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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kurze, schwache Aufblitzen am Himmel von der Laseroptik registriert und lokalisiert worden.
    Porter setzte sofort den zweiten Schuß nach.
    War der erste durch seine Fächerung in der Luft kaum zu sehen gewesen, weil sich die Laserenergie ganz un-laserhaft verstreut hatte, folgte jetzt ein nadelfeiner roter Strich, der in den Himmel hinaufzuckte. Oben, wo ein Flimmern verriet, daß ein Teil des Fächerstrahls das Deflektorfeld des UFOs erfaßt hatte, schlug es mit verheerender Wucht ein. Plötzlich wurde das fliegende Objekt sichtbar. Flammenbahnen schossen aus einem annähernd kugelförmigen Körper hervor, der sich rasend schnell in Drehung versetzte und damit zu einer Art Feuerrad wurde, das sich zu entfernen versuchte.
    Einige Focksegel der ULYSSES verschmorten plötzlich. Sie gingen nicht in helle Flammen auf, sondern verkohlten einfach. Neben dem Schiff, wenn man die Linie UFO - Fockmast verlängerte, begann eine Wasserfläche von gut hundert Quadratmetern zu kochen. Porter schwenkte den Laser dem UFO hinterher. Drüben auf der ANTARES heulten die Alarmsirenen. Aus dem Laser der ULYSSES zuckte ein neuerlicher Rubinlaser-Blitz und traf computergesteuert das unbekannte Flugobjekt. Aber auch diesmal war es kein Volltreffer; die unheimliche Kugel flog immer noch und jagte mit hoher Geschwindigkeit davon.
    Drei Geschütze der ANTARES begannen zu hämmern. Die Geschosse fegten über die ULYSSES hinweg, aber auch sie verfehlten anfangs das UFO. Der neunte Schuß schlug ein.
    Am Himmel stand eine zweite Sonne.
    Alles verschwamm. Nicole sah ihre Umgebung plötzlich nur noch in Grauweiß, mit flimmernden, verwischenden Konturen. Eine unerklärliche Übelkeit erfaßte sie; ihr wurde schwindlig, und sie hatte Glück, sich an irgend etwas festhalten zu können. Eine Sturmböe erfaßte die ULYSSES und versetzte sie Dutzende von Metern nach Steuerbord. Das Wasser wurde aufgewühlt. Die ULYSSES krängte stark, drohte umzuschlagen. Immer noch feuerten drei Geschütze der ANTARES ihre Projektile in den Himmel, immer noch heulten auf dem Kreuzer die Sirenen ihr schauriges Leid. Nicole kämpfte gegen die Ohnmacht an. Sie konnte nicht mehr klar denken.
    Dann, von einem Moment zum anderen, war der Spuk vorbei.
    Das Flugobjekt war verschwunden, es gab keine gleißende Helligkeit mehr. Die ULYSSES schwankte noch wild, tanzte auf den Wellen, die sich aber allmählich wieder beruhigten. Nicole versuchte zu begreifen, wo sie war und was geschehen war. Das Denken fiel ihr schwer. Sie sah den Kapitän, der über der Konsole der Lasersteuerung zusammengesunken war, und sie fragte sich, wo Zamorra war. Nur langsam dämmerte es ihr, daß er nicht an Bord war, daß er irgendwo draußen in Ufernähe seine eigenen Probleme hatte.
    Mühsam raffte sie sich auf, kämpfte gegen die Übelkeit und ihre Benommenheit an und versuchte, etwas zu tun.
    ***
    Der Gegenschlag kam für den Mann in Schwarz völlig überraschend. Zuerst registrierte er den Zusammenbruch des Deflektorfeldes, dann den ersten Einschlag. Seine Programmierung befahl ihm, Schutzmaßnahmen für den ERHABENEN einzuleiten. Seine eigene Existenz spielte dabei keine Rolle. Er versetze das getroffene Flugobjekt in rasend schnelle Rotation, um weitere Lasertreffer auf eine größere Fläche zu verteilen und ihnen damit einen großen Teil der zerstörerischen Kraft zu nehmen. Zugleich beschleunigte er und schoß zurück. Er verfehlte das Segelschiff nur knapp. Da kam bereits der nächste Einschlag, und dann eröffnete auch der Kreuzer das Feuer.
    Der ERHABENE war vor Entsetzen wie gelähmt. Er hatte sich unter dem Deflektorschild sicher gefühlt. Daß das Flugobjekt dennoch erfaßt und mit wirkungsvollen Waffen angegriffen worden war, schockierte ihn.
    Das Schutzprogramm des Mannes in Schwarz lief weiter ab. Zamorra und die Nixe waren unwichtig geworden. Es gab gegen den so plötzlich überlegen gewordenen Feind nur ein Mittel: schleunigste Flucht. Sekundenbruchteile vor dem Volltreffer durch ein heranrasendes Geschoß wechselte das Flugobjekt in einen anderen Weltraum über. In dieser niedrigen Höhe konnte das verheerende Folgen nach sich ziehen, aber das kümmerte den Mann in Schwarz nicht, solange er nur den ERHABENEN in Sicherheit brachte.
    Von einem Moment zum anderen wurde es ruhig. Nur ein gefährliches Prasseln und Knistern sowie die blinkenden Notfallsignale, die die zahlreichen Beschädigungen signalisierten, zeugten noch von dem überraschenden Kampf.
    »Nottransition
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