Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schmerz. Schweiß stand auf seiner Stirn, und er rang mühsam nach Luft. Er wollte schreien, aber die Schmerzen wurden unerträglich. Sie zerrissen ihn, folterten seinen mächtigen Körper und raubten ihm die Besinnung.
    »Mörder!« lallte er kaum vernehmlich. Sein Körper bäumte sich noch einmal auf und sank dann in sich zusammen.
    Nino Fergolini war tot.
    ***
    Wir standen vor dem Apartment 36. Zwei uniformierte Polizisten aus Hywoods Revier hatten Posten bezogen. Als sie uns erkannten, grinsten sie. Anscheinend waren sie für jede Ablenkung ihres eintönigen Dienstes dankbar.
    »Keine besonderen Vorkommnisse«, meldete Sergeant Myers mit einem spöttischen Lächeln. Dann fügte er hinzu: »Wollen Sie dem großen Mann einen Besuch abstatten?«
    »Ja, das wollen wir«, antwortete Phil. »Und wenn wir Glück haben, werden Sie davon profitieren. Dann können Sie nämlich abrücken.«
    »Ist auch ein dämlicher Job. Das gab es bestimmt noch nicht in der Polizeigeschichte, daß zwei Cops das Leben eines Verbrechers vor seinen eigenen Leuten schützen mußten.«
    »Doch«, sagte ich ernsthaft. »Das gab es schon hundertfach. Wir wissen nur nicht immer, ob sich hinter der Maske des Biedermannes oder des erfolgreichen Managers ein Verbrecher verbirgt.«
    »Wollen Sie Fergolini verhaften?«
    Ich zuckte die Schultern. »So einfach ist das leider nicht. Zu einer Verhaftung gehören nicht nur ausreichende Verdachtsmomente, sondern hieb- und stichfeste Beweise.«
    »Soll ich Sie anmelden?«
    »Was soll denn das heißen?« fragte Phil.
    Der Sergeant wurde verlegen. »Das wurde so mit dem Captain vereinbart. Wir haben hier eine Sprechanlage. Jeder Besucher, der Fergolini sprechen will, wird von uns bei seiner Leibwache angemeldet.«
    »Dann walten Sie Ihres Amtes!« sagte ich.
    Der Sergeant nahm es ganz genau. »Entschuldigen Sie, Mr. Cotton. Entschuldigen Sie, Mr. Decker. Aber vorher muß ich Ihre Ausweise prüfen. Es könnte jemand in Ihrer Maske…«
    Ich gab ihm meinen Ausweis, Phil folgte widerstrebend meinem Beispiel.
    Die Tür öffnete sich. Vor uns stand ein schlanker junger Mann.
    »Sie sind vom FBI?« fragte er nochmals völlig überflüssigerweise.
    Ich schob ihn einfach beseite. Er war ein Gangster, wenn er auch bei uns nicht registriert war. Fergolini achtete sehr darauf, daß sich in seiner nächsten Umgebung möglichst keine Vorbestraften befanden.
    Bei unserem Eintritt in das nächste Zimmer erhoben sich zwei Kleiderschränke von ihren Stühlen. Die Maschinenpistolen versteckten sie verschämt hinter einem Vorhang. Ich war überzeugt, daß Fergolini für die Waffen auch Waffenscheine besaß und daß die beiden Leibwächter zum Tragen legitimiert waren.
    »Wir möchten Mr. Fergolini sprechen«, sagte ich ruhig.
    »Das geht nicht, Mister. Der Boß ist heute nicht zu sprechen. Er hat sich eingeschlossen.«
    »Wir haben eine Vorladung«, erklärte ich. »Und wenn wir ihn nicht sprechen können, werden wir ihn vorführen lassen. Ich weiß nicht, was Fergolini lieber ist.«
    Die Riesen blickten sich unschlüssig an.
    Sie wußten offenbar nicht, was sie tun sollten.
    Ich befreite sie aus dieser Zwangslage und klopfte an die Tür.
    »Öffnen Sie, Mr. Fergolini! Hier ist das FBI! Wir möchten Sie sprechen!«
    Im Zimmer rührte sich nichts.
    Phil donnerte mit den Fäusten dagegen. »Euer Boß scheint einen ruhigen Schlaf zu haben.«
    »Um diese Zeit schläft er nie«, meinte der eine Riese. »Hallo, Boß!« schrie er mit tiefer Baßstimme. »Die beiden Bul… äh, Gents möchten Sie sprechen! Sie haben eine Vorladung!«
    Der Ergebnis dieses Weckrufs war das gleiche wie vorher.
    Phil blickte sich nach einem schweren Gegenstand um. In der Ecke sah er ein Beil.
    »Das ist zwecklos. Die Tür hat eine Stahleinlage.«
    »Sie muß trotzdem geöffnet werden. Wo steht das Telefon?«
    »Im Flur.«
    Ich rief unsere Dienststelle an und bat um einen Spezialisten für einbruchssichere Türen.
    Sie wollten gleich einen Wagen mit der nötigen Besatzung losjagen.
    »Was hältst du davon?« fragte Phil mich leise.
    Ich zuckte die Achseln. »Gibt es vielleichteine Art Notausgang?« fragte ich die Leibwächter. Diese Möglichkeit war allerdings unwahrscheinlich, sonst hätten mir die Polizisten bestimmt davon berichtet.
    »Nein, Mister. Nur diese Tür.«
    Wir mußten uns in Geduld fassen. Da wir gerade nichts anderes zu tun hatten, fragte Phil die beiden nach ihren Namen. Widerstrebend gaben sie Antwort. »Und wer war der schmalhüftige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher