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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fragte er sich. Hatte der Tod ihn schon in seinen Klauen? Wann würde er zuschlagen? Schon in ein paar Minuten, oder erst nach mehreren Stunden?
    Nicole hatte recht gehabt. Die DYNASTIE DER EWIGEN hatte ihre Hände im Spiel. Aber er hatte ja nicht darauf hören wollen, wie er auch die Warnungen von Merlins Stern falsch gedeutet hatte.
    Zamorra hakte das Amulett wieder an die Silberkette um seinen Hals. Es konnte ihm jetzt nicht mehr helfen. Langsam griff er in die Tasche, umschloß den Kristall 3. Ordnung und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie die Angst sich langsam, aber sicher in ihn hineinfraß.
    Die Angst, zu sterben! Die Angst, Nicole allein zu lassen, sie nie wieder berühren und ihr Lachen hören zu können. Die Angst, daß so unglaublich viel noch ungetan blieb. Er hatte sich dem Tod nie zuvor so ausgeliefert gefühlt.
    Wie stark war die andere Dhyarra-Magie?
    Sein eigener Kristall war 3. Ordnung. Reichte das aus, oder hatte er es mit einem viel stärkeren Kristall zu tun? Wie ein Anfänger war er in die Falle gegangen. Er war tatsächlich ein Narr!
    Den Fahrbefehl nahm er nicht zurück. Es konnte nicht schaden, der Nixe noch näher zu kommen als bisher. Für die Trooper spielte es keine Rolle, solange sie die Nixe nicht sahen. Aber jetzt entdeckte er Lieutenant Alworthys Boot, das noch schneller fuhr und einen Bogen schlug, um ihm vor den Bug zu kommen.
    »Stoppen Sie!« schrie Alworthy. »Stoppen Sie, Zamorra! Sofort! Sie nähern sich der Gefahr!«
    »Keine Gefahr für mich!« behauptete Zamorra wider besseres Wissen. Alworthy reagierte nicht darauf. Er bediente selbst das Ruder und brachte sein Boot mit hohem Tempo zwischen die Nixe und Zamorra. Als wenn das noch etwas genützt hätte! Da sah Zamorra, daß zwei Männer aus Alworthys Crew im Boot hingestreckt lagen.
    »Zwei haben dieses verdammte Ding gesehen!« schrie Alworthy. »Und Sie fahren direkt darauf zu, Zamorra! Beim Klabautermann, können Sie es denn nicht sehen? Stoppen Sie, sofort!«
    Er war jetzt vor Zamorras Boot und reduzierte das Tempo, damit Zamorra auflief und zum Abbremsen gezwungen wurde.
    »Ausweichen!« befahl der Professor. »Versuchen Sie den Lieutenant auszumanövrieren. Ich muß noch näher heran.«
    »Zamorra!« schrie Alworthy wieder durch den Motorenlärm und das Wasserrauschen. »Das Ding hat Sie erwischt, wie? Es hat Sie im Griff! Betäubt ihn, Männer! Schnell, betäubt ihn, ehe es zu spät ist!«
    Er meinte es doch nur gut! Er wollte Zamorra davor bewahren, ebenfalls ein Opfer dieses rätselhaften Wesens zu werden. Dabei wußte er nicht, daß es längst zu spät war, wenn die Nixe auch für Zamorra todbringend wirkte.
    Wie die Medusa und ihre Gorgonenschwestern, aber die habe ich auch überlebt! durchzuckte es Zamorra. Es muß doch eine Möglichkeit geben, auch diese Nixe auszutricksen!
    Er hielt den Dhyarra-Kristall jetzt in der Hand und konzentrierte sich auf den Sternenstein, um ihn gegen die Nixe einzusetzen.
    Im gleichen Moment blitzte es in seiner Hand unheimlich grell auf, und eine ungeheure Energieflut entlud sich über den beiden Beibooten der ANTARES!
    In Zamorras Hand war der Dhyarra-Kristall zu einer winzigen künstlichen Sonne geworden und sorgte im Umkreis von rund fünfzig Metern für so etwas wie einen Weltuntergang!
    Für einen ganz kleinen… !
    ***
    In tausend Metern Höhe über dem Schauplatz registrierte der Mann in Schwarz, daß Professor Zamorra seinen Dhyarra-Kristall einsetzte.
    »Überladung erfolgt - jetzt«, bestätigte der Mann in Schwarz den vorhin erteilten Befehl des ERHABENEN und führte ihn auch sogleich aus.
    Ein starker Energieimpuls erreichte Zamorras Dhyarra-Kristall und ließ tausend Meter unter, den Beobachtern eine kleine Hölle ausbrechen.
    ***
    Für Sekunden war Nicole wie gelähmt. Sie sah das grelle Aufblitzen, sah das Inferno, und im gleichen Moment machte sie sich Vorwürfe, Porter zu lange aufgehalten zu haben. So hatte das unsichtbare Objekt über den Schiffen die Chance zum Angriff bekommen!
    Hatte Nicole mit ihrem Zaudern und Zögern, mit ihren Bedenken, Zamorras Schicksal besiegelt?
    Captain Porter hatte diese Schrecksekunden nicht. Er preßte die Taste nieder, nur konnte er die Programmierung nicht so schnell wieder ändern. Der erste Laserimpuls ging breit gefächert nach oben, obgleich jetzt ein gezielter Punktschuß auf Sicht möglich gewesen wäre. Der Monitor zeichnete nicht nur das Radarbild, sondern auch die Wolkenformationen, und dort war auch das
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