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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin
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Besucher allein zurück und schloß die Tür hinter sich ab.
    Noch immer sahen wir keinen Grund einzugreifen. Wir wußten nicht, wie sich die Dinge entwickeln würden.
    Zunächst geschah nichts. Der Große verließ das Hotel, kam aber gleich zurück. Hinter ihm drängten sich noch zwei Gestalten seines Kalibers.
    »He! Ihr zwei da!« rief er uns zu. »Putzt die Platte! Das Hotel wird geschlossen, wegen Umbauarbeiten. Los, haut ab, wir fangen nämlich in der Halle an!«
    Phil stand auf und lehnte sich gegen eine Säule. »Das ist interessant«, sagte er. »Ich sehe gern zu, wenn was abgerissen wird.«
    Der Große gab einem seiner Leute einen Wink. Der Mann löste sich aus der Gruppe und kam im typischen Wiegeschritt der Boxer auf Phil zu.
    Ich saß sprungbereit, wollte aber nicht eingreifen, denn Phil würde sich schon selbst helfen.
    Einen Schritt vor der Säule blieb der Kerl stehen.
    »Kommt die Säule zuerst dran?« fragte Phil.
    »Nein, du!« Im gleichen Augenblick schnellten seine Fäuste vor.
    Doch Phil hatte sich abgedreht und sah gleichmütig zu, wie die Fäuste des Gangsters mit voller Wucht gegen die Marmorsäule krachten.
    Er feixte. »Haben Sie sich weh getan? Ich wußte nicht, daß Sie soviel Kraft haben, das schwere Ding mit bloßen Händen abreißen zu können. Alle Achtung!«
    Bei den anderen begann es langsam zu dämmern, daß das Greenhorn durchaus kein Greenhorn war. Der Große rückte zur Verstärkung gegen Phil an. Die beiden anderen bewegten sich auf mich zu.
    Die Entwicklung paßte mir nicht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich den Grund des Gangsteraufgebots gekannt hätte. Jedenfalls waren sie nicht hergekommen, um sich in der Bar vollaufen zu lassen.
    Mit den Augen gab ich Phil einen Wink.
    Wir hielten unsere Revolver fast gleichzeitig in der Hand.
    »Nehmt die Hände hoch!« sagte ich ruhig. »Wir sind Agenten des FBI.« Als ich sah, wie die Hand des Großen unters Jackett zuckte, fügte ich schneidend hinzu: »Ich warne nur einmal!«
    Er streckte sie hoch.
    Eigentlich war alles ganz einfach. Wir ließen sie an die Wand treten, und während Phil ihre Taschen durchsuchte, hielt ich sie mit dem Revolver in Schach.
    Phils Stimme klang direkt enttäuscht, als er meldete: »Nur zwei Kanonen, Jerry. Die beiden anderen haben kurze Klappmesser.«
    Ich ging zum Telefon und wählte unsere Nummer. Bevor wir die Burschen der City Police auslieferten, wollten wir 14ns mit ihnen noch beschäftigen.
    Als unsere Jungs ankamen — sie mußten wie der Teufel gefahren sein —, öffnete ich die Tür, die der eine vorhin hinter sich abgeschlossen hatte.
    Ich fand den Portier. Sein Kinn war blutunterlaufen. Er war besinnungslos.
    »Das ist schon besser«, sagte ich zu dem Großen, der anscheinend der Führer der Gruppe war. Daß ich mich darin täuschte, bekamen wir erst beim Verhör heraus. »Räuberischer Überfall mit Schußwaffen zu mehreren. Also Bandenverbrechen. Das allein kostet schon ein paar Jährchen. Vielleicht findet sich noch mehr!«
    Und es fand sich.
    Wir waren kaum mit unseren Schützlingen im Distriktgebäude angelangt, als die Nachrichten von überallher eintrafen. Seltsamerweise glich das Vorgehen der verschiedenen Gruppen wie ein Ei dem anderen. Es lag auf der Hand, daß wir es mit einem gut vorbereiteten und groß angelegten Coup zu tun hatten.
    Mr. High erwartete uns zur Berichterstattung in seinem Büro.
    »Sie haben mal wieder die richtige Nase gehabt, Jerry. Nach den ersten Ermittlungen sieht es so aus, als ob die Cosa Nostra ihren Kunden einen unerwarteten Besuch abgestattet hat. Hier, lesen Sie mal den Bericht des zuständigen 46. Polizeireviers. Betrifft das Midstone Hotel, ganz in der Nähe vom Hotel Russell. Es scheinen die gleichen Burschen gewesen zu sein, die Sie und Phil hochgenommen haben.«
    Noch während Phil und ich den Bericht durchlasen, kam Tom Brighton herein. Er hatte unsere Gefangenen genau durchsucht.
    »Das haben wir gefunden!« Er legte einen mit Maschine geschriebenen Zettel auf den Tisch, der genaue Anweisungen über das Vorgehen der Gruppe enthielt. Unterzeichnet war der Fetzen mit N. F. Es schienen die Initialen von Nino Fergolini zu sein.
    Mr. High lächelte. »Sind Sie Hellseher, Jerry?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Leider nein, Chef, aber ich habe etwas ähnliches erwartet.«
    »Was machen wir jetzt? Fergolini einen Besuch abstatten?«
    »Wir werden nicht darum herumkommen. Aber um den alten Fuchs zu stellen, werden wir eine Vorladung brauchen, die ihm
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