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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein
Autoren: Larry Brent
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Kaffee? Vergiftet?« fragte X-RAY-3. Demare
lachte. »Wenn es nur das wäre, würde ich mir nicht soviel Mühe mit euch geben.
Ob Gift oder eine Kugel wo liegt da im Endeffekt der Unterschied? Nein! In Tee
und Kaffee, der für euch bestimmt ist, befindet sich ein Tropfen magisches
Blut…«
    »Magisches Blut?« echote
Larry Brent.
    »Ja. Das magische Blut
der Paines. Es weckt im Körper eines anderen, der damit in Berührung kommt jene
wilde, verborgene Kraft, die in der Seele eines jeden schlummert. Das Tier im
Mensch wird freigesetzt.« Eckert blickte verständnislos.
    Larry Brent alias
X-RAY-3 merkte, wie es in seinem Nacken zu kribbeln begann. Der Mann da vor
ihnen scherzte nicht und war nicht nur verrückt. Er wußte, wovon er sprach und
führte etwas im Schilde, das sie noch nicht bis in die letzte Konsequenz
durchschauten, weil ihnen weitere Informationen und Erkenntnisse fehlten. »Das
magische Blut wird auch euch verändern«, sagte Demare voller Leidenschaft, und
in seinen Augen flackerte ein verzehrendes Feuer. »Und dann wird keiner von
euch mehr den Wunsch haben, Widerstand zu leisten. Ihr werdet weiterleben,
wahrscheinlich«, schränkte er ein, »der eine oder andere bleibt dabei auf der
Strecke. Allerdings ist das vorher nicht zu erkennen.«
    Ellen Maroth hielt er
noch immer mit der einen Hand umklammert. »Du«, sagte er zu ihr, »brauchst
nicht das geringste zu fürchten. Du wirst dich selbst erkennen wie in einem
Spiegel, denn du bist meine Tochter… du wirst denken und fühlen wie ich.« Nun
verstand keiner mehr etwas.
    Demare lachte leise. Er
ließ Ellen Maroths Handgelenk los. Mit der freien Hand griff er sich ins
Gesicht. Zuerst zupfte er sich die dicken, schwarzen Augenbrauen weg und warf
sie achtlos zu Boden. Dann löste er seine Kopfhaut, an der das schwarze Haar
klebte. Eine Perücke! Darunter saß flachgedrücktes, eisgraues Haar. Demares
Verwandlung ging weiter.
    Er zog die gummiartige
Masse von der Stirn und den Wangen und schickte die Fetzen zu Boden.
    Ein alter Mann stand vor
ihnen, mit gegerbter Gesichtshaut, runzligen Lippen und strahlte doch eine
jugendliche Elastizität aus, die ihnen nicht entging. »Ich bin William Joe
Paine«, sagte er mit der gleichen Stimme, mit der er auch Walter Demare
dargestellt hatte. »Ich war Farmarbeiter… Tellerwäscher, Zeitungsbote,
Totengräber, Schauspieler… in erster Linie aber Abenteurer und Träger des
magischen Bluts… Demare war der einzige der merkte, was los war. Ich habe ihn
deshalb getötet, seine Leiche zerstückelt und die Teile an verschiedenen
Stellen vergraben. Demare war alleinstehend. Niemand wäre auf die Idee
gekommen, je nach ihm zu suchen. Andererseits war es ganz gut, ihn hin und
wieder als Geschäftsführer zur Verfügung zu haben. Ich habe manche Rolle
gespielt in meinem Leben. Also war es auch kein Problem für mich, Demare
darzustellen. Das war manchmal ganz nützlich, meistens aber sehr lustig… ich
habe es genossen, oft ein anderer zu sein. Sogar das Äußere stimmt. So sah
Walter Demare wirklich aus. Nun könnt ihr euch das Bild im Paß vorstellen… Alle
anderen, die auf der Burg arbeiteten, hatte ich zuvor schon in meine Dienste gestellt, um es mal so auszudrücken. Die einen dienen mir noch heute, die
Knochen, der anderen bleichen in den Grüften…« Er lachte irr, und Ellen Maroth
stöhnte unterdrückt. »Du hast nichts zu befürchten, denn du bist wie ich. Du
wirst mein Werk fortsetzen, und du wirst glücklich sein, wenn du erkennst,
welche Macht du über andere hast und wie sie durch dich leben können. Ich werde
sie dir nachher alle zeigen… sie schlafen in dem Gewölbe. Die meisten sind nur
nachts zum Leben fähig. Aber das wird sich bald ändern. Durch das magische Blut
in Jessicas Adern. Ich habe es mir geholt. Ich werde es mir immer wieder holen.
Burg Höllenstein wird ein Ort, den man meiden, fürchten und respektieren wird.
Die Monster, die in den Menschen wohnen und die das magische Blut freilegt,
werden hier ihr Zuhause haben. Und du, Ellen, wirst Herrin über jene Geschöpfe
sein, denn in deine Hände lege ich mein Erbe. Ich bin ein alter Mann, mein
Leben geht bald zu Ende. Aber ich will die Gewißheit haben, daß meine
Forschungen und Entdeckungen weitergeführt werden. Von einem Menschen, der
denkt und fühlt wie ich… der der Stimme seines Blutes folgt…« Ellen Maroth
schüttelte den Kopf. »Aber… ich will das alles nicht…« Sie preßte die Hände
gegen die Stirn, als hätte sie
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