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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein
Autoren: Larry Brent
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Bummeln nahmen. Bis zur
Stunde jedoch war ihnen nichts Verdächtiges aufgefallen.
    »Wenn es so weitergeht,
scheint es doch noch ein erholsamer Urlaub zu werden«, strahlte Larry Brent. Er
fuhr auf einen Parkplatz in der Nähe einer Anlegestelle. Nicht weit davon
entfernt standen eine Souvenir und Würstchenbude. »Ich lad dich ein zu einem
Hamburger oder Hot Dog, Schwedenmaid«, sagte er und legte seinen Arm um ihre
Hüften. »Du bist ungemein großzügig«, erwiderte Morna mit kaum merklichem
Augenaufschlag. »Hast du eine heimliche Gehaltsaufbesserung bekommen, von der
die Kollegen nichts wissen dürfen?«
    Er seufzte. »Die
Geldmittel bei der PSA sind knapp wie anderswo auch. Hätte ich eine
Gehaltserhöhung bekommen, würde ich mindestens noch als Dessert eine Portion Eis
für dich erübrigen können.«
    Sie aßen weder Hot Dog
noch Hamburger, sondern schlenderten an den Buden vorüber und spazierten am
Rhein entlang. In den nahen Lokalen wurden die ersten Lampen eingeschaltet, was
sowohl dem Äußeren der Restaurants als auch dem Innern eine ungemein einladende
Atmosphäre verlieh.
    Es wurde dämmrig. Morna
und Larry blickten einem Ausflugsdampfer nach, der stromaufwärts fuhr.
Gleichzeitig richteten sie ihre Aufmerksamkeit auch auf die Boote, die auf dem
Fluß ihre Kreise zogen. Manche jagten mit hoher Geschwindigkeit dahin. Keines
war dabei, das der Marina entsprach. Larry und Morna tranken in einer
nahen Gartenwirtschaft ein Glas Wein und beschlossen dann,
noch einige Kilometer rheinaufwärts Richtung Koblenz zu fahren. Dort wollten sie
ein Quartier für die Nacht suchen. Für den nächsten Tag planten sie einen
Besuch des Loreley- Felsens und einen Trip durch die Drosselgasse in Rüdesheim.
»Gerade dort«, war Larry der Überzeugung, »werde ich wohl genug Landsleute
treffen. Amerikaner auf Europatrip lassen sich einen Abstecher in die
Drosselgasse kaum entgehen…«
    Es war schon dunkel als
sie ihre Fahrt fortsetzten. Willkürlich hatte ihre Reise in Amsterdam begonnen.
Dahin war der Lotus per Schiff schon vor Wochen verfrachtet worden, um dem PSA-Agenten
während seiner ausgedehnten Deutschlandreise zur Verfügung zu stehen. Über
Utrecht und Arnheim waren Larry und Morna nach Deutschland gekommen. Von der
Grenze ab war ihre Reise langsam rheinaufwärts verlaufen. Besonderen Wert legte
Larry auf den Besuch abseits gelegener Lokale und bewirtschafteter Burgen. Die
Begegnung mit der Hexe Marina hatte ebenfalls auf einer abseits gelegenen Burg
entscheidende Bedeutung in seinem Leben gefunden. Vielleicht hatte sie sich
wieder in die Abgeschiedenheit zurückgezogen. So fuhr das Agenten-Paar
kilometerweit auch abseits der Hauptverkehrsstraßen und stieß tief ins
Hinterland vor, in das sich nur geringfügig der Touristenstrom ergoß. So war es
nicht verwunderlich, daß Larry Brent seinen Lotus kurz hinter Andernach nicht
mehr auf der B9 Richtung Koblenz steuerte, sondern eine Abzweigung wählte. Er
fuhr eine Zeitlang zwischen bewaldeten Hügeln entlang. Die einsame, schmale
Straße führte dann plötzlich bergauf. Die Scheinwerfer des Lotus mit
Sonderausstattung leuchteten die schmale, kurvenreiche Straße zwischen den
Bäumen schattenlos aus.
    »Da vorn!« Mornas Stimme klang
plötzlich neben ihm auf. Im gleichen Moment, als sie es sagte, sah er das
Hindernis auch schon. Mitten auf der Straße stand eine dunkelgekleidete Gestalt.
Larry Brent hatte keine Mühe, den langsam fahrenden Wagen zum Stehen zu
bringen. Bei einem schnelleren Auto hätte er Mühe gehabt, und es wäre für die
Fremde gefährlich geworden.
    Der Lotus stoppte am
rechten Fahrbahnrand. Die junge Frau in der dunklen Kleidung wandte den Kopf
und kam auf sie zu. »Sie sieht aus wie eine Schlafwandlerin«, bemerkte die
Schwedin an Larrys Seite. Die Unbekannte kam zu ihnen ans Fenster. »Können wir
etwas für Sie tun?« fragte Larry Brent in deutscher Sprache. Ihm fiel auf, daß
das Gesicht bleich war und versteinert wirkte, als wäre die Fremde mit ihren
Gedanken woanders, als würde sie das, was hier geschah, gar nicht mitbekommen.
Das Mädchen war zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig Jahre alt, hatte brünettes
Haar und war schätzungsweise einsachtundsechzig groß. Sie war von schlanker
Gestalt. Ihre wie im Fieber glänzenden Augen waren weit aufgerissen und auf die
beiden Personen im Innern des Wagens gerichtet.
    Eine Kranke? War sie in
geistiger Umnachtung oder im Fieberwahn von zu Hause weggelaufen?
    »Sie… müssen… mich
mitnehmen…«,
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