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0497 - Die Armee der Kriegsdiener

Titel: 0497 - Die Armee der Kriegsdiener
Autoren: Unbekannt
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ausmerzen und den Erziehungsprozeß einleiten, an dessen Ende einige Millionen geläuterte Terraner in der Großen Gemeinschaft aufgehen werden.
    Unruhe in der Halle. Jubelrufe ertönen auf der Helmfunkfrequenz. Männer geben begeistert Verpflichtungen ab.
    Dann gebietet die Stimme des Koordinators Ruhe und meldet anschließend dem unbesiegbaren Vascalo die plangemäße Erfüllung unserer Kampfaufträge.
    Vascalo schwebt über der Menge, sein strahlendes Gesicht dem Tor zugewandt, das in den feindlichen Stützpunkt führt. Er, der Große, Einmalige, läßt sich nicht vom Anblick der zahllosen Toten irritieren. Er begrüßt die Helden, dankt dem Koordinator, und fordert, niemals in der Pflichterfüllung nachzulassen.
    Dann schwebt er zu einer Kommandokugel. Ich erstatte Meldung und nehme auf dem Pilotensitz Platz. Er befiehlt mir, in das Gangsystem des Stützpunktes zu steuern, das inzwischen von den Resten des terranischen Wachkommandos gesäubert ist.
    Ich aktiviere den Verschlußmechanismus der Kugel. Stolz erhebt sich unser Gefährt und gleitet über die Köpfe der Kriegsdiener hinweg durch das Tor und in die Korridore hinein ...
     
    *
     
    Merceile erhob sich von ihrem Schalensessel, als der Alarm durch den Stützpunkt gellte. Ihr Blick richtete sich auf die immer noch aktivierten Monitoren, die die Pedopeilerhalle und die angrenzenden Felsenkammern zeigten.
    Unfähig, sich zu bewegen, gleichsam vor Entsetzen erstarrt, erlebte das Cappin-Mädchen, wie aus den Öffnungen des Pedopeilers ungeheure Massen schwerbewaffneter Takerer quollen und sofort das Feuer auf die Männer des terranischen Wachkommandos eröffneten.
    Sie konnte nicht begreifen, daß die Terraner trotz heldenhaften Widerstandes zurückweichen mußten. Offenbar hatten sie einige Sekunden zu lange gezögert, bevor sie reagierten.
    Als dann endlich Captain Tolous Bettron eintraf, sah es aus, als würde sich das Blatt wenden. Das Erscheinen ihres Kommandeurs gab den terranischen Soldaten neue Zuversicht und neuen Schwung. Doch dann wurden die Terraner förmlich erdrückt von der zahlenmäßigen Übermacht des Feindes. Ihr Gegenangriff scheiterte unter furchtbaren Verlusten.
    Merceile konnte noch erkennen, daß die Felsenkammern mit den terranischen Bereitschaftsgruppen unter Feuer genommen wurden und die Überlebenden sich aus der Halle zurückzogen, dann fielen die Monitoren aus.
    Der Ausfall der Bildton-Übertragung bewirkte, daß die Starre schlagartig von Merceile abfiel. Dennoch war das Cappin-Mädchen nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Die Niederlage des terranischen Wachkommandos hatte sie erschüttert.
    Voller Panik rannte sie aus dem Dakkarkom-Raum, irrte einige Minuten lang ziel- und planlos in den Korridoren umher und erreichte schließlich die Notfallsektion mit ihren Tubenhangars.
    Völlig automatisch, ohne Beteiligung ihres Verstandes, öffnete sie einen der Hangars" setzte sich in den darin stehenden gleiter und betätigte die Notautomatik Das Außenschott fuhr in die Decke, und ein mächtiger Abstoßimpuls trieb das Fahrzeug hinaus. Die Antriebsaggregate schalteten sich automatisch ein, und die Notfallprogrammierung aktivierte die Steuerschablone. Der Gleiter jagte in die Atmosphäre hinauf, seine Peilgeräte stellten sich auf das in der Schablone enthaltene Ziel ein. Nach einer Schwenkung schoß das Fahrzeug auf den nächstgelegenen Raumhafen zu.
    In diesem Augenblick konnte sich Merceile aus den Klammern der Panik befreien. Ein heftiger Weinkrampf schüttelte sie, dann löste sich die ungeheure Anspannung allmählich.
    Merceile wischte sich die Tränen aus den Augen und musterte die Kontrollen. Sie erkannte, daß die Notfallprogrammierung und die Steuerschablone den Gleiter zum nächstgelegenen Raumhafen bringen würden.
    Das war jedoch nicht ihr Ziel. Sie wollte Titan nicht verlassen, sondern verhindern, daß die Takerer den Saturnmond überschwemmten Gewiß waren inzwischen viele Tausende von Invasoren im Pedopeiler angekommen, Takerer wie sie, aber Willensvollstrecker eines unheilvollen Systems.
    Merceile schaltete die Notfallprogrammierung ab und desaktivierte die Steuerschablone. Danach bestimmte sie ihre Position, wendete den Gleiter und jagte ihn in viertausend Metern Höhe über die Akalos-Berge hinweg. Ihre Hände zitterten, dennoch verzichtete sie auf eine Programmierung des Kurses und das Umschalten auf Steuerautomatik.
    Das Kontrollsystem des Fahrzeuges mußte mehrfach ihre zu starken Steuerausschläge
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