Sprengladung?
    Schließlich gab es noch eine dritte und sehr wichtige Frage: Wann explodierte sie?
    Er entsann sich, daß die automatischen Zeitzünder alle auf die gleiche Zeitspanne eingestellt waren, sozusagen eine Sicherheitseinstellung. Dreißig Minuten mußten es sein. Eine halbe Stunde, von der schon mehr als die Hälfte inzwischen nutzlos vergangen war.
    Ihm blieben noch zehn Minuten, die Ladung zu finden und zu entschärfen.
    Er rannte weiter.
    Den ersten Raum mit Generatoren und Schaltelementen durchsuchte er noch sorgfältig und zeitraubend, aber als ihm noch fünf Minuten blieben, gab er es auf und lief weiter. Die Saboteure waren verdummt. Sie konnten nicht klug genug gewesen sein, die Sprengladung so sorgfältig zu verstecken, daß niemand sie fand. Eine oberflächliche Durchsuchung würde auch genügen.
    Im zweiten Raum war auch nichts, und gerade als er den dritten Maschinenraum betrat, warf ihn der Luftdruck der Explosion mehrere Meter zurück und schleuderte ihn gegen die Korridorwand. Er verlor zwar nicht das Bewußtsein, blieb aber geschockt und mit leichten Prellungen vorerst einmal liegen.
    Es war nur eine einzige Explosion. Als sich die Rauchschwaden verzogen, hatte Serdag sich wieder erholt. Noch spürte er die Schmerzen der Prellungen, aber mühsam rappelte er sich auf und hielt sich an der Wand fest. Er versuchte zu gehen und stellte fest, daß er nichts gebrochen hatte. Jetzt noch den Kommandanten zu verständigen, hielt er für zwecklos. Zunächst einmal wollte er feststellen, was beschädigt worden war.
    Zum Glück hatten die Kerle nur eine relativ schwache Ladung erwischt. Wenn Dusteron intelligent genug gewesen wäre, eine der kleinen Atomsprengsätze zu nehmen, hätte es in der GATOS BAY ganz anders ausgesehen -
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