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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin
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ich möchte weg aus New York!«
    »Okay, kommen Sie am Nachmittag zu mir! Ich besorge Ihnen einen Laden in Italien. Einen eigenen Laden, Doolan.«
    ***
    Ich saß in meinem Büro am Schreibtisch und las einen Bericht aus Washington, den mir der Chef heute morgen zur Stellungnahme gegeben hatte. Er stammte von einer Sonderkommission des Innenministeriums und befaßte sich zum x-tenmal mit dem Anwachsen der Banden verbrechen.
    Seufzend klappte ich den Aktendeckel zu. Der Bericht war nur allzu wahr, aber er brachte nichts Neues, nichts, was wir nicht schon festgestellt hatten.
    Um dem Verbrechen wirksam zu begegnen, um die Banden vor allem restlos zu zerschlagen, hätten wir das Zehnfache an Agenten benötigt.
    Phil und ich bearbeiteten zur Zeit vier verschiedene Fälle. Zwei davon waren Banden verbrechen. Und gerade bei denen kamen wir nicht voran. Wir erwischten mal ein paar kleine Gangster, hin und wieder auch einen sogenannten Unterführer, aber wirklich große Erfolge blieben aus. Obwohl, und das mag wie ein Witz klingen, uns Namen und Stellung der Hintermänner im öffentlichen Leben bekannt waren.
    Das Telefon klingelte.
    »Cotton hier«, meldete ich mich.
    »Hywood«, kam es lautstark vom anderen Ende der Leitung.
    »Hallo, Captain — fein, daß Sie auch mal wieder etwas von sich hören lassen. Ich dachte schon, Sie seien in Pension gegangen.«
    Hywood war der Leiter der Mordkommission Manhattan. Wir hatten oft miteinander zu tun.
    »Kennen Sie einen Mr. Nino Fergolini?«
    Ich lachte. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, Hywood? Er ist ein ganz spezieller Freund von mir. Und er weiß das auch. Zweimal ist Phil schon mit ihm zusammengestoßen. Leider konnten wir ihm nicht das geringste nachweisen.«
    »Er hat mich gerade angerufen.«
    »Was?«
    »Es kommt noch dicker, Jerry. Mr. Fergolini hat als steuerzahlender Bürger um Polizeischutz nachgesucht. Er fühlt sich bedroht.«
    »Kunststück, bei dem Vorleben!«
    »Ja, das habe ich mir auch gedacht. Die Sache hat nur leider einen Haken. Es wurde tatsächlich ein Mordanschlag auf ihn verübt. In aller Öffentlichkeit im Salon Majestic. Er hat eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet und gleichzeitig um Schutz gebeten. Was soll ich tun, Jerry?« Hywoods Stimme klang nicht gerade glücklich.
    »Keine Ahnung, an uns ist er nicht herangetreten. Und mit den Vorschriften der City Police bin ich nicht restlos vertraut!« Hywood schien das nicht zu gefallen. »Wenn ich den Beweis antrete, daß ein Bandenverbrechen vorliegt, werde ich die Sache an das FBI abschieben. Wie gefällt Ihnen das, Jerry?«
    »Gar nicht«, mußte ich zugeben.
    Seine Stimme klang sofort versöhnlicher. »Tun Sie mir einen Gefallen! Sehen Sie sich wenigstens den Laden mal an!«
    »Okay, Hywood, gleich nach dem Essen geh’ ich rüber.«
    Ich hörte den Stein fallen, der ihm auf dem Herzen gelegen hatte.
    »Thanks, Jerry.«
    Ich legte den Hörer auf. Hywood wußte, daß zu einem der ungeklärten Bandenfälle, die ich gerade bearbeitete, Nino Fergolini gehörte. Wenn ich es richtig bedachte, kam mir die Sache sogar sehr gelegen. Vielleicht wurde der Dicke etwas mitteilsamer, wenn ihm das Messer an der Kehle saß. Ich hatte schon andere weich werden sehen, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr geriet.
    ***
    Mr. Doolan verließ kurz nach Fergolini ebenfalls das Majestic. Ihm war klargeworden, daß sein Leben keinen Pfifferling mehr wert war. Die Unbekannten würden versuchen, ihn zu finden. Wenn er nicht sofort handelte, war er verloren.
    Schnell ging er zur Bank, hob sein gesamtes Privat vermögen ab und verstaute es in einer Aktentasche.
    Diese Tasche war sein ganzes Gepäck. Er wagte nicht, erst noch seine Wohnung aufzusuchen.
    Mit einem Taxi fuhr er zum Flugplatz.
    »Wann geht das nächste Flugzeug nach Südamerika?« fragte er die Stewardeß am Schalter.
    »Wohin, Sir? Rio, Buenos Aires, Montevideo, Santiago?«
    »Das ist mir ganz gleich. Das nächste Flugzeug, bitte.«
    Die Stewardeß war seltsame Kundenwünsche gewöhnt. Sie blickte auf den Flugplan.
    »Das nächste Flugzeug startet in 30 Minuten nach Montevideo. Sie können noch einen Platz buchen.«
    Doolan nickte eifrig, zahlte und ging mit dem Ticket in die Wartehalle, wo die einzelnen Flüge ausgerufen wurden.
    Immer wieder sah er sich um, aber er konnte niemand entdecken, der ihm verdächtig vorkam.
    Er wurde ruhiger.
    »Noch 25 Minuten bis zum Abflug«, murmelte er vor sich hin.
    Doolan betrat die Zollabfertigung. Gleich darauf kam eine
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