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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen
Autoren: Unbekannt
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im Raum, gesteuert von einem einzigen Mann, war eine tödliche Falle.
    „Trink aus!" sagte Pontonac rauh. „Und dann zurück in die Kabine. Und fummle nicht wieder am Schloß des Tigerkäfigs herum!"
    „Ich werde mich bemühen, Papa!" versuchte Willshire zu scherzen, trank den mit Alkohol versetzten Kaffee aus, stellte den Becher zurück und verließ schnell die Zentrale.
    Pontonac wartete, bis sich das Schott geschlossen hatte, dann sah er auf die Uhren und Skalen.
    „Hundertachtzig Sekunden..."
    Hatten die Biopositroniken, die wie alles tierische und menschliche Leben in ihren Wirkungen stark reduziert waren, kurz vor dem Eintritt in den Linearraum verhängnisvolle Fehler gemacht? Pontonac merkte, wie sein Herz schnell und hart zu schlagen begann. Er hatte feuchte Handflächen.
    Das Chronometer tickte die Sekunden herunter, und der kritische Punkt näherte sich ...
    Jetzt!
    Das Schiff glitt mit einem leichten Schütteln in den Normalraum zurück. In derselben Sekunde krachte irgendwo dicht unterhalb der Zentrale eine Sicherung durch.
    Augenblicklich stank es nach schmorender Isolierung und nach heißem Fett. Auf den trüben Schirmen der Panoramagalerie erschienen, von den Streifen der fehlerhaft arbeitenden Elektronenschleudern durchzogen, die Sterne.
    Schweigend durchsuchte Pontonac die Sternflut nach bekannten Konstellationen.
    Ein Summton.
    Pontonac drehte den Kontursessel, verschüttete den Kaffee und schaute auf den Schirm des Ortungsgerätes, das sie während der ersten Linearetappe mit vereinten Kräften hier herunter geschleppt und angeschlossen hatten. Er zählte und stellte dann fest: „Verdammt! Neun Echos!"
    Es waren verschiedenartige Echos. Also waren es verschieden große Schiffe, die zusammenhanglos durchs All trieben. Pontonac stellte die Richtung fest, griff in die Steuerung und bremste die Geschwindigkeit des Schiffes ab, während er auf Kollisionskurs ging. Die Schiffe waren einige Millionen Kilometer entfernt, und die Impulse deuteten darauf hin, daß es terranische Schiffe waren.
    Pontonac wechselte wieder, nachdem er den Kanal der Flottenfrequenz eingedreht hatte und das Funkgerät eingeschaltet war, zum flackernden Ortungsschirm über. Er sah, wie sich langsam hinter den nunmehr größeren Echos andere, kleinere hervorschoben. Insgesamt zählte er fünfzehn Schiffe verschiedener Größe. Sie alle drifteten in dieselbe Richtung, taten dies aber mit verschiedenen Geschwindigkeiten, und deutlich war zu sehen, daß zumindest an einem der Schaltpulte ein „Kind" hantierte. Das Schiff schlingerte in einem gefährlichen Kurs zwischen den anderen hin und her und kam ihnen gefährlich nahe.
    „Wahnsinn!" riet Edmond stöhnend.
    Er konnte sich vorstellen, wie es dort im Innern der fünfzehn Einheiten aussah. Die Verdummten schienen die Macht übernommen zu haben - ein passender Ausdruck für dieses Chaos, das nicht durch Aggression, sondern durch kindlichen Spieltrieb und durch die vollkommene Ahnungslosigkeit der Handelnden hervorgerufen wurde.
    Edmond schlug mit der flachen Hand auf das Pult, in das der runde Monitor eingebaut war. Störungen des Bildes folgten daraufhin, und der Kommandant knurrte wütend: „Und ich schaffe es!"
    Er wollte es schaffen. Der Anblick der Schiffe hatte ihm wieder neuen Mut gegeben.
    Er war in der Zentrale allein," und jetzt begann für ihn die Arbeit. Er stellte das Mikrophon auf äußerste Leistung ein, desgleichen die Lautsprecher, und dann, während er die Konstellationen mit den Sternkarten verglich, sagte er laut: „Hier Edmond Pontonac an Bord der GIORDANO BRUNO JUNIOR. Ich befinde mich im Anflug auf die Gruppe von fünfzehn Schiffen. Falls mich jemand hört, bitte antworten! Bitte antworten, ich befinde mich in derselben Lage wie Sie dort drüben!"
    Erwartete.
    Er war jetzt nicht mehr gewillt, auch nur einen Gedanken an die Aufgabe des Schiffes und seiner freiwilligen Mission zu verschwenden. Die Informationen, die er nach dem Fluchtstart von Caudor II im System der Sonne Syordon bekommen hatte, waren wichtig für Rhodan. Falls Rhodan noch lebte.
    Jemand antwortete. Freudiger Schreck ließ Pontonac zusammenzucken.
    „Hier ist Davyd Leppa, ehemaliger Magaziner der PROTEUS.
    Ich habe Sie im Sucher, Kommandant! Kommen sie bitte näher, aber bleiben Sie von diesem Selbstmörderschiff weg. Wir begrüßen Sie."
    „Ich begrüße Sie ebenfalls, Davyd!" rief Pontonac. „Sind Sie in der Lage, das Schiff zusteuern?", „Ich habe schließlich sechseinhalb Monate
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