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0498 - Die Rückkehr des Takerers

Titel: 0498 - Die Rückkehr des Takerers
Autoren: Unbekannt
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wollte sie nicht töten, aber er brauchte Sauerstoff! ..
    Vielleicht gab es einen Kompromiß.
    Die Ortungsinstrumente und der Peiler gaben Vascalo Richtung und Entfernung an. Die terranischen Wissenschaftler befanden sich etwa zwanzig Kilometer südwestlich, auf der anderen Seite des Gebirges. Er mußte es also überqueren. Er verspürte wenig Lust, sich auf gefahrvolle Sprünge einzulassen, die sehr wohl in irgendeiner Schlucht oder an einem nadelscharfen Felsen enden konnten. Wenn er aber das Flugaggregat einschaltete, bestand die Möglichkeit des Entdecktwerdens.
    Einige Minuten stand er in der Ebene vor dem langen Gebirgszug und wog die Chancen gegeneinander ab. Der rege Funkverkehr verringerte an und für sich die Gefahr, daß man ihn sofort ortete. Wenn er sich beeilte und sich dicht über der Oberfläche hielt, bemerkte man ihn vielleicht nicht einmal. Er sparte Zeit und setzte sich keiner Gefährdung durch die lebensfeindliche Natur aus.
    Ja, er würde es riskieren. Zeit war Leben.
    Mit einem geübten Griff schaltete er das Aggregat ein. Sofort sackte der felsige Boden unter ihm weg, und er gewann schnell an Höhe. Er hielt in gerader Flugstrecke auf den Paß zu.
    Rechts und links deckten ihn die steil aufragenden Wände der Schlucht, die auch den größten Teil seiner energetischen Abstrahlung reflektierten.
    In weniger als drei Minuten hatte er das Gebirge durchquert und fast acht Kilometer zurückgelegt. Das Gelände, das nun vor ihm lag, unterschied sich erheblich von jenem auf der anderen Seite des Gebirges. Es hatte hier Wälder und Anpflanzungen gegeben, die nach dem Entweichen der Atmosphäre sofort vereist waren. Die aus dem All kommende Weltraumkälte - oder besser: das absolute Fehlen jeglicher Temperatur hatte Stämme, Äste und sogar Blätter erstarren lassen.
    Vascalo hielt sich dicht über den Baumwipfeln, bis er weit vor sich die kleine Kuppel der wissenschaftlichen Ansiedlung entdeckte. Sofort landete er und schaltete das Aggregat ab. Er stand in einer flachen Mulde und somit in guter Sichtdeckung.
    Die Kuppel war knapp zwei Meter entfernt, und bis auf einige Methanschwaden war die Sicht klar.
    Vascalo überprüfte den Funkverkehr. Nichts. Nur die militärischen Lageberichte von allen Teilen des Mondes. Die wissenschaftliche Station schwieg.
    Die kleine, aber sehr grelle Sonne gab Licht genug, Schatten zu werfen. Vascalo mußte vorsichtig sein. Wenn man ihn vorzeitig entdeckte, würde die Alarmmeldung sofort über Funk auf ganz Titan verbreitet werden. Ein spezielles Jagdkommando hätte keine Mühe, ihn schnell zu finden. Er wußte, daß es dann keine Schonung für ihn gab.
    Fast zwei Stunden lang beobachtete Vascalo die Kuppel, dann erinnerte ihn ein Blick auf den Druckmesser, daß es Zeit wurde. Er hatte noch für etwas mehr als vierzig Stunden Atemluft.
    Zweihundert Meter vor der Kuppel ragte ein Felsblock aus den vereisten Pflanzungen hervor. Vascalo sorgte dafür, daß der Felsen stets zwischen ihm und der Kuppel war, als er sich vorsichtig an sein Ziel heranpirschte. Er atmete auf, als er den Sichtschutz erreichte, obwohl das schwerste Stück des Weges noch vor ihm lag.
    Gerade als er sich entschloß, zur Kuppel vorzustoßen, sah er dort eine Bewegung. Eine Luke öffnete sich. Heraus kam eine Gestalt im Raumanzug, allem Anschein nach unbewaffnet. Sie trug einen Gegenstand in der Hand, eine Art breitschneidiges Messer. In der anderen hielt sie einen Sack.
    Der Mann - Vascalo esperte in der Gestalt einen Mann namens Dr. Stranger, dessen Geist ihn jedoch der Dakkarschleife wegen sofort abstieß - ging zur nächsten Baumgruppe und begann damit, Äste abzuhacken und in den Sack zu stopfen.
    Dreihundert Meter etwa, aber wenn er die Kuppel rechts liegen ließ, war der Mann von ihr abgeschnitten. Er mußte sich zu einer Verhandlung bereit erklären, oder er würde sterben.
    Vascalo machte einige weite, flache Sprünge, und er landete zwischen der Kuppel und dem Terraner. Dr. Stranger bemerkte ihn, als es bereits zu spät war. Am Raumanzug erkannte er den Pedotransferer.
    Er ließ das Messer sinken und sah dem Feind entgegen. Der hatte offenbar nicht die Absicht, ihn sofort zu töten, sonst hätte er es schon getan. Langsam ging er auf ihn zu. Hinter dem Fremden lag der Eingang zur Kuppel. Stranger hoffte, daß Dr.
    Burgalow ihn jetzt beobachtete und sich einen Weg zu seiner Rettung überlegte.
    Der Fremde erwartete ihn. Die Hand mit dem Energiestrahler hing achtlos herab. Das Gesicht war hinter
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