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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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es eines Tages in Gruelfin ein anderes Volk gibt, das den Cappins ihren Machtanspruch streitig machen könnte. Es mag auch andere Gründe geben, die ich nicht kenne, aber sie sind unwichtig für uns. Unsere Organisation treibt Handel, verbotenen Handel meinetwegen, und wir tun nichts Schlechtes. Wir bringen den Bewohnern einer reinen Pflanzenwelt Fleisch, wir bringen Wasser zu einer wasserarmen Welt, und wir beliefern die menschenähnlichen Tripods mit kleinkalibrigen Gewehren, damit sie auf die Jagd gehen können. Das sind nur einige Beispiele, und ich zähle sie nur auf, damit du verstehst, daß wir nur Bedürfnisse befriedigen - und dabei gut verdienen. Denn auf diesen Welten gibt es immer wieder Dinge, die es bei uns nicht gibt. Also tauschen wir. Und die eingetauschten Waren werden von der Organisationszentrale aus wiederum weitergeleitet, und zwar derart, daß wir den besten Profit davon haben."
    Schoscholk schüttelte den Kopf.
    „Ich verstehe nicht, warum man euch bisher nicht erwischte."
    Der Senior lächelte verschmitzt.
    „Das liegt in der Natur unserer Organisation, an ihrem Aufbau und an ihrer strengen Geheimhaltung."
    „Und warum sprichst du mit mir darüber?"
    „Weil ich weiß, daß ich dir vertrauen kann, und weil ich weiß, daß du bald mein Nachfolger sein wirst."
    Sie besprachen damals im Wald noch Einzelheiten, ehe sie am Abend müde und mit geringer Jagdbeute nach Hause zurückkehrten. Vater startete einige Wochen später wieder zu einem Erkundungsflug, wie er seinem Sohn vertraulich mitteilte, und keiner von beiden ahnte, daß sie sich das letzte Mal gesehen hatten.
    Vater kehrte nie mehr zurück.
    Dafür erschien eines Tages ein fremder Besucher im Haus der Schoscholks. Tags zuvor war er mit einem kleinen Schiff auf dem Raumhafen am Meer gelandet. Er war ein älterer Mann in der Uniform der Freihändler. Auch schien er sich gut auszukennen, so als sei er schon einmal vorher in diesem Haus gewesen.
    Schonend teilte er Schoscholks Mutter mit, daß Vater mit seinem Schiff verunglückt sei und er, der Besucher, die Aufgabe habe, sein Vermächtnis zu überbringen. Dazu gehörte eine größere Summe und eine Schiffsladung wertvoller Waren. Das kleine Schiff, mit dem er gekommen sei, so fügte er hinzu, gehöre ab sofort Schoscholk, der das Erbe seines Vaters antreten würde.
    Die Todesnachricht kam für Schoscholks Mutter nicht ganz unerwartet. Sie nahm sie gefaßt auf und bat den Besucher, Gast des Hauses zu sein. Dankend nahm er an.
    „Ich bleibe eine Woche, dann muß Schoscholk mich zu meiner Welt zurückbringen Bis dahin habe ich Gelegenheit, ihn mit seinem Schiff vertraut zu machen. Es ist vollautomatisch und benötigt keine Mannschaft."
    Es war eine aufregende Woche für Schoscholk. Täglich fuhr er mit dem Freund seines Vaters hinaus zum Raumhafen und am dritten Tag unternahm er seinen ersten Probeflug. Das Schiff gehorchte seinen Händen, als habe es das schon immer getan, und bald hatte er sich so mit den Kontrollen vertraut gemacht, daß der Besucher auf weitere Instruktionen verzichten konnte.
    Sie saßen in der kleinen Kontrollzentrale.
    „Hör zu, Schoscholk. Ich weiß, daß du uns nicht enttäuschen wirst, denn dein Vater hat uns viel von dir erzählt. Du wirst seine Arbeit übernehmen: die Erkundung unbekannter Sonnensysteme und das Auffinden neuer Handelsplaneten. Du wirst erste Kontakte mit Lebewesen herstellen, die bisher noch niemals von der Existenz der Cappins wußten. Das ist eine reizvolle, aber auch eine risikoreiche Aufgabe. Dafür erhältst du, genau wie dein Vater, den dir zustehenden Anteil an allen unseren Geschäften.
    Du wirst viel allein sein, aber das war dein Vater auch, Monate und Jahre wirst du die Einsamkeit des Alls durchstreifen und Fehlschlage erleiden. Du wirst unbewohnte und bewohnte Planeten finden, mit denen wir nichts anfangen können, aber dann wirst du eine Welt finden, die uns braucht. Bist du dir sicher, diese Aufgabe übernehmen zu können?"
    Schoscholk war sich sicher. Er war sogar froh, daß die Zeit des Wartens vorüber war. Jetzt war er ein Mann wie sein Vater. Er würde der Organisation dienen und alle paar Jahre nach Kerchal zurückkehren, um seine Mutter und die Geschwister zu besuchen.
    Und jedesmal würde er dann seinen Anteil am Geschäft mitbringen.
    „Das Schiff hier - es gehörte Vater?"
    „Ja, er hatte es von seinem Anteil gekauft. Du solltest es bekommen, sobald du seineNachfolge antrittst."
    Und noch eine Frage hatte
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