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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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isoliert und meist für sich allein auf ihren Farmen oder Landsitzen. Hier und da lagen kleinere Ansiedlungen an der Küste oder auf den gesunden Höhenlagen. Wenige nur wohnten in den riesigen Urwäldern, die erst nach und nach gerodet wurden.
    Die Schoscholks besaßen eine Farm im Hochland und hundert Kilometer entfernt an der Küste einen Landsitz. Es ging ihnen gut, wenn Vater Schoscholk auch selten auftauchte, so konnte ihm niemand nachsagen, daß er seine Familie finanziell vernachlässigte.
    Niemand wußte, welchem Beruf er nachging. Er startete, blieb jahrelang verschwunden, und wenn er zurückkehrte, brachte er Geld und Waren mit. Er blieb einige Wochen, dann verschwand er wieder, und niemand konnte ahnen, wohin er verschwand.
    Schoscholk war der Lieblingssohn seines Vaters, und als er wieder einmal mit ihm während eines kurzen Aufenthaltes auf Kerchal durch die Wälder streifte, sprach der Senior zum ersten Mal über seine Geschäfte.
    „Mein Sohn, dort ist ein flacher Felsblock. Ich denke, wir machen eine Pause. Nebenan ist eine Quelle, also haben wir auch zu trinken. Packe inzwischen die Vorräte aus."
    Die Sonne Kerchals stand hoch am Himmel, und es war warm.
    Schoscholk lehnte das Jagdgewehr an einen Baumstamm, setzte den Rucksack ab und sah nach, was seine Mutter für ihre „beiden Männer" eingepackt hatte. Währenddessen holte der Senior Trinkwasser.
    Als sie gegessen hatten, sagte er: „Du hast dir sicher schon Gedanken darüber gemacht, was ich in den vielen Jahren meiner Abwesenheit von der Heimat tue, wovon ich lebe und woher ich die vielen Dinge habe, die ich mitbringe?" Als sein Sohn nickte, neugierig und gespannt, fuhr er fort: „Eigentlich ist es nichts Verbotenes, aber es ist auch nicht erlaubt. Ich weiß, das hört sich verwirrend an, aber es ist die Wahrheit. Du weißt aus der Schule, daß wir Cappins die einzig wirkliche Intelligenzform unserer Galaxis darstellen. Wir haben keine andere gefunden, obwohl Suchexpeditionen ständig unterwegs sind und Kontakt zu Bewohnern noch unbekannter Welten aufnehmen. Wirkliche Intelligenzen jedoch waren nie dabei. Halbintelligente Lebewesen, mit denen wir friedliche Handelsbeziehungen pflegen - die gibt es allerdings. Und da eben liegt der Haken, wie du bald sehen wirst."
    Er schwieg und sah hinüber zum Waldrand, wo sich etwas bewegt hatte. Wahrscheinlich ein kleines Tier. Aber der Senior dachte jetzt nicht an Jagd. Er hatte sich vorgenommen, seinem wahrscheinlichen Nachfolger reinen Wein einzuschenken und ihn aufzuklären. Zumindest wollte er auch etwas über die Einstellung seines Sohnes erfahren.
    „Du bist noch zu jung, um alle unsere Gesetze zu kennen, die sich mit dem Umgang fremder Intelligenzen befassen. Es gibt da sogar sehr strenge Gesetze, die zum Beispiel verbieten, daß man den auf einer primitiven Stufe stehenden Eingeborenen eines von uns nicht besiedelten Planeten Waren verkauft, wobei man natürlich zwischen diesen Waren wieder einen Unterschied macht. Du kannst dir vorstellen, mein Sohn, daß sich hier einem mutigen Geschäftsmann unwahrscheinliche Möglichkeiten anbieten."
    Schoscholk Junior nickte verständnisvoll.
    „O ja, Vater, das kann ich mir vorstellen. Und von solchen Geschäften leben wir alle?" Der Senior nickte verblüfft. „Ich muß gestehen, du begreifst sehr schnell und nimmst außerdem die Tatsache, daß dein Vater ein besserer Schmuggler ist, mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Immerhin wirst du zugeben müssen, daß es uns bisher immer recht gut gegangen ist."
    „Erzähle mir mehr über dein Leben - wir alle wissen fast nichts davon."
    Senior lächelte.
    „Das ist der Hauptgrund, warum es uns gut geht. Hätte ich darüber erzählt, wäre die Neuigkeit vielleicht auf Umwegen der Überwachungsbehörde zu Ohren gekommen. Man hatte mich ohnehin schon einmal in Verdacht, konnte mir aber nichts nachweisen. Ich gehöre einer weitverzweigten Organisation an, die sich mit der Belieferung primitiver Völker mit Waren und Lebensmitteln befaßt. Waffen werden von uns nur in beschränktem Umfang geliefert, und dann auch nur solche, die der Jagd dienen. Doch selbst das ist verboten. Die Überwachungsbehörde, dem galaktischen Kolonialministerium unterstellt, verlangt die ungestörte Selbstentwicklung sämtlicher Eingeborenen. Niemand soll ihnen helfen, obwohl alle diese Völker wissen, daß es eine Raumfahrt und die Cappins gibt."
    „Warum gibt es dieses Gesetz eigentlich, Vater?"
    „Sehr einfach: Man will nicht, daß
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