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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten
Autoren: Vladimir Volkoff
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Flughafengebäude.
    Monsieur Bully stand bereits am Schalter der englischen Fluggesellschaft BEA. Lennet konnte das Gespräch nicht verstehen, aber er sah, wie Bully ein Flugticket vorzeigte.
    Fortwährend hielt er seinen Koffer fest, was ihm sichtlich immer schwerer fiel, denn er wechselte immer öfter von der einen in die andere Hand. Bully steuerte auf den Warteraum zu, wo er sich in einen Sessel fallen ließ.
    So erhitzt und außer Atem, wie der ist, braucht er bestimmt drei Minuten, um sich wieder zu erholen, dachte sich Lennet, suchte eine Telefonzelle, von der aus er sowohl sprechen als auch den Mann im Auge behalten konnte. Er fand sofort eine geeignete Kabine. »Hier spricht F2, geben Sie mir F1", meldete Lennet dem Offizier vom Dienst. Gleich darauf hörte er die tiefe, ruhige Stimme von Hauptmann Montferrand, seinem unmittelbaren Vorgesetzten. »Hier spricht F1.«
    »Ich habe folgendes zu melden", begann Lennet. »Ich bin unserem Mann zunächst ins George V. gefolgt, wo er seine Rechnung bezahlte. Beim Verlassen des Hotels erklärte er dem Gepäckträger, er fliege nach London. Ich folgte ihm bis nach Orly, von wo aus ich jetzt spreche. Ich kann ihn von hier aus sehen. Wie es scheint, hat unser Freund die Absicht, die nächste Maschine der BEA nach London zu nehmen. Seltsamerweise hat er noch nicht sein Gepäck aufgegeben, obwohl er doch in einer Viertelstunde an Bord gehen soll.«
    »Das ist allerdings überraschend", meinte Montferrand.
    »Können Sie sich schnell erkundigen, für welchen Flug sich Bully einen Platz hat reservieren lassen? Rufen Sie mich dann wieder an.«
    »Geht in Ordnung, Herr Hauptmann!« sagte Lennet und hängte ein. Er rief bei der BEA an. Dort meldete sich eine Frauenstimme. »Ach bitte, Mademoiselle, würden Sie so nett sein und nachsehen, ob der Platz für Monsieur Bully in der nächsten Maschine nach London reserviert ist.«
    »Einen Augenblick bitte... nein, mein Herr, einen Monsieur Bully haben wir nicht auf der Liste.«
    »Vielleicht für den nächsten Flug? Wissen Sie, Monsieur Bully ist so schrecklich zerstreut. Er irrt sich oft in solchen Dingen. Er wollte heute abfliegen, aber womöglich hat er aus Versehen für nächste Woche gebucht! Und wie üblich bin ich wieder einmal derjenige, der sich um alles kümmern muß. Seien Sie ein Schatz, Mademoiselle, und versuchen Sie mir zu helfen.«
    Lennets Charme verfehlte selten seine Wirkung - sogar am Telefon! Es vergingen keine drei Minuten, da wußte er, daß Monsieur Bully am Abend die 18-Uhr-Maschine nach London nehmen würde.
    Da es jetzt 11 Uhr vormittags war, hatte Bully vielleicht noch eine Verabredung am Flughafen?
    »Sie sind wirklich reizend, Mademoiselle, und Sie haben die aufregendste Stimme von der Welt. Sagen Sie, wann ist Ihr Dienst zu Ende, vielleicht könnten wir zwei...« Aber weiter kam er nicht. Er warf kurz einen Blick auf Monsieur Bully, das heißt, auf den Sessel, in dem dieser ein paar Sekunden vorher noch gesessen hatte. - Der Sessel war leer! Der Mann im kastanienbraunen Anzug war verschwunden und mit ihm seine zwei Koffer! Lennet warf den Hörer auf die Gabel und stürzte aus der Kabine. Trotz der Verschnaufpause kam Bully nicht allzuschnell voran - dafür sorgte sein schweres Gepäck. Und so entdeckte ihn der junge Agent zu seiner nicht geringen Erleichterung bald wieder. Und zwar vor dem Schalter der amerikanischen Luftfahrtgesellschaft, der PAN AM. Diesmal ließ er sein Gepäck abfertigen. Es war viel zu schwer. Bully mußte ziemlich viel für das Übergewicht zahlen. Nachdem er alle Formalitäten erledigt hatte, ging er - sichtlich erleichtert auf die Paßkontrolle vor dem Zugang zu den internationalen Flügen zu. Hierhin konnte Lennet ihm nicht folgen, es sei denn, er hätte sich als Geheimagent zu erkennen gegeben. Genau das wollte er nicht. Statt dessen rannte er zurück zum Schalter der PAN AM. Eine lange Schlange von Leuten stand davor, aber Lennet ging gleich nach vorne. Als Entschuldigung murmelte er:
    »Verzeihen Sie, aber ich brauche nur eine ganz kurze Auskunft.«
    Zu der jungen Dame hinter dem Schalter sagte er: »Welches ist der nächste Flug?«
    »Flug 115 nach New York.«
    »Haben Sie einen Monsieur Bully auf der Liste?«
    Sie schaute nach. »Bedaure, nein.«
    »Wann startet die Maschine?«
    »Um 12.30 Uhr.«
    Lennet bedankte sich höflich und lief zur nächsten Telefonzelle. Er sah auf die Uhr. Noch etwas mehr als eine Stunde blieb bis zum Abflug der Maschine.
    Wenn Hauptmann
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