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0498 - Die Rückkehr des Takerers

Titel: 0498 - Die Rückkehr des Takerers
Autoren: Unbekannt
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bringen zu können."
    Entschieden schüttelte Burgalow den Kopf.
    „Das tut mir, außerordentlich leid, aber in dieser Hinsicht dürfen Sie nicht mit meiner Unterstützung rechnen. Ich kann keinen Verrat begehen, und das würde ich tun, wenn ich militärische Geheimnisse preisgebe."
    „Es geht um mein Leben."
    „Wir leisten Ihnen unmittelbare Hilfe. Mehr dürfen Sie nicht verlangen."
    Vascalo sah in das hell lodernde Feuer in dem primitiven Herd. Da verbrannten nun die Forschungsergebnisse mühsamer Kleinarbeit, die sich vielleicht über Jahrzehnte hinweggezogen hatte. Sie verbrannten, weil Energie eingespart werden mußte. Energie, die es sonst im Überfluß gab und die für Kriegszwecke auch in diesem Augenblick reichlich verschwendet wurde.
    „Es würde mir nicht einmal etwas nützen, wenn ich Sie tötete", sagte Vascalo nachdenklich.
    „Töten ist niemals nützlich", sagte Dr. Burgalow bestimmt.
    „Was also können wir tun, um Ihnen zu helfen, ohne daß wir gegen unsere Gesetze oder moralischen Pflichten verstoßen?
    Wenn Sie hier warten, bis sich zufällig eine günstige Gelegenheit für Sie ergibt - nun gut, das wäre zu akzeptieren, obwohl wir dabei bereits gegen die Anordnungen verstoßen.
    Wir helfen einem Feind, halten ihn versteckt und melden seine Anwesenheit nicht. Ich würde das verantworten, weil ich den Krieg nicht als Absolutum betrachte. Wir geben Ihnen zu essen und genug Atemluft, damit Sie Ihre eigenen Vorräte einsparen.
    Aber mehr, das müssen Sie einsehen, können wir nicht für Sie tun."
    Vascalo war längst von dem Gedanken abgekommen, die Terraner einfach zu töten, um sich selbst weiterzuhelfen. Nichts hätte er damit erreicht, im Gegenteil. So, wie es im Augenblick aussah, versuchten die beiden terranischen Wissenschaftler wenigstens, ihm nicht zu schaden. Sie gaben keine Informationen, aber sie verrieten ihn auch nicht. Und sicherlich würde er durch sie erfahren können, wann ein geeignetes terranisches Schiff in der Nähe war. Er mußte es nur so einrichten, daß sie es ihm verrieten, ohne es zu wissen. Er verstand ihre Bedenken.
    Und gegen seine ursprüngliche Absicht erkannte er sie an.
    Aber da war noch eine Frage, die er stellen wollte, obwohl er nicht damit rechnete, eine ehrliche Antwort zu bekommen.
    „Wenn ich meine Waffe nicht besäße, würden Sie dann genauso denken und handeln?"
    Burgalow überlegte keine Sekunde.
    „Selbstverständlich. Im übrigen haben Sie uns niemals ernsthaft bedroht. Außerdem brächte es Ihnen nichts ein, wenn Sie uns töteten."
    Das war zwingende Logik.
    „Gut", sagte Vascalo. „Dann warte ich hier mit Ihrer Erlaubnis, bis sich für mich eine Gelegenheit zur Flucht ergibt. Ich spare dabei Atemluft, und dafür bin ich Ihnen dankbar. Welchen Sinn hätte es, planlos auf Ihrem Mond umherzuirren, bis ich diese Gelegenheit fände? Bitte, lassen Sie sich nicht in Ihrer Arbeit stören."
    Burgalow lächelte.
    „Arbeit? Unsere einzige Arbeit ist es, jetzt zu überleben. Wir haben Krieg!"
    Vascalo lächelte zurück.
    „Ja, Krieg! Meiner beginnt erst, wenn wir diesen hier gewonnen haben."
    Burgalow gab diesmal keine Antwort.
     
    *
     
    Pultor, der Kommandant der Sammler, bekam die Verstärkung bald zu spüren, die den Terranern zu Hilfe geeilt war. Vierzehn Lichtjahre von der Erde entfernt, war er abermals gezwungen, seine Flotte in den Linearraum eintauchen zu lassen. Er befahl eine Etappe über vier Lichtjahre. Zwischen Wega und Sol kehrten die Sammler wieder in das Einsteinuniversum zurück.
    Eine Atempause, für die Pultor dankbar war.
    Die Nachrichten, die seine Funkstationen auffingen, waren mehr als spärlich. Vascalo hatte sich nicht mehr gemeldet. War es ihm gelungen, seinen Körper erneut zu übernehmen, oder hatte man ihn dabei überrascht und getötet?
    Alle neunzigtausend Sammler waren inzwischen eingetroffen, aber trotz dieser erdrückenden Übermacht griffen die Terraner und ihre Verbündeten immer wieder an und fügten den Vasallen - Geschwadern fürchterliche Verluste zu. Die meisten Sammler besaßen schon keine Vasallen mehr und folgten dem Gros der Flotte mit leeren Hangars.
    Immerhin konnte Pultor mit Genugtuung feststellen, daß auch die Terraner und ihre Verbündeten Verluste erlitten. Als zweiten Pluspunkt wertete er die Tatsache, daß er sich trotz des scheinbaren Rückzuges immer mehr dem terranischen Sonnensystem näherte.
    Die Entfernung der Fronten waren von ehemals zweiunddreißig Millionen auf etwa zehn Lichtjahre
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