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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger
Autoren: Jason Dark
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die Waffe.
    Die Puppen begannen zu tanzen, als sie von den Kugeln durchgeschüttelt wurden.
    Ein kurzer Feuerstoß hatte gereicht, um die mechanischen Killer außer Gefecht zu setzen.
    Ich stieg über den Baumstumpf hinweg und sah sie liegen. Wieder hatte ich gewonnen und die Killer zerstört, die einmal von Steuergeldern gebaut worden waren.
    Ich hörte das leise Lachen aus dem Lautsprecher meines Sprechfunkgeräts, das in einer Tasche meiner Kampfjacke steckte. Dem Lachen folgte eine Stimme, die auch den entsprechenden Kommentar abgab.
    »Nicht schlecht, Sinclair, aber Sie sind nicht in der Zeit!«
    Ich holte das Gerät hervor, wollte eine Antwort geben, als es geschah. Diesmal reagierte ich nicht schnell genug. Ich hörte noch über mir das Rascheln, hob den Kopf, dann war das zimmergroße Netz schon da und fiel über mich. Ich taumelte zur Seite, wollte mich auch befreien, was mir leider nicht gelang.
    »Reingefallen, Sinclair. Man soll sich eben nicht zu sehr ablenken lassen…«
    Ich hätte mich sonstwo hintreten können, ich war gefangen. Dann kamen sie.
    Sie waren wie die Ratten.
    Der Wald um mich herum wurde lebendig. Mindestens sechs künstliche Gegner erschienen aus dem Unterholz, und die Stimme im Funkgerät tröstete mich voller Spott.
    »Keine Sorge, Sinclair. Die meisten sind nur bis hierher gekommen. Nur sehr wenige haben es geschafft. Sie können Ihre Waffe jetzt loslassen. Die Schlacht ist geschlagen.«
    Nicht nur in der Theorie, auch in der Praxis. Durch die Lücken im Netz erkannte ich den Mann, der diesmal keine Puppe war. Ein breitschultriger Typ im Kampfanzug. Bärtig und verwegen aussehend wie ein Revoluzzer. Er blieb neben mir stehen und grinste, bevor er sich nach unten beugte und die Maschen so weit löste, daß eine genügend große Lücke entstand, durch die ich kriechen konnte.
    Der Bärtige hielt mir sogar die Hand hin. »Mein Name ist Kelso. Nur Kelso.«
    »Sind Sie hier der Obermacker?«
    »So ungefähr.«
    Ich nahm seine Hand nicht, schwang mich aus eigenen Kräften aus dem Netz und sah zu, wie die Gegner verschwanden. Auf Gleitbahnen zogen sie sich in ihre Deckungen zurück.
    »Ihr arbeitet auch mit allen Tricks«, beschwerte ich mich.
    Kelso hob die Schultern. »Damit muß man im Leben immer rechnen, Sinclair.«
    »Ich werde aber nicht als Söldner in den Dschungel geschickt.«
    Der Bärtige hob die Schultern. Er war ein Klotz von Mann, aber ohne fett zu sein. Kelso war durchtrainiert bis in die Zehenspitzen.
    Wo der zuschlug, wuchs bestimmt kein Gras mehr. »Als Söldner sehen wir uns auch nicht. Wir arbeiten für das Kingdom.«
    »God save the Queen«, bemerkte ich und kletterte aus der letzten Masche. »Wissen Sie, ich frage mich nur, aus welch einem Grund man mich hergeholt und über diese komische Kampfbahn gescheucht hat. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Da bin auch ich überfragt.«
    »Sie kennen den Grund nicht?«
    »Nein.«
    Ich sah ihn an, daß er log.
    »Sie dürfen nichts sagen, Kelso.«
    »Vielleicht.«
    »Also hat man mich nicht aus Spaß durch das Gelände gejagt.«
    »So ist es.«
    »Wer kann mir mehr darüber sagen?«
    »Wir werden jetzt zum Camp zurückgehen. Ich glaube, dort werden Sie mehr erfahren.«
    »Würde mich freuen.«
    Kelso setzte sich per Walkie-talkie mit seinem Hauptquartier in Verbindung. »Ihr könnt das Gebiet reinigen, wir kommen jetzt zurück.«
    Ausdrücke hatten diese Leute, das war schon außergewöhnlich.
    Bei diesem schwülen Wetter hatte ich keinen großen Bock auf einen langen Rückmarsch. Der blieb mir auch glücklicherweise erspart, denn Kelso führte mich zu einem Jeep modernster Bauart, der so leicht in keinem Gelände steckenblieb.
    Natürlich konnte er nicht über gekippte Baumstämme fahren, aber er fand seinen Weg durch das Unterholz und schaufelte es förmlich zur Seite, bis wir einen pistenähnlichen Pfad erreichten, auf dem es von Schlaglöchern nur so wimmelte.
    Bei vollem Magen hätte ich rückwärts gegessen. Ich klammerte mich am Haltegriff fest, jedes Schlagloch spürte ich unter der Schädeldecke. Dabei duckte ich mich noch, um von tiefhängenden Ästen nicht erwischt zu werden.
    Wie durch ein kleines Wunder änderte sich das Bild der Natur.
    Plötzlich lag der Wald hinter uns. Es öffnete sich ein kleines Tal, Berghänge umgaben es an beiden Seiten. Unten im Tal standen die Baracken des Camps.
    Scheinwerfer streuten ihr Licht. Hinter den Fenstern war es ebenfalls hell. Ich sah einige Militärwagen, aber auch
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