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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein
Autoren: Larry Brent
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vor?
    Ihre Neugier war
geweckt. Sie gehörten beide der PSA an, und sie wußten, daß sie die
Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen würden. Wer war der unsichtbare
Schütze, und weshalb hatte er sich Morna als Ziel auserwählt? Würde er noch mal
auf sie schießen? Larry und Morna rührten sich nicht. Auf dem Boden zwischen
dunklen Stämmen boten sie eine schlechte Zielscheibe. Sie waren nur solange
eine gute gewesen, wie die Taschenlampe eingeschaltet war. Doch die hatte Larry
im Fallen ausgeknipst. Stille und Dunkelheit umgaben sie. Wo verbarg sich der
Schütze? War er mit der dunkelgekleideten Spukerscheinung identisch? Fünf
Minuten verstrichen… zehn… Die beiden Agenten vernahmen kein Rascheln, nicht
das Knacken eines Astes. Wartete der Schütze, bis sich seine Ziele wieder
rührten? Larry Brent ließ es auf einen Versuch ankommen. Er packte einen Ast in
der Dunkelheit und schleuderte ihn nach vorn. Deutlich war zu hören, wie er
aufkam. Der in der Finsternis vermutlich zwischen den Baumstämmen lauernde
Schütze müßte logischerweise darauf reagieren. Er tat es aber nicht.
    »Er ist da«, wisperte
Larry. »Ich fühle es… wir werden beobachtet.« Doch der Gegner war nicht
auszumachen. »Bleib liegen«, sagte X-RAY-3 unvermittelt und richtete sich zu
halber Höhe auf. »Was hast du vor?« raunte Morna.
    »Ihn aus seiner Reserve
zu locken… Achte nicht auf mich, sondern nur auf die Umgebung… Wenn’s ballert,
schieß zurück…« Brent erhob sich vollends. Die Taschenlampe in seiner Hand
flammte wieder auf. Er leuchtete einen Baum an und bot damit selbst ein
phantastisches Ziel. Larry Brents Sinne waren zum Zerreißen gespannt. Er
rechnete mit einem weiteren Angriff, der jedoch nicht erfolgte.
    Da machte der Agent sich
an dem Baumstamm zu schaffen, in den die beiden Projektile geschlagen waren.
Mit dem Taschenmesser löste er die plattgedrückten Kugeln aus dem Stamm. Alles
blieb still. Die Projektile kullerten in Larrys Hand. »Wahrscheinlich hat er gemerkt,
daß wir die Falschen sind«, sagte er plötzlich so laut, daß Morna
zusammenzuckte. »Dann hat er sich doch klammheimlich aus dem Staub gemacht,
ohne daß wir etwas merkten.« Er ging neben Morna in die Hocke und hielt ihr die
offene Handfläche hin, auf der die beiden plattgedrückten Kugeln lagen. »Das
ist kein Blei!« erkannte die Schwedin sofort.
    »Silberkugeln«, bestätigte Larry, als
sie ihn fassungslos ansah. »Damit schießt man auf Werwölfe…«
     
    ●
     
    X-GIRL-C richtete sich
auf. Sie strich sich das blonde Haar aus der Stirn. »Wohin sind wir hier
geraten, Sohnemann?«
    »Vielleicht in einen
verzauberten Wald, wer weiß…«
    »Der Mond ist erst zur
Hälfte zu sehen und zunehmend. In ein paar Tagen wird Vollmond sein! Da scheint
sich einer in der Zeit geirrt zu haben.« So witzig, wie sie die Sache angingen,
war ihnen jedoch keineswegs zumute. Unverhofft waren sie Zeuge von etwas
geworden, das ihnen Rätsel aufgab. »Ich hatte mir einen Urlaub in Deutschland
eigentlich ein wenig anders vorgestellt«, ließ Morna sich vernehmen. »Aber ich
habe dem Frieden von Anfang an nicht getraut. Wahrscheinlich hat unser
hochverehrter Boß schon etwas geahnt, als er uns großzügig erlaubte, durchs
Land zu reisen. Die Bedingung, daß wir uns lediglich in Rheinnähe aufhalten sollten,
empfand ich nicht als unbequem. Hier gibt’s schließlich eine ganze Menge
Interessantes zu sehen. Aber an eine Ausartung hatte ich eigentlich nicht
geglaubt.«
    »Das Leben, Schwedenfee,
steckt eben voller Überraschungen.« Sie gingen durch den nächtlichen Wald. Mit
ihren Taschenlampen suchten sie die Umgebung ab. Larry vermutete, daß die
Schüsse auf Morna aus einer Entfernung von dreißig bis vierzig Meter abgegeben
worden waren. Diesen Umkreis suchte er besonders aufmerksam ab.
    Und, stieß auf einen
makabren Fund!
    Aus einer dicken Schicht
fauligen Laubes ragte eine gekrümmte Hand, von der Würmer und Schnecken schon
das mürbe Fleisch gefressen hatten, so daß teilweise der Knochen zum Vorschein
kam.
     
    ●
     
    Die Maschine rollte in
der Nacht aus.
    Jessica Paine erschien
noch immer alles wie ein Traum. Vor einigen Stunden hielt sie sich noch in
Chicago auf, jetzt war sie bereits in Germany. Das eigenartige Testament und
die damit verbundenen Bedingungen gingen ihr nicht aus dem Kopf, als sie sich
mit dem Strom der anderen Passagiere zur Abfertigung treiben ließ. Ob Ellen
Maroth ebenso schnell reagiert hatte wie sie? Es war anzunehmen. Eine
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