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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml
Autoren: Tom Clancy
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naheliegenden Gründen werden wir die Sache sehr diskret behandeln», erwiderte Ryan und hoffte nur, daß er recht hatte.
«Er würde meiner Regierung großen Schaden zufügen, wenn sein
Überlaufen an die Öffentlichkeit käme. Ich schlage vor, daß er bei einem
Flugzeugabsturz ums Leben kam -»
«Ich werde den Vorschlag mit Ihrer Zustimmung an meine Regierung
weitergeben. Auch Filitow braucht nicht in den Nachrichten aufzutauchen. Es besteht kein Anlaß, unsere Beziehungen zu belasten. Schließ
lich liegt der Abrüstungsvertrag in unser beider Interesse. Denken Sie
nur an das viele Geld, das wir dabei sparen.»
«So viel ist es auch wieder nicht», schränkte Narmonow ein. «Nur ein
paar Prozent der Verteidigungsausgaben.»
««Eine Milliarde hier, eine Milliarde da, das läppert sich auch zusammen», sagt man bei unserer Regierung», meinte Ryan und bekam ein
Lachen zur Antwort. «Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Sir?»
«Bitte.»
«Was haben Sie mit dem eingesparten Geld vor? Darüber soll ich mir
nämlich Gedanken machen.»
«Dann machen Sie mir einmal ein paar Vorschläge. Wie kommen Sie
auf die Idee, daß ich das schon weiß?» Narmonow erhob sich. «So, nun zurück zu Ihrer Botschaft. Richten Sie aus, es sei für beide Seiten besser,
wenn diese Geschichte niemals publik wird.»
Eine halbe Stunde später wurde Ryan an der US-Botschaft abgesetzt
und flog am Tag darauf ab.
    Die VC-137 landete wegen Gegenwind über der Nordsee mit zehnminütiger Verspätung in Shannon. Nachdem die anderen Passagiere ausgestiegen waren, verließen vier Männer, die Parkas der Air Force trugen, die Maschine und bestiegen einen Wagen, der sie zu einem Flugzeug des 89. Lufttransportgeschwaders, einem umgebauten Gulfstream-III, brachte.
    «Tag, Mischa.» Mary Pat Foley empfing ihn an der Tür und führte ihn nach vorne. «So, jetzt gibt's etwas zu essen und zu trinken, und dann geht's heim. Kommen Sie, Mischa.» Sie ergriff seinen Arm und führte ihn an seinen Platz.
    Drei Meter weiter wurde Gerasimow von Robert Ritter begrüßt. «Wo ist meine Familie?» fragte Gerasimow.
«In Sicherheit. In zwei Tagen sind sie in Washington. Im Augenblick
    befinden sich Ihre Frau und Ihre Tochter auf einem Schiff der US Navy in internationalen Gewässern.»
«Soll ich mich nun bei Ihnen bedanken?»
«Wir hoffen nur auf Ihre Mitarbeit.»
«Sie haben viel Glück gehabt», merkte Gerasimow an.
«Allerdings», erwiderte Ritter.
    Bondarenko sah sich das Schlachtfeld an. Die Afghanen hatten siebenundvierzig Leichen zurückgelassen, von den Überresten weiterer ganz zu schweigen. Nur zwei Laserinstallationen waren noch intakt. Zerstört waren alle Werkhallen, das Theater und das Junggesellenquartier. Das Lazarett war weitgehend unversehrt und voller Verwundeter. Positiv war, daß er drei Viertel der Techniker und Wissenschaftler und fast alle ihre Angehörigen gerettet hatte. Inzwischen waren vier Generale zur Stelle, die ihm Orden und eine Beförderung versprachen, aber die einzige Belohnung, auf die es wirklich ankam, hatte er schon: Seine Leute waren in Sicherheit. Nun schaute er vom Dach des Wohnblocks über die Anlage.
«Es gibt viel zu tun», stellte jemand fest. Der Oberst, der bald zum
    General ernannt werden sollte, drehte sich um.
«Ach, Morosow. Zwei Laser haben wir noch. Werkstätten und Labo
ratorien bauen wir wieder auf. In einem Jahr läuft der Laden wieder.»
Epilog
    Ortiz war nicht überrascht, als der Major allein zurückkehrte. Der Bericht über die Schlacht nahm eine Stunde in Anspruch, und wieder erhielt der CIA-Offizier ein paar Rucksäcke voller russischer Geräte. Die Gruppe des Bogenschützen hatte sich den Rückzugsweg freigekämpft, und von den fast zweihundert Mann, die das Flüchtlingslager verlassen hatten, kehrten an diesem Frühlingsanfang keine fünfzig zurück. Der Major setzte sich sofort mit den Führern anderer Gruppen in Verbindung, und bald machten neue kampfeslustige Krieger seine Verluste wett. Die Übereinkunft, die der Bogenschütze mit Ortiz gehabt hatte, blieb in Kraft.
«Sie wollen schon wieder zurück nach Afghanistan?» fragte der CIA
    Offizier den neuen Anführer.
«Natürlich. Jetzt sind wir am Gewinnen», erwiderte der Major mit
einer Zuversicht, über die er sich selbst wundern mußte.
Ortiz sah sie bei Einbruch der Nacht losziehen, eine lange Reihe
wilder Krieger, nun geführt von einem Berufssoldaten. Er konnte nur
hoffen, daß das einen Unterschied machen würde.
    Gerasimow und Filitow sahen
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