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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute
Autoren: Jason Dark
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sich um das Haus herum verteilten. Nicht weit weg sahen wir das zweite Gebäude, das ebenso hart in den Himmel stach und uns wie ein Klotz vorkam, den jemand in den Boden gerammt hatte.
    Neben Morgana stellte ich mich hin. »Okay«, sagte ich. »Was willst du jetzt von mir?«
    Sie ging nicht auf meine Frage ein. »Ist es nicht eine herrliche Nacht, John?«
    »Wenn du nicht wärst, würde ich dir zustimmen. Du wolltest ja eine Blutspur zeichnen.«
    Morgana ging nicht auf meine Bemerkung ein. »Alles sieht so normal und harmlos aus. Dennoch sind sie da.«
    »Du meinst die Wölfe?«
    »Natürlich.«
    »Wie viele hast du mitgebracht?«
    »Ich kann sie vermehren, wie ich will. Du hast doch gesehen, wie sie aus dem Nichts entstanden. Die Kraft der Königin und Fenris’ Schutz garantieren dies.«
    Ich lauschte in die Dunkelheit hinein. Die Ausfahrt der Tiefgarage lag leider an der anderen Seite. Der Schall wurde von den dicken Mauern des Hochhauses geschluckt.
    »Vielleicht sind deine Freunde schon tot«, murmelte sie.
    »Oder die Wölfe.«
    Sie schaute mich an. Ihr Kopf war dabei herumgeruckt. »Das schaffen sie nie.«
    »Aber ich könnte dich schaffen.«
    »Womit?«
    »Du kennst meine geweihten Kugeln.«
    »John.« Sie sprach sehr leise und legte mir sogar eine Hand auf die Schulter. »Ich kenne dich sogar sehr gut. Nur würdest du es nie wagen, jetzt die Waffe zu ziehen und mir eine Kugel in den Kopf zu jagen. Außerdem willst du den Dunkeln Gral. Ich habe ihn…« Sie sprach nicht mehr weiter. Auch ich hatte die Geräusche vernommen, die nur sehr schwach an unsere Ohren drangen. Sie hörten sich an, als wären Erbsen gegen ein Metallblech geschleudert worden.
    »Schüsse«, sagte Morgana.
    »Sehr richtig!« pflichtete ich ihr bei. »Und bei jedem Treffer haucht einer deiner Wölfe sein Leben aus.«
    »Nein, das ist nicht wahr. Sie schaffen es nicht. Nicht diese Frau und der Chinese. Sie…«
    Ich sah plötzlich die Scheinwerfer der Fahrzeuge. Sie tanzten, sie kreisten, und sie kamen näher.
    Wenn mich nicht alles täuschte, mußte es sich dabei um bestimmt fünf Fahrzeuge handeln.
    Streifenwagen!
    Auch Morgana dachte ähnlich. »Hast du die Polizei alarmiert?«
    »Nicht ich.« Dabei hatte ich nicht einmal gelogen, denn es war Sukos Tat gewesen.
    »Aber du weißt Bescheid?«
    »Möglich.«
    Die Wagen blieben nicht mehr zusammen. Sie verteilten sich und schafften es auch, einen Kreis um das Haus zu ziehen.
    Morgana Layton merkte, daß nicht alles nach Plan ablief. Ich sah, wie sie zusammenzuckte und anfing zu schaudern. Sie stieß wilde Flüche aus, starrte mich dann an, und in ihren Blicken las ich die reine Mordlust. »Das hast du nicht umsonst getan, Sinclair! Nein, das nicht! Was nun folgt, kannst du dir an deine Fahne heften.«
    Sie drehte sich um und wollte weg.
    Ich packte zu. Mein Klammergriff erwischte sie in der Höhe des linken Ellbogens. Sie wollte sich losreißen, mein Griff aber war zu hart. Ich riß sie sogar zu mir heran.
    »So«, sagte ich. »Wir beide werden jetzt Fraktur reden. Ich will den Dunklen Gral.«
    Sie zögerte mit der Antwort. Dann aber stürzten die Worte förmlich aus ihrem Mund. »Nie gebe ich ihn freiwillig! Niemals!«
    Ich behielt sie im Griff, aber etwas hatte mich in den vergangenen Sekunden irritiert. Es waren nicht die Worte allein gewesen, sondern die Art, wie sie ausgesprochen worden waren.
    Fauchend, fast zischend, als hätte sich etwas dazwischen gemengt.
    Andere Töne, tierische Laute.
    Morgana begann zu zittern. Nur kurz, danach versteifte sich ihr Körper. Ihr Gesicht bekam einen Schatten, obwohl wir im Licht der Eingangsbeleuchtung standen.
    Der Schatten drang von innen vor. Und es war auch etwas anderes. Kein Schatten, dafür Fell.
    Morgana Layton verwandelte sich in einen Werwolf!
    ***
    »Das schaffen wir nie! Das schaffen wir nie!« Jenna Jensens Stimme klirrte. Sie hatte Angst, doch Suko, der kurz auf die Bremse gestiegen war, ließ sich nicht davon beirren.
    »Keine Panik, Jenna. Der Wagen hält etwas aus. Und Beulen werden vom Yard bezahlt.«
    »Die Wölfe werden uns…«
    »Halt dich fest, Mädchen!«
    Suko sprach ruhig, ohne Panik in der Stimme. Er war kalt bis unter die Haarspitzen. Der Inspektor gehörte zu den Menschen, die schon härtere Szenen erlebt hatten und auch herausgekommen waren.
    Er startete.
    Ruckartig fuhr der Wagen an. Dabei hatte es den Anschein, als wollte er mit allen vier Rädern gleichzeitig abheben. Die Wand der Wölfe blieb, obwohl die Distanz
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