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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers
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und die Kollegen dazu, eine Gang einzusammeln, die schon seit Jahren auf unserer Liste stand.
    »Toller Erfolg diese Nacht, was?« sagte Hywood. Phil nickte. Er dachte an Mary Simpson, an Steve Dillaggio. Es war kein toller Erfolg. Es war eine Notwendigkeit gewesen.
    Phil und Captain Hywood trennten sich. Der Captain hatte jetzt alle Hände voll zu tun mit der Vernehmung der Gäste des »Cindy«. Mein Freund mußte die Verhöre gegen die Steffano-Gang vorbereiten und verspürte dann den Wunsch, endlich einmal wieder sein Bett aus der Nähe zu sehen. Über Funk war er von Neville darüber unterrichtet worden, mit mir sei alles okay.
    Zufrieden fuhr Phil zum Distriktgebäude zurück. Er war rechtschaffen müde. Ihm schien es, als hätte jemand Blei in seine Schuhe getan.
    Er wollte sogleich in unser Office gehen, wurde jedoch am Portal angehalten.
    »Phil, Sie sollen sofort zu Mr. High kommen.«
    »Was?« staunte mein Freund. »Ist der Chef wieder im Lande? Der scheint es ja wirklich mächtig eilig zu haben.«
    So schnell ihn seine müden Beine trugen, eilte mein Freund zum Büro unseres Chefs.
    Mr. High saß hinter seinem Schreibtisch, als habe er gerade einen erquikkenden Neunstundenschlaf hinter sich. Dabei wußte Phil ganz genau, daß der Chef auch kein Auge zugetan, sondern ebenfalls unermüdlich gearbeitet hatte.
    »Wo ist Jerry?« fragte Mr. High und bot Phil einen Platz an.
    »Muß gleich kommen. Er verhaftet gerade einen Mörder«, erwiderte Phil lächelnd.
    Dann erstattete er unserem Chef einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse der letzten Nacht.
    Als Phil geendet hatte, schwieg Mr. High eine Weile. Schließlich sagte er: »Und das alles geschah nur wegen der Geldgier eines einzelnen Mannes. Deswegen mußte Senator Arkwright sterben, wurde Mary Simpson zur Witwe, liegt Steve schwer verletzt im Krankenhaus, und einige unbekannte Menschen haben vorher ihr Leben gelassen.«
    »Sie wissen, wer hinter der ganzen Sache steckt?« fragte Phil.
    Mr. High nickte. »Ja, es ist ganz einfach kein anderer Schluß möglich. Ich habe immer wieder Arkwrights Untersuchungsergebnisse durchgearbeitet. Es gibt keine andere Lösung.«
    »Warum verhaften wir ihn denn nicht?«
    Unser Chef lächelte bitter. »Phil, was nützt der zwingendste Verdacht, wenn uns die Beweismittel fehlen. Wir können ja nicht einen Mann verhaften, nur weil wir fest davon überzeugt sind, daß er der Täter ist. Wir müssen es beweisen können.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Mr. High lächelte. Zum erstenmal wirkte er etwas abgespannt und müde. Er klingelte nach Helen, die zu dieser Stunde ebenfalls schon zur Stelle war.
    »Machen Sie uns bitte eine große Kanne Kaffee. Wir haben noch viel zu tun, bevor wir mit diesem Fall fertig sind. Wir warten ohnehin noch so lange, bis Jerry eintrifft.«
    ***
    Ich saß in meinem Jaguar und zündete mir eine Zigarette an. Die Kollegen der Stadtpolizei erledigten den Rest des Falles.
    Während ich die Zigarettenasche in den Aschenbecher streifte, mußte ich an die Rothaarige denken.
    Sie war noch einmal davongekommen. Der Killer hatte uns gehört, war nervös geworden. Sein Messerstich hatte nur die Rippen des Mädchens gestreift. Die Fleischwunde war nicht weiter gefährlich. Ich überlegte, wie sich Dobby Dee wohl verhalten hätte, wenn er nicht der Auffassung gewesen wäre, einen Mord auf dem Gewissen zu haben. Ob es wohl für ihn noch den Weg zurück gegeben hätte?
    Ich wußte es nicht. Ich wußte nur, daß in diesen Fall eine ganze Menge junger Leute verstrickt war, die alle noch hätten leben können, hätte es nicht Jack den Henker in Manhattan gegeben.
    Wer war er, wo kam er her?
    Hatte ich schon eine Spur gefunden, die mich zum Täter führen konnte? Hatte er schon einen Fehler begangen, der den ersten Fingerzeig gab?
    Die Aussagen der Killer, die Erfahrungen dieser Nacht, all das rollte vor meinen Augen wie ein Film ab. Und mit einem Male wußte ich es. Die Erkenntnis traf mich so jäh, daß ich zusammenzuckte. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen.
    Warum war ich nicht eher darauf gekommen? War ich denn einfach blind gewesen?
    Einen Augenblick überlegte ich, was ich tun sollte. Meine Dienststelle anrufen, die Adresse des Mörders ermitteln lassen? Ein Aufgebot zusammenstellen?
    Dann wußte ich es. Ich drückte den Rest der Zigarette im Aschenbecher aus und stieg aus dem Jaguar. Bis zur nächsten Telefonzelle waren es nur hundert Yard.
    Ich dachte nicht mehr daran, wie müde ich war, vergaß
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