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0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Belieben. Das, fand Zamorra, war doch schon mal ein beachtlicher Fortschritt. Danach konnte man ja neu verhandeln.
    Was aber steckte hinter der Stimme, die zu Merlin gesprochen hatte und ihn verunsichern wollte?
    Constable McCloud besaß einen der insgesamt vier Telefonanschlüsse des Ortes. Von Ulluquart alarmiert, hatte er nicht nur die Polizeidirektion Inverness angerufen, sondern auch die Telefongesellschaft, damit sie dem Wirt so schnell wie möglich einen neuen Apparat auf die Theke stellte. Mit etwas Glück konnte das noch vor dem Wochenende passieren.
    Nicole wartete das Eintreffen von McClouds Stadtkollegen nicht ab. Sie hatte kein Interesse daran, Fragen bezüglich ihrer Strahlwaffe beantworten zu müssen, die aus dem Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN stammte und per Knopfdruck von Laser auf Betäubung, umgeschaltet werden konnte. Ulluquart konnte auch allein als Augen- und Ohrenzeuge auftreten, und zusammen mit Constable McCloud war er wohl Manns genug, auf den wendehalsigen Berufskiller aufzupassen.
    Dessen Auftraggeber Gerret begann Nicole zu verabscheuen. Sie konnte ihn nicht hassen, selbst ein solches Gefühl war ihr ein Mensch, der ein Kind ermorden lassen wollte, nicht mehr wert.
    Sie stieg in den Rolls-Royce und fuhr das Fossil auf Rädern zum Castle zurück.
    Derweil hielten McCloud und Ulluquart die Stellung. Nur eine Viertelstunde nach McClouds Anruf rollte bereits ein grauer Mercedes vor den Pub, auf dessen Dach eine magnetische Blaulichtkuppel haftete. »Das ging aber fix«, wunderte sich McCloud, der wußte, wie lange man normalerweise von Inverness bis hierher brauchte, vor allem im Feierabendverkehr. »Die müssen ja geflogen sein.«
    Drei Männer in grauen Anzügen stiegen aus. Einer wies sich mit einer Polizeimarke aus. Er hörte sich auch an, was Ulluquart und der Ortspolizist zu sagen hatten. Die beiden anderen trugen den immer noch reglosen McMour nach draußen.
    »Die Lady muß ja einen hübschen Schlag haben«, bemerkte der Mann, der kurz die Polizeimarke vorgezeigt hatte. Ulluquart hatte angegeben, daß Nicole McMour niedergeschlagen hatte. Er selbst hielt sich lieber ganz aus der Sache und spielte die Unschuld vom Lande.
    »Wenn ich mich nicht irre, hat sie ’nen schwarzen Karategürtel. Dritter dan , glaube ich.«
    »Na schön, wir kommen auf Sie zurück. Die Lady erreichen wir auf Llewellyn-Castle?«
    Ulluquart nickte.
    Die beiden anderen Zivilen hatten McMour mittlerweile im Mercedes verstaut und stiegen ein. Der dritte Mann verließ grußlos den Pub, setzte sich hinters Lenkrad, und der Wagen schoß davon wie eine Rakete.
    »Puh«, machte Ulluquart. »Das will ich beim nächsten Mal lieber vom Kinosessel aus erleben. Whisky, McCloud?«
    »Dämlichere Fragen kannst du wohl neuerdings auch nicht mehr stellen, was? Nur gut, daß du kein Polizist geworden bist. Als Ermittler wärst du die größte Niete, Ulluquart. Nur als Wirt bist du einsame Spitze, wenn du den Whisky aufs Haus gehen läßt!«
    »Nassauer!« rügte der Wirt, griff aber nach Flasche und Gläsern.
    ***
    Nicole fuhr durchs große Tor auf den Burghof und stellte den Phantom vor dem Eingangsportal des Wohngebäudes ab. Vielleicht würde William ihn später in die Garage fahren, aber das war dann sein Problem. Nicole packte den eingekauften Kram zusammen, warf dem Wagen noch einen abschätzenden Blick zu und betrat das Gebäude. Vom Aussehen und vom Komfort gefiel ihr der Wagen. »Aber wenn ich es schaffe, Patricia und den Butler zum Umsiedeln zu überreden, bleibt der Rolly hier und wird in Vakuumfolie eingeschweißt, bis ein Ingenieur geboren wird, der diesem Motor das Saufen abgewöhnt!«
    Knackend kühlte die Maschine ab.
    Aber die Abkühlung war es nicht, was die Messing-Kobra schließlich in Bewegung setzte…
    ***
    Stan McMour stöhnte auf. Sein gesamtes Nervensystem spielte verrückt und jagte Vibrationsimpulse in sein Gehirn. Es war ein Kribbeln, als seien seine sämtlichen Gliedmaßen gleichzeitig »eingeschlafen«, und nicht nur die. Er war von einem Moment zum anderen wieder voll bei Bewußtsein, aber jeder Versuch, sich zu bewegen, scheiterte an dem Kribbeln, das vom Betäubungsstrahl herrührte.
    Er befand sich in einem Auto, das gerade in diesem Augenblick stoppte. Jemand zerrte ihn ins Freie. Er sah Männer in grauen Anzügen. Er sah den grauen Mercedes, aus dem er geholt worden war. Und nur ein paar Meter weiter stand neben einer weißen Limousine Mr. Gerret.
    McMour brach wieder der Schweiß aus. War er
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