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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun
Autoren: Unbekannt
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dann mit dem Anbau von Getreidesorten und Feldfrüchten beginnen. Die Maschinen und das Saatgut wurde ihnen zur Verfügung gestellt.
    Abermals wurden Gesunde frei, und Roi Danton konnte schon nach einigen Tagen sechsundachtzig Freiwilligen meldungen verbuchen.
    Wenn er diese Leute geschickt auf anderen Welten einsetzte, wenn sie das Beruhigungsserum dorthin brachten und für dessen systematische Verbreitung sorgten, würden bald zumindest die sinnlosen Plündereien der Vergangenheit angehören.
    Es sah schon nicht mehr ganz so hoffnungslos aus.
    Und wem war das alles zu verdanken?.
    Gesine!
    Das kluge Tier hatte schon längst bemerkt, daß es sich nun so ziemlich alles erlauben konnte. Die letzten Rosen von Rotkels geliebten Beeten waren längst verschwunden, und die Wunderkuh sah sich nach anderen Genüssen um, die ihr bisher versagt geblieben waren.
    Zum erstenmal verließ sie dabei auch den Park und begab sich auf längere Spaziergänge, während daheim der korpulente Chef von einem Ort zum anderen rannte, um seine geliebte Kuh wiederzufinden. Er brachte es nicht übers Herz, das Tier in einen Stall zu sperren oder an die Kette zu legen.
    Gesine schien das zu wissen, jedenfalls verließ sie sich darauf.
    An jenem Tag aber, an dem die BARKA zu ihrem Flug nach Quinto-Center startete, kehrte sie abends nicht in den Park der Klinik zurück. Dr. Rotkel hatte bereits sämtliche ihm bekannten Verstecke der Kuh abgesucht, sie jedoch nicht finden können.
    Rotkel geriet allmählich in Panikstimmung. Roi Danton, der ihm zufällig über den Weg lief, wurde von ihm derart angebrüllt, daß Rhodans Sohn es vorzog, sich eilig in Sicherheit zu bringen.
    Er ahnte, daß der Chef wieder einmal seine Kuh suchte.
    Merceile hatte für Rois Beschwerde nur ein feines Lächeln übrig. Sie hatte ihren Dienst beendet und wußte, daß Roi höchstens noch ein oder zwei Tage auf Tahun bleiben konnte.
    Aus dem Urlaub war es diesmal nichts geworden, trotzdem hatten sie einige Stunden für sich haben können.
    „Aber Roi, Gesine hat eben auch gewisse Bedürfnisse ..."
    „Was willst du damit sagen? Dieser Dicke hat mich angefahren, als hätte ich ihm die Wurst vom Brot geholt. Mon Dieu, wenn ich nicht wüßte, daß er ein so guter Arzt ist, und wenn ich ihn für einen normalen Menschen hielte..."
    „Er liebt Gesine", erinnerte ihn Merceile. „Er ist eben besorgt um sie und daher etwas nervös."
    „Etwas nervös?" Roi setzte sich und schüttelte den Kopf. „Den mochte ich mal richtig nervös erleben! Wo ist denn die Kuh?"
    „Ich meine, daß- sie einem starken Naturtrieb folgt. Ich nehme an, Rotkels Zuneigung allein genügt ihr auf die Dauer nicht."
    „Du meinst...?" Roi sah Merceile forschend an. „Aber es gibt doch auf Tahun keine anderen Kühe, schon gar nicht einen Stier!"
    Sie schenkte ihm ein Glas Wein ein.
    „Das nimmst du an, mein Lieber, und Rotkel vielleicht auch.
    Aber ich weiß, daß Gesine damals nicht allein auf Tahun landete.
    Die Leute brachten auch noch einen Stier mit, allerdings wurden die armen Tiere dann getrennt. Ich weiß nicht, wo der Stier geblieben ist. Wahrscheinlich erfreut er die Patienten einer anderen Klinik mit seinem traurigen Blick, und es wäre durchaus möglich, daß er auch so gut riecht wie Gesine, wenn er sich aufregt."
    Roi schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Ich muß schon sagen - Probleme gibt es hier auf Tahun! Da wird ein Chefarzt von einem Stier regelrecht betrogen. Dabei hing der Dicke so an Gesine."
    „Sie wird zurückkehren, denn sie ist nicht undankbar.
    Es wird nur schwierig sein, dem Chef beizubringen, daß Gesine nicht nur ihn allein in ihr großes Herz geschlossen hat. Ich frage mich nur, wie sie das wieder herausgefunden hat. Hellsehen kann sie auch nicht!"
    „Sie hat ihn gerochen!" meinte Roi.
    Merceile prostete ihm zu.
    „Auf die Zukunft", sagte sie, und man hörte ihr an, daß sie fest entschlossen war, nun endgültig das Thema zu wechseln.
    Es gab noch andere Themen...
    Gesine trottete die Straße entlang, die genau in die Richtung führte, aus der ihr der Geruch entgegengeweht war. Gestern war es gewesen, als der Wind aus Westen kam.
    Sie passierte eine Gruppe friedlicher Landarbeiter, die vor kurzem aus der Klinik entlassen worden waren. Einer von ihnen deutete mit einer Hacke auf die Kuh.
    „Mensch, ist das nicht unsere Gesine? Sie wird wohl ausgerissen sein."
    „Ausgerissen? Unmöglich, das hätte der Dicke längst gemerkt."
    „Quatsch! Die Klinik ist dreißig Kilometer
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