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0494 - Fenrirs Wacht

0494 - Fenrirs Wacht

Titel: 0494 - Fenrirs Wacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mußt zu einem Arzt! Er holt die Dinger ’raus…«
    »Die Splitter wandern, Nicole. Sie sitzen mitten im Leben. Ich habe nicht mehr viel Zeit.« Mit einem Ruck wendet er sich um, schreitet davon. Schreitet? Nein, er taumelt.
    »Balder!« schreie ich. »Komm zurück!«
    Aber er hört nicht mehr auf mich. Er wankt weiter. Und ich wage es nicht, ihm zu folgen. Nicht in die Strahlenhölle, die dort tobt, wo so etwas wie ein Atomreaktor undicht geworden sein muß.
    Ich sehe ihn zwischen den Aggregaten verschwinden. Für ihn gibt es keine Rückkehr mehr.
    Aber wie will er es schaffen, die Abschirmung abzuschalten, die uns alle in dem Raumschiff gefangen hält und selbst die Druiden Gryf und Teri am zeitlosen Sprung hindert? Er kennt sich doch mit dieser Technik nicht aus!
    Augenblicke später weiß ich, wie er es macht.
    Er muß den gesamten Restvorrat an Handgranaten genommen haben, um mit ihnen ein bestimmtes Aggregat zu zerstören, das er möglicherweise nur anhand der Form erkannt hat.
    Im Maschinenraum brüllt eine gewaltige Explosion.
    Da wende ich mich um. Ich haste planlos davon.
    Nur wenige Augenblicke später taucht Gryf aus dem zeitlosen Sprung neben mir auf, stoppt meinen Lauf. »Wo ist Odinsson?« schreit er. »Schnell!«
    »Tot!« schluchze ich. »Wo kommst du…«
    Er läßt mir keine Zeit, weiterzureden. »Odinsson tot? Wirklich?«
    »Ja!« stoße ich hervor.
    Da reißt Gryf mich mit sich in den zeitlosen Sprung. Er schafft es gerade noch, mit mir das Raumschiff zu verlassen, als die Raketen einschlagen. Unten im Tal, wo es im Schußfeld der Kampfhubschrauber liegt, geht innerhalb von Sekundenbruchteilen eine kleine Sonne auf. Dem sonnenhellen Blitz folgt eine fette schwarze Qualmwolke. Trümmerbrocken, rotglühend, wirbeln durch die Luft, Dann fällt der Feuerball wieder in sich zusammen.
    Nur ausgeglühte Wrackteile bleiben zurück… [3]
    Und die Erinnerungen an die Schreckensbilder von damals!
    Nicole schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich«, sagte sie. »Selbst wenn er die Explosion im Maschinenraum des UFOs überlebt hätte. Selbst wenn er sich geirrt hätte, die Granatsplitter ihn nicht umgebracht hätten - wie hätte er das Raumschiff noch verlassen sollen? Gryf konnte mich holen, als die Abschirmung zusammenbrach. Aber die Explosion… es ist nichts übriggeblieben, gar nichts. Colonel Balder Odinsson ist damals gestorben. Es muß eine Namensgleichheit sein.«
    »Oder jemand hat ihn auf die Erde zurückgeschickt«, überlegte Zamorra halblaut. »Er wäre nicht der erste Fall. Erinnern wir uns an Leonardo deMontagne, den der Teufel selbst damals nicht mehr in der Hölle haben wollte!«
    »Das würde aber zwangsläufig erfordern, daß Odinsson unter den Bann eines Höllendämons geriet«, erwiderte Nicole. »Das ist unmöglich.«
    »Bei Bill Fleming hätten wir es auch für unmöglich gehalten, nicht wahr? Und trotzdem geriet er in den teuflischen Zwang und hätte uns fast alle umgebracht.«
    »Bei Bill war das etwas anderes«, gab Nicole zurück. »Er ist schon zu Lebzeiten aus der Bahn geworfen worden, als seine Freundin starb. Er wollte sich doch von uns nie helfen lassen… und ein Dämon hat ihn sich dann unterworfen.«
    »Warum soll so etwas nicht auch bei Odinsson passiert sein?« gab Zamorra zu bedenken. »Was wissen wir denn über ihn? Daß er bei jedem Klima im Rollkragenpullover herumlief, daß er nahezu unbeschränkte Vollmachten besaß. Daß er ein Pentagon-Agent war. Nici, wir wissen ja nicht einmal, ob er Angehörige hatte. Wir wissen nichts über sein Privatleben. Wir haben ihn immer nur im Dienst kennengelenrt. Daß er uns geholfen hat, bedeutet nicht, daß er nicht irgendwann ›abgerutscht‹ ist. Immerhin ging es bei seinem letzten Einsatz nicht gegen die Schwarze Familie, sondern gegen die DYNASTIE DER EWIGEN.«
    »Trotzdem kann ich nicht glauben, daß er von den Toten wiederauferstanden ist«, sagte Nicole. »Außerdem -warum wäre er dann nicht schon viel früher wieder auf der Bildfläche erschienen? Nein, es kann nur eine Namensähnlichkeit sein. Christopher, versuchen Sie doch bitte mehr über diesen Mann herauszufinden. Seinen Vornamen, seine Funktion.«
    »Wie ich vorhin schon andeutete«, sagte Flambeau: »Es stößt auf Schwierigkeiten. Der Mann besitzt Macht und vermag sich abzuschotten. Es ist schon erstaunlich, daß ich überhaupt an seinen Namen gekommen bin. - Nun, das waren die beiden Dinge, die ich Ihnen mitteilen wollte.« Er erhob sich aus seinem
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