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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein
Autoren: Larry Brent
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plötzlich starke Kopfschmerzen. »Mir graut vor
diesen Dingen.«
    »Das alles ist
verständlich. Zuviel auf einmal stürmt auf dich ein. Wenn du erst alles
begriffen und mich als deinen Vater erkannt hast, wirst du das nicht mehr
sagen, Ellen. – Und nun trinkt «, wandte er sich mit scharfer Stimme an
die beiden Männer. »Meine Geduld ist zu Ende… ich habe noch viel zu tun heute.«
Er zielte auf Larry Brent.
    Da griff X-RAY-3 nach
seiner Kaffeetasse, die noch etwa zur Hälfte gefüllt war, Eckert nahm aufgrund
der Drohung das Teeglas in die Höhe. Larry wußte, daß der entscheidende Moment
angebrochen war. Viel Zeit hatte er nicht. Er mußte sofort handeln. Er führte
die Tasse zum Mund, und kippte dann die Hand blitzschnell und ruckartig nach
außen.
    Die warme, braune Brühe
schwappte mitten in William Joe Paines Gesicht. Der Unheimliche mit dem
magischen Blut schloß eine Sekunde die Augen, fuhr zusammen und riß in
instinktiver Abwehr beide Hände hoch. Das war der Moment!
    Larry flog nach vorn und
stürzte sich auf Paine. Der schoß, ohne zu zielen, ohne etwas zu sehen. X-RAY-3
duckte sich geistesgegenwärtig, die Kugel surrte über ihn hinweg, durchschlug
die Fensterscheibe hinter ihm, und das Echo des Schusses hallte verwehend durch
den düsteren Innenhof mit den hohen Mauern und Türmen. Ellen Maroth reagierte
im gleichen Augenblick wie Larry Brent. Sie stieß beide Hände in den Rücken des
Mannes, der sich erst als Walter Demare ausgegeben hatte, dann William
Joe Paine sein wollte und offensichtlich ein gefährlicher Irrer war. Paine
schrie auf, er hatte mit dem Angriff von dieser Seite nicht gerechnet.
    Er taumelte nach vorn
und ließ die Waffe fallen, die er in der Eile nicht mehr nachladen konnte, riß
aber noch die Spritze aus der Tasche, die er weggesteckt hatte wie eine Pfeife.
Wie einen Dolch hielt er sie in der Hand. Larry sah das Blut im Glaskolben, die
mattschimmernde, dicke Nadel. Er mußte einer Verletzung durch die Spritze
ausweichen! Er war im Sprung und konnte ihn nicht mehr so schnell abbremsen und
sich einfach zur Seite werfen. Deshalb machte er aus der Not eine Tugend,
verstärkte den Schwung nach vorn, ging noch mehr in die Tiefe und rammte seinen
Kopf in William Joe Paines Magen. Blitzschnell hebelte er den Mann mit seinen
Schultern in die Höhe und schleuderte ihn über sich hinweg, ehe Paine ihn mit
der Spritze attackieren konnte. In hohem Bogen flog Paine durch seinen eigenen
Schwung und durch die Umstände über Larrys Rücken. Das Fenster war nur einen
halben Meter von Brent entfernt. Paine schnellte darauf zu, durchbrach es mit
beiden Händen, mit dem Kopf, flog durch die vollends zersplitternde Scheibe und
stürzte schreiend in den Innenhof der Burg. Dumpf schlug er auf das grobe
Pflaster. Larry Brent und Eckert waren sofort am Fenster. Paine rührte sich
nicht mehr. Er hatte sich das Genick gebrochen. Die Steine rings um ihn herum
waren durch das Blut, das aus dem platzenden Glaskolben getrieben worden war,
rot gesprenkelt.
    Ellen Maroth krallte
ihre Fingernägel in Larrys Oberarm. »Das… habe ich nicht gewollt«, stieß sie
erschrocken hervor. »Sie haben keine Schuld an seinem Tod. Es war ein Unfall,
Ellen, und es ist vielleicht gut, daß es so gekommen ist.«
    »Das hat uns das Leben
gerettet«, schaltete sich Eckert mit belegter Stimme ein. »Die Gefahr ist
gebannt…« Sie war es nicht!
    Wie ein Schatten tauchte
die Tageslicht-Vampirin hinter ihm auf, riß ihn herum und schlug im nächsten
Moment ihre dolchartigen, spitzen Eckzähne in seinen Hals…
     
    ●
     
    In dem düsteren Gewölbe
lag die junge Frau, umgeben von den starren, schlafenden Monstern, den
Werlöwen, Wertigern, Werwölfen und Bestien, die aus den Seelen der Betreffenden
durch magisches Blut geweckt worden waren. Auf einem Mauervorsprung stand die
brennende Petroleumlampe, die bernsteingelben Lichtschimmer an die klobigen
Quaderwände warf. Jessica Paine rührte sich leicht, hatte die Augen aber noch
geschlossen. Sie stöhnte leise und streckte die linke Hand aus, als suche sie
irgendwo nach einem Halt. Der Mauervorsprung war nahe. Jessica stieß unbewußt
gegen die Petroleumlampe. Sie rutschte ein wenig zur Seite. In einem Zustand
zwischen Wachsein und Halbschlaf, fühlte Jessica den metallenen Fuß und war der
Meinung, daß es sich wohl um einen Griff handelte, an dem sie sich hochziehen
konnte. Und sie wollte in die Höhe! Sie hatte das Gefühl, immer wieder in die
Tiefe zu stürzen, in ein
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