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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun
Autoren: Unbekannt
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- was ist schon dabei? Und nun verschwinden Sie, Dicker, ich will meine Ruhe haben."
    Rotkel wandte sich schockiert ab. Er kletterte in den Fahrersitz und schaltete den Motor ein. Langsam fuhr er in die angegebene Richtung und bog bei der zweiten Querstraße -es waren eigentlich Querpfade - links ab. Schon von weitem konnte er das Gebrüll der Menge hören. Wie bei einem Stierkampf, dachte er entsetzt.
    Er hielt an und stieg aus, um den Rest des Weges zu Fuß zu gehen.
    Die Zuschauer achteten nicht auf ihn. Sie saßen da und brüllten. Sie waren allesamt verdummt.
    Rotkel fand eine erhöhte Stelle. von der aus .er über die Köpfe der Vordermauer hinwegblicken konnte - und was er sah, ließ ihn zutiefst erschrecken.
    „Halt!" schrie Rotkel. „Aufhören! Das ist meine Gesine, meine Kuh! Weg mit dem Stier!"
    Vor ihm drehte sich ein wildaussehender Kerl um und musterte ihn. „Was du nicht sagst - das ist deine Kuh?" Er nickte gutmütig. „Na schön, wenn du darauf bestehst, erlassen wir dir das Deckgeld."
    In diesem Augenblick fiel Dr. Rotkel in Ohnmacht. Wenig später fand ihn Dr. LeFink, der seinem Chef gefolgt war. Er kam in Begleitung des alten Mannes, der auf der Bank gesessen hatte.
    „Ja, ja", meinte der Alte und half LeFink, Rotkel zum Wagen zu bringen. „Er scheint etwas gegen den Stier zu haben. Dabei wollen wir eine ganze Herde lieber Kühe gründen. Nur schade, daß ich bis dahin schon tot bin."
    „Das erste Kalb können Sie sich bald in der Orthopädischen ansehen", lud LeFink ihn freundlich ein, nachdem sie Rotkel verstaut hatten. „Heute abend schicke ich einige Leute, die Gesine zurückbringen. Ihren Spaß kann sie in Grandel-Village haben, aber leben wird sie bei uns! Auf Wiedersehen."
    Er fuhr los.
    Ehe man Gesine abholen konnte, kam sie ganz von allein nach Hause getrottet. Sie begegneten ihr auf halbem Wege, luden sie in den mitgebrachten Transportwagen und ließen sie im Park wieder frei. Sie stand eine Weile auf der Lichtung und blickte nach Westen, in Richtung Grandel-Village, dann sah sie Dr.
    Rotkel kommen. Es dunkelte bereits, aber die Lichter der Klinik erhellten den Park.
    Die Kuh begrüßte ihn in der üblichen Art, indem sie sein Gesicht beleckte.
    Merceile und Roi Danton kamen ebenfalls, gefolgt von dem Spezialroboter, der Roi in den vergangenen Wochen und Monaten oft begleitet hatte. Er sah wie ein Mensch aus und besaß erstaunliche Eigenschaften.
    Gesine begrüßte auch Merceile und Roi Danton, wenn auch ein wenig zurückhaltender als sie Rotkel begrüßt hatte.
    Dann näherte sie sich dem Roboter, den sie noch nicht gesehen hatte, weil er erst heute aus der Stadt eingetroffen war, um Roi abzuholen.
    Einen Meter von ihm entfernt blieb sie ruckartig stehen und schnupperte.
    Der Geruch war ihr fremd. Vielleicht roch der Roboter ein wenig nach Öl, wer hätte das zu sagen vermocht? Jedenfalls waren Gesines Bewegungen äußerst vorsichtig, als sie sich abermals in. Bewegung setzte, schnuppernd das Maul hob, um erneut Witterung aufzunehmen.
    Roi Danton beobachtete interessiert, was weiter geschah. Zum Glück griff Rotkel nicht ein, sondern nahm Rücksicht auf Dantons wissenschaftliches Interesse. Merceile begann zu lächeln.
    Plötzlich, völlig überraschend, drehte Gesine sich um und versetzte dem Robot einen Tritt mit dem rechten Hinterfuß.
    Dann galoppierte sie auf die Lichtung hinaus, um im großen Bogen zurückzukehren.
    Der Roboter taumelte und fiel hin. Roi Danton sprang hinzu und versuchte, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Mit Merceiles Hilfe gelang ihm das auch, aber schon näherte sich Gesine wieder mit dem Tempo eines angreifenden Büffels. Rotkel warf sich ihr heldenmütig entgegen, um weiteres Unglück zu verhüten.
    Es gelang ihm, das wildgewordene Tier aufzuhalten und schließlich zu besänftigen. Auf der anderen Seite war Roi Danton damit beschäftigt, den Roboter davon zu überzeugen, daß es sich nur um einen versehentlichen Angriff gehandelt hatte.
    Trotzdem ließ es sich Gesine nicht nehmen, ihn noch einmal gründlich zu untersuchen, und diesmal war das Ergebnis kein Fußtritt. Im Gegenteil, auch der Roboter bekam seinen Gesichtswischer mit Gesines rauher Zunge ab, was aber zum Glück von der denkenden Maschine nicht als Angriff gewertet wurde. „Möchte wissen, unter welcher Rubrik er das im Erinnerungsspeicher unterbringt", sagte Roi Danton, als sie später zur Klinik- zurückgingen. „Ich muß schon zugeben, Dr.
    Rotkel, Ihre Gesine ist ein einmaliges
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