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0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht eben noch in Cluanie im Pub gewesen und hatte sich mit der Telepathin unterhalten? Jetzt war er in freiem Gelände.
    »Du hattest deine Chance, Narr«, sagte Gerret kühl. »Aber du wolltest mich verraten. Auf so etwas reagiere ich sehr allergisch.«
    »Verraten? Das ist nicht wahr!«
    »Du warst so clever, das Telefon zu zerschießen«, sagte Gerret. »Aber da hatten wir deinen ersten Anruf schon abgehört. Und den des Polizisten haben wir auch nicht nur abgehört, sondern auch umgeleitet. Der Dorfsheriff hat sich mit mir unterhalten, während er glaubte, mit seinen Kollegen in Inverness zu reden. Ab jetzt wird er sich wundern, warum seine Leitung tot ist. So etwas ist kein Problem, wenn ein Kaff wie Cluanie nur vier Telefonanschlüsse besitzt, findest du nicht auch?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Sir«, keuchte McMour.
    »Du hast zuviel geplaudert. Du bist ein Verräter. Durch deinen Verrat könnte mir die Polizei in die Quere kommen. Das mag ich gar nicht. Deshalb habe ich beschlossen, daß du nie wieder etwas sagen wirst. Von jetzt an nehme ich die Sache selbst in die Hand.«
    »Sir«, keuchte der Berufskiller. »Hören Sie…«
    »Ich sagte: Du wirst nie wieder reden«, unterbrach ihn Gerret kalt. Er hob die Hand.
    Drei Männer in grauen Westenanzügen, die alles andere als Polizisten waren, feuerten McMour drei Kugeln in den Körper.
    »Packt ihn in den Wagen und sprengt das gute Stück«, sagte Gerret gelassen. »Danach kümmern wir uns um wichtigere Dinge.«
    ***
    Vorsichtig tastete Sara Moon mit ihrem Geist nach dem Ssacah-Ableger. Wohlweislich hatte sie den auserwählt, der nach ihrem Biß entstanden war. Instinktiv hatte sie erfaßt, daß sie fähig war, zwischen sich und ihm eine mentale Verbindung zu schaffen.
    Der Ableger war jetzt innerhalb der Abschirmung. Von diesem Moment an spielte die Abschirmung keine Rolle mehr. Körperlich konnte Sara zwar Llewellyn-Castle nach wie vor nicht betreten, aber geistig konnte sie den Ableger steuern.
    So, wie Mansur Panshurab den ersten Ssacah-Ableger in Caermardhin hatte lenken können.
    Sie »erweckte« die Messing-Kobra in Llewellyn-Castle. Der Ssacah-Ableger verließ den Motorraum des Wagens und kroch auf das Haus zu. Er orientierte sich. Sara Moon blickte durch seine Augen, roch mit seiner Zunge, fühlte jede Erschütterung mit dem ganzen Körper.
    Die Messing-Kobra fand eine Möglichkeit, in das Gebäude einzudringen.
    Sara beschloß, so radikal wie möglich vorzugehen. Ihr Hauptziel war der junge Lord. Aber alle anderen lebenden Menschen in diesem Haus waren ebenfalls geeignete Opfer. Lady Patricia, Butler William und auch Nicole Duval.
    Ssacah würde stark werden! Ssacah würde wieder leben!
    Geräuschlos und unbemerkt bewegte sich der Ssacah-Ableger durch Llewellyn-Castle. Schon nach überraschend kurzer Zeit erreichte die teuflische Schlange das Zimmer, in dem Lady Patricia und ihr Sohn weilten.
    ENDE des zweiten Teils
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