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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren
Autoren: Unbekannt
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Schoscholk: „Wie starb mein Vater?"
    „Wie viele Kundschafter sterben, mein Junge. Er fand eine unbekannte Welt und landete auf ihr. Wie immer in solchen Fällen nahm er Funkverbindung mit uns auf und gab uns die Position durch. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Wir können zu Hilfe eilen, falls sich das als notwendig erweisen sollte. Diesmal kamen wir zu spät. Dein Vater konnte nicht wissen, daß er auf einer Welt gelandet war, die von Mordpflanzen beherrscht wurde."
    „Mordpflanzen? „ „Wir haben sie so genannt, mein Junge, weil wir keine treffendere Bezeichnung fanden. Er verließ das Schiff, nachdem die automatische Analytik gute Lebensbedingungen versprach.
    Das stimmte auch, die Analytik irrt sich niemals. Aber es waren auch gute Lebensbedingungen für die Mordpflanzen. Sie sahen ganz harmlos aus, aber im Dunkeln veränderte sich ihre Verhaltensweise. Während sie tagsüber harmlos herumstanden und ihre farbigen Blüten zur Schau trugen, wurden sie nachts zu grauenhaften Bestien. Sie zogen die Wurzeln aus der Erde und begannen zu wandern. Sie ernährten sich von dem kleinen Getier, das ebenfalls auf dieser Welt zu Hause war. Und sie erwischten auch deinen Vater. Er muß wohl an diesem Abend noch das Schiff verlassen und unhergewandert sein. Wir fanden nur noch sein Skelett."
    Er wartete, bis Schoscholk seine Erschütterung überwunden hatte, dann fügte er hinzu: „Als wir nach der vereinbarten Frist keine Nachricht mehr von ihm erhielten, schickten wir eine Rettungsexpedition. Inzwischen hatten die Mordpflanzen auch das Schiff angegriffen und die Hülle mit ihrer Säure so zersetzt, daß wir es dort ließen. Der Planet ist auf unseren Listen nicht verzeichnet. Er wird niemals verzeichnet sein, denn er ist wertlos. Die Pflanzen sind und bleiben die Herren dieser Welt."
    „Ich werde hinfliegen und Vater rächen."
    Der Raumfahrer schüttelte den Kopf.
    „Das wirst du nicht tun, mein Junge, denn es ist sinnlos. Jede Rache ist sinnlos, merke dir das! Außerdem würdest du dich in größte Gefahr bringen. Jeder Kundschafter muß damit rechnen, eines Tages auf der falschen Welt zu landen. Das ist der Grund, warum sein Anteil am Geschäft so groß ist. Die Gefahr wird einkalkuliert. Also keine dummen Gedanken - außerdem kennt niemand die Position dieser Welt. Du wirst sie nie erfahren."
    Schoscholk nickte.
    „Vielleicht ist das richtig, vielleicht nicht. Jedenfalls werde ich mich nach den Gesetzen der Organisation richten und sie einhalten, so wie mein Vater es tat."
    „Gut so. Wir werden in zwei Tagen starten. Du bringst mich zu unserer geheimen Hauptwelt zurück, wo wir unsere Zentrale eingerichtet haben. Auch seine Position ist geheim."
    „Aber ich werde sie später kennen."
    „Selbstverständlich, jeder von uns kennt sie, trotzdem ist sie geheim. Keiner würde sie jemals auch nur erwähnen. Der Name ist ,Lukrus', merke ihn dir. Und dein Schiff heißt REALFIN. Das ist ein Kodewort, und wenn du dich damit meldest, geben uns die Computer und Erinnerungsspeicher auf Lukrus alle gewünschten Daten über dich, deinen Auftrag und so weiter."
    Schoscholk kehrte mit dem Besucher ins Haus der Eltern zurück. An diesem Abend führte er ein langes Gespräch mit seiner Mutter, die den nahen Abschied ahnte. Aber sie wußte, daß einer ihrer Söhne das Vermächtnis ihres Mannes zu erfüllen hatte, und so fand sie sich leichter mit dem Unvermeidlichen ab.
    Am achten Tag startete Schoscholk mit der REALFIN.
     
    *
     
    So also begann es.
    Schoscholk hatte sich bald so vortrefflich eingearbeitet, daß er sich ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen konnte. Es gab noch ungezählte unbekannte Planeten in der Galaxis Gruelfin, die es zu finden und erforschen galt. Selbst die Tatsache, daß die Cappins schon seit Jahrtausenden Raumfahrt betrieben, konnte daran nichts ändern. Erste offizielle Regierungsexpeditionen zu anderen Galaxien wurden bereits vorbereitet.
    In den ersten drei Jahren entdeckte er dreizehn unbekannte Sonnensysteme, von denen vier bewohnt waren. Zwei von ihnen eigneten sich für den Freihandel. Damit hatte er die Bedingungen der Organisation voll und ganz erfüllt. Er bekam seinen Anteil und einige Wochen Urlaub, die er natürlich im Elternhaus auf Kerchal verbrachte.
    Niemand, auch seine Mutter nicht, versuchte ihn auszufragen.
    Er war wieder da und brachte viel Geld mit. Das genügte.
    Welchen Geschäften er nachging, schien niemand zu interessieren.
    Als er nach Beendigung seines Urlaubs
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