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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten
Autoren: Vladimir Volkoff
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Beispiel oder IBM.«
    Lennet kam plötzlich eine Idee. Und diese Idee war so unwahrscheinlich, daß er nur zögernd davon sprechen konnte.
    »Angenommen, an Bord der Kapsel brauchte man zum Beispiel eine Klimaanlage, dann würde diese also auch von einer privaten Firma hergestellt?«
    »Aber ja! Sehen Sie, die Temperaturen, denen die Kapsel ausgesetzt wird, übersteigen bei weitem die Möglichkeiten einer normalen Klimaanlage. Man verwendet zwar bestes Isoliermaterial, aber trotzdem könnte womöglich etwas von der wahnsinnigen Hitze durchdringen. Unsere Kapsel Lion ist mit der besten Klimaanlage ausgestattet, die es gibt. Das ist die Foster 3000.«
    »Mein Bruder arbeitet in der Branche, deshalb interessiert mich diese Frage besonders. Können Sie mir sagen, wer die Foster 3000 herstellt?«
    »Ja, das ist die Foster-Gesellschaft. Sie hat der Firma Sidney Ltd. den Auftrag nur ganz knapp vor der Nase weggeschnappt.
    Die Sidney Ltd. ist auch sehr bedeutend auf dem Markt.«
    Lennet begann zu verstehen, zumindest glaubte er das. Er erwiderte: »Ja, jetzt wo Sie davon sprechen, da erinnere ich mich, daß mein Bruder mal mit einem sehr wichtigen, Mann der Firma Sidney zu tun hatte - dem Vizepräsidenten glaube ich das war ein gewisser Sharman...«
    Seine Worte riefen bei Graham erneut ein gewaltiges Lachen hervor. »Junger Freund, da sind Sie aber, wie man so schön sagt, schief gewickelt. Sharman ist sehr wohl Vizepräsident, aber nicht bei Sidney, sondern beim alten Foster!«
    »Aha, ich verstehe", sagte Lennet. In Wirklichkeit verstand er jetzt überhaupt nichts mehr. »Wo sind denn die Foster-Werke?«
    »In New York!« gab Graham zur Antwort. »Zwar haben sie auch hier eine kleine Niederlassung, seit sie den Auftrag haben, aber die dient nur zur Montage und für eventuelle Reparaturen.
    Das Hauptwerk ist wie gesagt in New York.«
    Lennet wechselte rasch das Thema. Aber während sie nun über alles mögliche sprachen, überschlugen sich seine Gedanken. Einen Augenblick hatte er fast geglaubt, daß Sharman das Unternehmen sabotieren wolle. Aber es war doch einfach widersinnig, er würde doch seiner eigenen Gesellschaft keinen Schaden zufügen wollen! Auf jeden Fall war es das naheliegende und vernünftige, sich die Foster-Werke und den alten Foster mal aus der Nähe anzusehen. Zumindest der alte Foster selbst war über jeden Verdacht erhaben. Er würde dem Werk, das seinen Namen trug und das ihm ohne Zweifel gehörte, gewiß keinen Schaden zufügen wollen! Auf jeden Fall, dachte sich Lennet, sind die Sicherheitsvorkehrungen in einer privaten Fabrik niemals so streng wie im Raumfahrtzentrum selbst. Wenn ich hier auf Kap Kennedy nicht gewaltig aufpasse, habe ich sofort die Polizei am Hals!

Flucht aus der Höhle des Löwen
    Eine Stunde später brachte er den schönen weißen Mercury zu der Mietwagen-Agentur zurück und nahm anschließend eine Maschine zurück nach New York. Er gewöhnte sich daran, daß man hier Flugzeuge benutzte wie anderswo den Bus. Vom Flughafen aus nahm Lennet einen Hubschrauber in die City. Er stieg im erstbesten Hotel ab. Nachdem er die Adresse der Foster-Werke in den gelben Blättern des Branchenadreßbuchs gefunden hatte, machte er sich gleich auf den Weg zum Sitz dieser Gesellschaft. Man kann sich wohl kaum ein trostloseres Viertel vorstellen als den Teil Brooklyns, in dem die Fabrik des alten Foster stand. Fabriken, Fabriken, kilometerweit nichts anderes als Fabrikgebäude. Am Ende mancher Straßen sah man ein Stück träges und schmutziges Wasser dahinfließen - das war der Hudson River. Der große rußgeschwärzte Backsteinbau, der in riesigen, drei Meter hohen Lettern den Namen Jean C. Foster trug, paßte durchaus in die Gegend.
    Um so größer war Lennets Überraschung, als er durch die Türe mit der Aufschrift Büro ins Innere des Hauses kam. Eine sehr geschmackvoll eingerichtete Eingangshalle mit Spiegeln an den Wänden, hübsch arrangierten Grünpflanzen, abstrakten Malereien und - nicht zuletzt - einer jungen hübschen Empfangssekretärin hinter einem Glastisch, auf dem ein weißes Telefon stand. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Mademoiselle, ich bin Student, ich komme aus Frankreich im Rahmen des Austauschprogramms. Ich würde gerne die Fabrik besichtigen.«
    »Einen Augenblick bitte", sagte die junge Dame und verschwand, nachdem sie seine Worte zögernd in Englisch wiederholt hatte.
    Sie kam kurz darauf mit einem kolossal geschniegelten jungen Mann zurück, der Lennet enthusiastisch
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