Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ich will es nicht! Ich wollte niemals töten.
    »Und wer soll dir das glauben?« preßte Zamorra hervor, den kaltes Entsetzen packte, als die Nixe so schlicht von seinem bevorstehenden Tod sprach.
    Auf mir lastet ein Fluch. Wenn du ihn von mir nehmen kannst, werde ich frei sein, und selbst sterben können. Dann brauche ich nie mehr die Lebenskraft anderer zu nehmen, die ich nehmen muß, weil der Fluch mich dazu zwingt!
    Zamorra starrte sie an.
    Mechanisch machte er seine Schwimmbewegungen, um sich über Wasser zu halten, das gar nicht mal so kalt war, wie er es befürchtet hatte. Der Golfstrom brachte Wärme mit. Trotzdem würde er bald auskühlen, wenn er sich noch länger im Wasser aufhielt. Den anderen ging es genauso. Warum versuchten sie nicht, das umgeschlagene Boot wieder aufzurichten? Und wo blieb Hilfe von der ANTARES oder von der ULYSSES? Das Chaos, das hier getobt hatte, mußte doch bemerkt worden sein!
    Die Nixe zwang sich, seine Gedanken wieder auf sie zu richten.
    Vor langer Zeit wurde ich in diesen Wassern ausgesetzt. Ich komme nicht von hier. Ich komme aus den Tiefen des Raumes, entstamme einem Volk, das nichts mit den Menschen dieser Welt gemein hat.
    »Die DYNASTIE DER EWIGEN?«
    Du kennst sie?
    »Könnte ich mich sonst mit dir unterhalten? Hast du einen Namen? Ich will wissen, mit wem ich spreche!«
    Ich hatte einst einen Namen. Doch er wurde mir genommen, als ich hierher verbannt wurde. Lange liegt dieser Tag zurück. Aber erst vor sehr kurzer Zeit nahmen jene, die mich hierher verbannten, wieder Kontakt zu mir auf. Der Fluch lag seit damals auf mir, und nie konnte ich mich von ihm befreien. Jetzt aber wage ich zu hoffen. Wirst du mir helfen, ehe du stirbst? Du trägst die Kraft einer entarteten Sonne. Nimm mit ihrer Hilfe den Fluch von mir, erlöse mich!
    Zamorra hob die Brauen. »Du verlangst viel. Du tötest mich, willst aber, daß ich dir helfe!«
    Nur du kannst es.
    »Ich könnte es vielleicht, wenn ich deinen Namen wüßte«, murmelte Zamorra. Er erinnerte sich an den seltsamen Zustand, in den er verfallen war, als er das von Segrelle gemalte Bild gesehen hatte. Ihren Namen. Ich muß ihren Namen wissen, hatte er gesagt. Sein Unterbewußtsein hatte ihn da schon auf die richtige Spur hebeln wollen. Aber er war blockiert gewesen.
    Ich kenne meinen Namen nicht mehr. Dann kannst du mir also nicht helfen … ?
    »Ich müßte mehr über dich in Erfahrung bringen«, sagte Zamorra. »Aber dazu fehlt mir wahrscheinlich die Zeit. Ich bin dein Opfer, du bist meine Mörderin. Du verlangst unglaublich viel von mir. Ich kann es nicht.«
    Aber es würde verhindern, daß weitere Menschen meine Opfer werden. Es gibt noch eine andere Möglichkeit, durch die du mir helfen kannst, von dem Fluch befreit zu werden. Töte mich.
    Zamorra glaubte in einen Abgrund zu stürzen.
    Noch vor ein paar Minuten war er dazu durchaus bereit gewesen. Da kannte er sie nur als Mörderin, als Täterin. Jetzt aber war ihm klar, daß sie selbst auch nur ein Opfer war. Die wahren Schuldigen gehörten der DYNASTIE DER EWIGEN an.
    Er konnte sie nicht töten!
    Vielleicht kannst du dich damit sogar selbst retten, lockte die Nixe. Wenn ich tot bin, kann ich deine Lebenskraft nicht mehr in mich aufnehmen; sie verbleibt in dir! Bedeutet dir dein eigenes Leben nichts?
    Und ob es ihm etwas bedeutete! Sehr viel sogar! Aber sich selbst retten, indem er ein anderes Wesen tötete, das doch selbst nur ein Opfer war?
    »Ich kann es nicht«, flüsterte er. »Ich bin kein Mörder!«
    Dein Leben gegen ihres! - schrie sein Unterbewußtsein. Tu es!
    »Es muß doch eine andere Möglichkeit geben«, keuchte er verzweifelt. Vielleicht würde Nicole sie finden, wenn Zamorra bereits tot war. »Ich werde dich nicht töten. Es gibt eine Lösung. Wir müssen sie nur finden; wir brauchen Zeit.«
    Die hast du nicht mehr. Du kennst nicht meinen Namen, also mußt du mich töten. Ich will erlöst werden! Ich will meinen Frieden finden und nicht mehr töten müssen. Du sollst, wenn es denn sein muß, mein letztes ungewolltes Opfer werden!
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Da schoß die Nixe auf ihn zu, und mit beiden Händen griff sie nach seinem Amulett, umklammerte es.
    Magie wurde frei…
    Ihre Magie, und die des Amuletts, das angeblich auf den Angriff reagierte. Doch die Nixe war mit den Ewigen verwandt; Energien prallten aufeinander, die sich nicht vertrugen. Merlins Stern wurde zum Vollstrecker.
    ***
    Es fiel Zamorra später schwer, sich zu erinnern, nachdem man
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher