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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin
Autoren: Jason Dark
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an und streckte ihn dabei noch vor. Während dieser Bewegung fing die Tänzerin an zu lachen. Es schien ihr Spaß zu machen, mich derart auf die Probe stellen zu können. Ihre Augen hatten einen bestimmten Glanz bekommen. Der Mund war in die Breite gezogen und stand halboffen.
    Ich zielte auf ihre Brust.
    Dann drückte ich ab.
    Ich zuckte mit keinem Augenlid, als das Silbergeschoß die Mündung verließ und dicht oberhalb des Nabels in den Körper drang. Nein, es sah nur so aus, als würde es hineindringen. Als Querschläger sirrte die Silberkugel davon und klatschte gegen die Wand, wo sie als deformierter Klumpen zu Boden fiel.
    Ifune aber stand vor mir. Noch immer mit ausgebreiteten Armen, lachend. Jeder Zoll an ihrem Körper strahlte einen gewissen Triumph aus. Das Leuchten in den Augen galt mir, sie hatte es geschafft, mich trotz der Waffe zu überwinden.
    Mein Arm sank nach unten. »Wieso?« fragte ich leise. »Wieso widerstehst du der Silberkugel.«
    »Ich habe das ewige Leben!«
    »Das reicht mir als Antwort nicht. Auch wer das ewige Leben hat, an dem prallen Kugeln nicht ab, als hätte ich auf eine Steinmauer geschossen. Es muß etwas anderes dahinterstecken, und ich will wissen, was es ist, Ifune.«
    »Vielleicht der Kristall?« erwiderte sie lauernd.
    »Sein Licht?« Ich lachte sie an. »Wieso sollte sein Licht dazu beitragen, eine Kugel von deinem Körper abprallen zu lassen?«
    »Ich zeige es dir. Ich lüfte jetzt mein Geheimnis. Du kannst stolz darauf sein!« Sie scheuchte den Falken von der Schulter hoch, damit sie ihren Mantel abstreifen konnte.
    Er flatterte zu Boden. Nur mit dem knappen Hüftgurt bekleidet, stand sie vor mir. »Ich«, sagte sie, »war die erste Tempeltänzerin, die Totentänzerin. Erst später kamen die drei anderen zu mir und gingen bei mir in die Lehre. Da war ich bereits die Geliebte des Horus und verfolgte die eigenen Pläne, in die ich meine Freundinnen aber nicht einweihte. Ich gab ihnen nur einen Teil der Magie ab und machte sie auch zu Dienerinnen des Falkengottes. Aber nicht so wie ich. Sie haben ihn anders zu spüren bekommen. Als ich sie umbrachte, pflanzte ich ihnen die Kraft des Gottes in den Schädel. Ihre Köpfe bestehen zwar äußerlich aus Schädeln, wie sie die Menschen haben, doch innerlich befindet sich der Falke darin. Sie sind deshalb stark, sehr stark, aber ich bin noch stärker. Das werde ich dir beweisen.«
    Noch während sie sprach, hatte sie die Arme erhoben und mit beiden Händen in die hochstehende, dunkle Haarwolle gegriffen. Sie klammerte sich in den Haaren fest und zog daran.
    Es sah so aus, als wollte sie eine Perücke abziehen, aber dabei bewegte sich die Haut in ihrem Gesicht, sie wurde straff gezogen, die Haut am Körper ebenfalls, die eigentlich nur eine Hülle gewesen war, um das andere zu verdecken.
    Ich war viel gewohnt, doch hier bekam ich eine Gänsehaut, die mich fast starr machte.
    Der Falke schwebte über ihr. Auch er schaute zu, wie seine Herrin ihre gesamte Haut vom Körper zog wie einen hauchdünnen Mantel.
    Darunter befand sich eine eckige, funkelnde und rötlich schimmernde Gestalt, die eine Ähnlichkeit mit der eines Menschen besaß.
    Ich sah Ifune, wie sie tatsächlich aussah.
    Sie, die erste Tempel- und Totentänzerin war zu einem Wesen geworden, das sich aus unzähligen Kristallen zusammensetzte…
    ***
    Drei Falken stürzten sich gleichzeitig auf Trigger. Er kam nicht einmal dazu, abzudrücken, er riß nur die Arme hoch, um sich gegen die harten Schnabelhiebe zu wehren.
    Sukos große Zeit war gekommen. Die beiden anderen Gangster zeigten sich ebenso überrascht wie die Kristallritter. Sie taten nichts, der Schreck hatte sie erstarren lassen.
    Der Inspektor jagte quer durch den Raum. Sein erster Gegner war Ben. Der bemerkte nicht, was auf ihn zukam. Er sah im letzten Augenblick die Faust vor sich, die als gewaltiger Hammer an seinem Kinn explodierte und bei ihm alle Lichter auslöschte.
    Er hatte den Boden noch nicht berührt, als sich Suko bereits auf dem Weg zu Wes befand.
    Der drehte sich, richtete die Waffe auf den Chinesen, nur gelang es ihm nicht, den Finger zu krümmen. Sukos Karatetritt war einfach schneller. Wes' Arm flog in die Höhe. Er konnte die Waffe nicht mehr halten, die wirbelte aus seiner Hand.
    Der nächste Tritt, geführt mit dem anderen Bein, hämmerte gegen seine Schulter und riß ihn herum.
    Er wirkte wie eine Puppe, ächzte schwer und bekam die Handkante zu spüren.
    Sie erwischte ihn im Nacken.
    Auch Wes
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