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0511 - Fenster der Angst

0511 - Fenster der Angst

Titel: 0511 - Fenster der Angst
Autoren: Jason Dark
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auf dem Friedhof?«
    »Bestimmt.«
    »Nimm die Frau aus dem Grab«, sagte Suko. »Nimm sie und trage sie zu mir. Aber beeile dich. Ich hasse es, wenn man meinen Befehlen nicht nachkommt.«
    Der Totengräber versuchte es dennoch. »Du wirst nichts erreichen«, sagte er, »wir sind stärker.« Er nickte Suko dabei zu. »Julia und ich werden bis in alle…«
    Dann schlug er zu.
    Selbst Suko, der gedankenschnell reagieren konnte, wurde von dieser Attacke überrascht. Pernell Davies schleuderte Lehm gegen ihn, traf Suko an der Brust und auch im Gesicht.
    Der Inspektor zuckte zurück, was seinem Gegner Gelegenheit gab, aus dem Grab zu klettern. Sogar sehr behende für sein Alter. Den Spaten hatte er mitgenommen.
    Das Werkzeug besaß eine sehr schwere Schaufel. Sie konnte einen Menschen schon töten, wenn sie richtig traf.
    Und Davies drosch zu.
    Suko sprang zurück. Das Blatt verfehlte ihn, auch der nächste Hieb traf nicht. Diesmal rammte die scharfe Klinge sogar in den Boden.
    Bevor der Totengräber sein Mordinstrument noch hervorziehen konnte, trat Suko von der Seite her wuchtig gegen den Stiel.
    Davies griff ins Leere.
    Ohne Deckung stand er für einen Moment vor dem Inspektor. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als das Große, Dunkle auf ihn zuschoß. Es war kein Stein, nur eine zur Karatefaust gekrümmte Hand.
    Die traf exakt!
    Der Totengräber verdrehte die Augen. Er wollte noch an sein Kinn fassen, da erloschen bereits bei ihm sämtliche Lichter. Steif wie eine Zaunlatte kippte er zurück, fiel nicht in das Grab. Er blieb auf der schrägen Seite des Lehmhügels liegen.
    Suko kannte seine Schläge. Er wußte auch, daß er sich um Pernell Davies nicht zu kümmern brauchte.
    Dafür um Glenda.
    Suko wischte Dreck aus seinem Gesicht, hinterließ noch Schmierfäden und sprang in das Grab mit der weichen Erde, wobei er bis zu den Knöcheln einsackte.
    Mit den bloßen Händen schaufelte er den Lehm zur Seite, bekam Glenda unter den Achseln zu fassen, hob sie hoch und stellte fest, daß sie steif wie ein Bügelbrett war.
    Er schob sie aus dem Grab, in dem sie hatte den Tod finden sollen.
    Suko kletterte hinterher und blieb neben Glenda knien.
    In ihrem Gesicht regte sich nichts. Der Bann, der auch Ken Bright gefangen hatte, hielt sie ebenfalls fest.
    Suko mußte schlucken. Er sprach Glenda an, erst leise, dann lauter, eine Antwort gab sie ihm nicht.
    Konnte sie ihm nicht geben.
    Und Suko bekam allmählich Angst…
    ***
    Sie war da, ihr Geist hatte das Grab verlassen, um durch die feuchte Nebellandschaft zu schweben.
    Ein übergroßes Gesicht mit den blutigen Augen und der kalkigen Hand. Es war nicht normal, besaß keine festen Umrisse. Für ein feinstoffliches Gebilde gab es keine Hindernisse. Dieses Gesicht schwebte überall durch. Wie sollte ich es besiegen?
    Julia mußte Angst verspüren. Vielleicht stand sie als Geist auch nur unter Streß, ich konnte es nicht sagen, ich wollte nur, daß dieser Geist vernichtet wurde.
    Noch hielt ich das Kreuz fest. Wenn ich das blutige Antlitz treffen wollte, mußte ich meinen Talisman schleudern.
    Das tat ich auch.
    Selbst Julia Ashley hatte damit nicht gerechnet. Ich warf das Kreuz schräg in die Höhe, die Züge waren einfach nicht zu verfehlen, und mein Kruzifix berührte die geisterhafte Erscheinung dicht über dem Mund, wo sich das Ende der Nase abzeichnete.
    Wurde es vernichtet?
    Ich hörte keine Schreie, ich sah auch kein Licht, wie es oft bei einem Angriff mit dem Kreuz der Fall war. Dafür tanzte plötzlich eine Nebelwolke vor meinen Augen. Sie drehte und schüttelte sich.
    Dabei schleuderte sie dunkle, rote Tropfen von sich.
    Das Blut…
    Es erwischte mich, benetzte mein Gesicht, die Kleidung, ich wich zurück und behielt die Nebelwolke noch immer im Auge.
    Sie schwebte auf das Grab zu und drehte sich dabei um sich selbst.
    Wie ein Wasserstrudel, der alles in die Tiefe zerren wollte. Die Drehungen nahmen an Rasanz und Schnelligkeit zu, bildeten einen langgezogenen Kreisel, der mit seiner Spitze nicht mehr über dem Grab schwebte, es dafür berührte und die Oberfläche dabei so veränderte, als wäre sie ein Schwamm.
    Das Grab saugte den Geist auf.
    Körper und »Seele« sollten wieder vereint werden, so wie es sich gehörte.
    Ich schaute zu. Entweder hatte ich den Geist endgültig erwischt oder nicht.
    Er verschwand. Wie ein Bohrer hatte er sich in das kleine Hügelgrab gedreht.
    Ich lag unter der Kraft des Lichts, die das Kreuz abgestrahlt hatte.
    Deshalb gelang mir auch
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