Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0500 - Die Quelle des Lebens

0500 - Die Quelle des Lebens

Titel: 0500 - Die Quelle des Lebens
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Scotland Yard erklärte sich selbst als aus dem Ermittlungsrennen ausgeschieden, als Zamorra beiläufig von der Gerrets Geheimdienstausrüstung und seinem CIA-Ausweis sprach. »Das ist Sache des Secret Service, Zamorra, damit habe ich nichts zu tun!« Zum britischen Geheimdienst hatte Zamorra keinen direkten Draht, und der Innenminister, der ihm seinerzeit den Sonderausweis verschafft hatte, erfreute sich seiner Pension und dachte nicht im Traum daran, sich dabei stören zu lassen. Colonel Balder Odinsson war zwar ausnahmsweise einmal in seinem Büro im Pentagon zu erreichen und nicht im Außendienst, aber auch eine Unmenge Geld für ein endlos langes Übersee-Telefonat, bei dem Zamorra von einem Büro zum anderen weiterverbunden und immer wieder abgewimmelt wurde, kam nichts dabei heraus. Der Colonel schaltete auf stur. »Zamorra, wir sind Freunde und helfen uns gern, wo’s möglich ist, aber in diesem Punkt darf selbst ich in meiner Position dir keine Auskunft erteilen. Wenn dieser Torre Gerret sich dir gegenüber als CIA-Agent ausgewiesen hat, solltest du dich an seine Vorgesetzte Dienststelle wenden, und wenn er was ausgefressen hat, laß ihn verhaften. Mir selbst ist der Name Gerret herzlich unbekannt, aber das hat nichts zu sagen. Ich kenne ja nicht jeden Agenten all unserer Geheimdienste und Geheimdienstchen persönlich… bist du jetzt enttäuscht?«
    Zamorra verzichtete auf eine Antwort. Odinsson gab ihm eine Direktdurchwahl und den Rat, sich auf den Colonel zu berufen.
    Bei der CIA lief Zamorra trotz der Empfehlung Colonel Odinssons eiskalt auf ein Riff. Odinsson kannte man zwar, man wollte aber telefonisch keine Auskunft erteilen, sondern bat um schriftliche Korrespondenz sowie einen Identitätsnachweis. »Paß auf, Zamorra!« warnte Lord Saris. »Wenn du Pech hast, hast du jetzt schlafende Hunde geweckt, die dir einen Schatten anhängen, der dich künftig observiert. Wenn Gerret wirklich Agent und wichtig genug ist, ziehen sie eher dich als ihn aus dem Verkehr, weil sie dich für eine Bedrohung einer ihrer Männer halten.«
    Zamorra schlug noch einen anderen Weg ein, den der Lord als absolut irrsinnig bezeichnete. Er nahm Kontakt mit der weißmagischen Vampir-Lady Tanja Semjonowa auf, die einmal dem sowjetischen KGB angehört hatte, und bat sie, alte Quellen anzuzapfen.
    Semjonowa benötigte dafür nicht mehr als 48 Stunden. »Zamorra, es war nicht einmal besonders schwierig, herauszufinden, daß weder dem KGB noch der CIA selbst ein CIA-Agent namens Torre Gerret bekannt ist! Meine Ex-Firma hat einen Informanten direkt im obersten Personalbüro der CIA am Computer sitzen… es kann sich höchstens um eine geschickte Tarnung handeln, wahrscheinlicher ist aber, daß der Ausweis eine gute Fälschung ist!«
    Lord Saris, Mitglied des Oberhauses, konnte auch nur mit den Schultern zucken. Er hatte den derzeitigen Innenminister, der zu seinen Parteifreunden zählte, um einen Gefallen gebeten und über den Secret Service nachforschen lassen, was es mit diesem Gerret auf sich hatte. Aber auch über diese Verbindung kam nichts heraus. Der Name Torre Gerret war ein unbeschriebenes Blatt. »Und wenn er wirklich ein Agent wäre, hätte die CIA jetzt schon Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um den ständigen Nachfrager kaltzustellen«, fügte Saris hinzu.
    »Wir müssen also davon ausgehen, daß der Ausweis tatsächlich eine Fälschung ist, wie Tanja behauptet. Dann müßte man den Mann doch wegen Urkundenfälschung und Amtsanmaßung und was weiß ich noch was drankriegen.«
    »Was nützt dir das, Zamorra?« fragte der Lord kopfschüttelnd. »Es ändert doch nichts daran, daß er über dasselbe Langlebigkeits -Potential verfügt wie du und deshalb auch ein Auserwählter ist! Selbst wenn sie ihn einsperren, werde ich ihn vor Ablauf meiner derzeitigen Lebensperiode zur Quelle führen müssen, und zwar gemeinsam mit dir, weil sonst einer von euch beiden benachteiligt würde, und ich bin mir nicht sicher, ob die Quelle das nicht genauso ansehen würde, als hätte ich niemanden gebracht. Im Interesse meiner eigenen Unsterblichkeit kann ich nicht anders, als euch beiden den Weg zu zeigen und euch zu bitten, daß ihr euch nicht vorher schon gegenseitig umbringt. Gerret muß sich seiner Sache übrigens sehr sicher sein, weil er sonst schon längst versucht hätte, dich zum Hades zu schicken. Vielleicht solltest du ihn zuerst erdolchen.«
    »Das meinst du doch nicht im Ernst!« entfuhr es Zamorra. Saris zuckte mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher