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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen
Autoren: Unbekannt
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ein paar Stunden Schlaf zu erwischen. Ich bin total erschöpft, und wenn ich anschließend durchs Schiff rasen muß, um verschiedene Schaltungen vorzunehmen, dann breche ich vermutlich zusammen. Ich ..."
    Im selben Augenblick riß die Bildfunkverbindung ab. An dem Kabel, das sich durch die Zentrale wand und durch ein herausgebranntes Loch nahe des Schotts geführt wurde, merkte Edmond einen schweren Ruck, dann einen zweiten, und schließlich flog der komplizierte, schwer isolierte Stecker wie der Kopf einer Schlange über den Boden.
    „Sie spielen schon wieder!" brüllte er. Er nahm die Waffe, dessen Ladung bereits zur Hälfte verbraucht war, riß das Schott auf und stürmte in den Korridor hinaus. Er schob einen Mann zur Seite, der gerade versuchte, mit einem abgebrochenen Messer eine ungefüge Zeichnung in die Kunststoffbeschichtung des Bodens zu kratzen. Es sollte wohl ein Säbelzahntiger sein, denn die langen Zähne waren unverkennbar.
    „Weg!" rief Pontonac und verfolgte das dicke, gelbe Kabel mit den Augen. Es ging dicht neben den Röhren, die durch den Gang verlegt waren. Zwanzig Meter weiter sah er einen goldbraunen Schatten, der sich in das Kabel verbissen hatte.
    „Sabre!" brüllte Edmond.
    Der Säbelzahntiger hob den Kopf, brüllte und schlug mit den Pranken um sich. Das Tier löste sich vom Kabel, sprang auf und raste den Quergang entlang. Pontonac rannte hinterher und hob die Waffe. Das Kabel war an vier. Stellen losgerissen, und der Tiger schien mit Edmond spielen zu wollen. Pontonac mußte dieses verdammte Kabel wieder reparieren, denn die Funkverbindung hing davon ab.
    „Halt an, du blödes Vieh!" brüllte er.
    Seine künstlichen Gliedmaßen wurden schneller, und dann prallte er mit der rechten Schulter voll gegen den Tiger. Sabre wurde einen Meter zurückgeworfen, dann sprang er spielerisch Edmond an. Mehr als fünfhundert Pfund Knochen und Muskeln warfen den Kommandanten rückwärts gegen die Wand. Sein Arm schlug hoch, und die Lähmwaffe schlitterte über den glatten Belag davon.
    Zwei Männer kamen aus einem Raum heraus, hielten Edmond fest und winkten dem Tiger.
    Sabre sah zwei neue Spielkameraden und kam näher, schlug spielerisch nach Edmonds Beinen und erhielt einen mächtigen Tritt. Das munterte ihn auf. Sekunden später kugelten sich drei Männer und ein Säbelzahntiger auf dem glatten Boden des Nebenkorridors und „spielten" miteinander. Endlich löste sich Pontonac aus der liebevollen Umarmung des Tieres und sprang auf die Beine.
    „Schluß!" brüllte er. „Wer hat den Tiger losgelassen?"
    Einer der Männer grinste breit und zitierte: „Da war ein Kommandant aus Riga, der spielte mit einem Tiger..."
    „Hört mit den Limmericks auf!" brüllte Edmond völlig entnervt.
    Er packte das linke Ohr des Tieres, riß daran, und das Tier schnappte nach ihm. Lachend entfernten sich die Männer, für sie hatte das Spiel seinen Reiz verloren, und Edmond war laut und böse geworden. Pontonac zerrte den Tiger hinter sich her, und als das Tier nach seiner rechten Hand schnappte, schlug er ihm auf die Schnauze.
    „Es ist zum Wahnsinnigwerden!" meinte er, während er versuchte, das Tier in seinen Käfig zurückzubringen. Es gelang erst, als er sich auf den Rücken des Säbelzahntigers schwang und mit ihm durch die Korridore und Quergänge trabte.
    Lachende Männer sahen zu und riefen allerlei blödsinniges Zeug.
    Vor der offenen Käfigtür, deren Schloß die geglückten Versuche zeigte, mittels einer batteriegetriebenen Ultraschallsäge Metall auseinanderzuschneiden, stemmte Edmond seine Stiefel auf den Boden und zog mit aller Kraft an den Ohren des Tieres. Der Tiger marschierte unwillig in seinen Käfig. Edmond schmetterte die Tür zu und verschloß sie wieder. Dann sah er sich nach einer Möglichkeit um, das Schloß zu sichern, aber es dauerte zwanzig Minuten, bis er eine neue Metallstrebe fand, die er einstemmen konnte. Es würde einige Stunden dauern, bis der Tiger wieder freikam.
    „Geschafft! Und jetzt das Kabel!" sagte sich Pontonac.
    Er verfolgte das Kabel bis zurück zum Funkraum, kontrollierte dort die Anschlüsse und sah, daß alles in Ordnung war. Dann lief er möglichst schnell den Weg, den auch das gelbe Kabel nahm, zurück und befestigte die Verbindung wieder, vertrieb dann drei Männer aus der Zentrale und rammte den Stecker wieder in das Gerät hinein. Sekunden später war das Bild wieder klar.
    Leppa vertrieb gerade mit vielen Gesten, mit lauten Worten und gutem Zureden vier
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