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0498 - Die Rückkehr des Takerers

Titel: 0498 - Die Rückkehr des Takerers
Autoren: Unbekannt
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bestätigen.
    Die Funkmeldungen ließen darauf schließen, daß der Schauplatz der nächsten Kampfhandlungen etwa’ zwanzig Kilometer östlich der Höhle lag.
    Das Schicksal der überlebenden Pedotransferer war Vascalo ziemlich gleichgültig. Sie hatten versagt, also konnten sie sterben. Für ihn war jetzt nur das eigene Schicksal wichtig, das Überleben, der Sieg über Terra und die gesunde Heimkehr nach Gruelfin, wo eine weitere und vielleicht schwierigere Aufgabe auf ihn wartete.
    Sie würde längst nicht so schwierig sein, wenn er die Nachricht vom Sieg mitbrachte.
    Er überprüfte noch einmal die Energieaggregate seines Anzuges. Sie arbeiteten einwandfrei, nur die Lufterneuerung war ausgefallen. Die Strahlpistole hatte er mit einem neuen Magazin versorgt, er war also nicht wehrlos, wenn man ihn angriff. Auch fliegen konnte er und große Strecken leicht zurücklegen, besonders bei der hier äußerst geringen Schwerkraft. Aber darauf wollte er verzichten, solange es eben ging, denn die Flugaggregate strahlten einen beachtlichen Teil überflüssiger Energie ab, der von guten Ortern gemessen und angepeilt werden konnte.
    Er stieß sich kräftig vom felsigen Boden ab und schwebte eine weite Strecke dahin, ehe er sanft landete. Auf diese Art konnte er sich leicht fortbewegen, ohne eine verräterische Strahlung zu riskieren. So schnell würde man ihn nicht entdecken.
    Immer wieder mußte er kleinen und größeren Spalten ausweichen, die nach dem Entweichen der Atmosphäre und dem daraus folgenden Absinken des Druckes entstanden waren. Giftige Dämpfe quollen aus ihnen empor, aber das störte ihn weniger. Noch besaß er seinen Sauerstoffvorrat, und er reichte für weitere fünfundvierzig Stunden.
    Vor ihm lag ein Gebirge. Rechts davon hielten sich terranische Bodentruppen auf, die eine Gruppe Pedotransferer eingekesselt hatten. Vascalo war klar, daß seine Leute der Übermacht erliegen mußten, denn jeder der Terraner trug inzwischen eine Dakkarschleife. Sie konnten nicht fliehen, und sie konnten niemand übernehmen. Vielleicht würden sie es mit ihm versuchen, wenn sie ihn auf sechsdimensionaler Basis anpeilten, aber der Versuch mußte mißlingen. Er war viel stärker als sie.
    Er hielt sich links.
    Hier konnte er weder Terraner noch Takerer orten. Er mußte über das Gebirge, aber wenn er ständig allen Gefahren aus dem Wege ging, erreichte er auch nicht sein Ziel. Und sein Ziel mußte es in erster Linie sein, einen neuen Sauerstoffvorrat zu erbeuten. Erst dann würde er Zeit haben, sich einen geeigneten Körper zu suchen, den er übernehmen und dazu bringen konnte, seinen eigenen Pseudokörper zu retten. Die günstige Lösung wäre ein terranischer Raumschiffskommandant.
    Aber wenn, dann gab es einen solchen nur jenseits des Gebirges.
    Er kam schnell voran und entfernte sich immer mehr von der Front, wie er dank der vereinzelten Funksprüche feststellen konnte. Aber es gab viele Orte, an denen ebenfalls gekämpft wurde, und er mußte sehr oft seinen Funkpeiler einsetzen, um Richtung und Entfernung zu bestimmen.
    Als er einen schmalen Paß entdeckte und die Richtung ändern wollte, empfing er ganz plötzlich sehr starke Signale.
    Sein winziger Translator übersetzte die terranischen Symbole sofort in seine eigene Sprache.
    Reglos stand er vor der Schlucht im Schutz eines Felsbrockens und lauschte. Vascalo war klug genug, eine Chance sofort zu wittern, wenn sich ihm eine bot. Und das hier, so wußte er, war eine Chance!
    Terranische Wissenschaftler!
    Auf jeden Fall keine Soldaten, keine Kämpfer. Einfach harmlose Wissenschaftler, die irgendeine Aufgabe hier auf dem ungastlichen Mond zu erfüllen hatten und durch die unvorhergesehenen Ereignisse in arge Bedrängnis geraten waren.
    Wenn sie lebten, hatten sie auch Atemluft!
    Und Luft war das, was er brauchte.
    Sein Entschluß war daher logisch: Er mußte den Aufenthaltsort dieser Wissenschaftler finden und sie zwingen, ihm genügend Sauerstoff zur Verfügung zu stellen, damit er Zeit gewann. Zeit, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Der Funkverkehr zwischen den Wissenschaftlern und einer unbekannten militärischen Kommandostelle war nur kurz. Die Forscher baten um Hilfe, die Militärs lehnten ab. Solange noch Luft, Lebensmittel und Wärme vorhanden war, konnte keinerlei Unterstützung gewährt werden.
    Damit brach die Verbindung ab.
    Sie hatten also selbst nur noch wenig Atemluft - das hatte Vascalo herausgefunden. Aber sie würden ihm etwas abgeben müssen. Vascalo
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