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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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soll der Quatsch? Wir sind nicht die Mordkommission. Todesfälle aufzuklären ist Sache der Polizei.«
    »In internationalen Gewässern ist das eine recht komplizierte Angelegenheit«, erwiderte Möbius. »Außerdem handelt es sich nicht um einen normalen Mordfall. Selbst der Bordarzt der ULYSSES steht vor einem Rätsel. Woran stirbt ein völlig kerngesunder junger Mann? Er wurde nicht vergiftet, er wurde nicht verletzt. Er starb einfach. Ich dachte mir, das könnte etwas für euch sein. Vielleicht ist Magie im Spiel. Falls nicht, habt ihr immerhin einen gemütlichen Urlaub vor euch. Die Ermittlungen in Sachen Magie können nebenbei laufen.«
    »Wir sollen also an Bord der ULYSSES gehen.«
    »Das wäre äußerst zuvorkommend; ich bitte darum«, sagte Möbius. »Sämtliche Auslagen, die ihr habt, werden ersetzt, und es winkt ein fettes Honorar, ganz gleich, wie das Ergebnis aussiehst. Verdammt, ich wittere Unrat, und Micha und ich können da nicht viel unternehmen. Erstens sind wir zu sehr im Geschäft eingebunden, und zweitens seid ihr die Experten. Micha und ich sind doch nur zweite Garnitur, was das magische Fachwissen angeht. Wir können wohl kräftig zulangen und jede Menge Tricks aus der großen Kiste zaubern. Aber damit hat es sich auch schon. Wir sind nur die Zauberlehrlinge. Der Meister des Übersinnlichen bist du, Zamorra.«
    Der winkte ab. »Langer Rede kurzer Sinn«, forderte er. »Was ist passiert?«
    Carsten seufzte. »Genau das ist es ja gerade, was ihr herausfinden sollt. Der Mann ist einfach gestorben, ohne ersichtlichen Grund.«
    »Ein Mitglied der Crew?«
    Möbius nickte. »Die ULYSSES liegt mit einem Forschungsauftrag im Golfstrom, zwischen Boston, USA, und Halifax, Kanada. Also etwas nördlich des 40. Breitengrades.«
    »Was wird da erforscht?«
    »Geheim«, sagte Möbius. »Ich darf dir überhaupt nichts darüber sagen. Weder, daß es ein gemeinsames Forschungsprojekt des Möbius-Konzerns und der US Navy ist, noch daß es darum geht, eine neue Unterwasser-Ortung zu entwickeln. Ich darf dir auch nicht sagen, daß es im weitesten Sinne mit unserem Transfunk zu tun hat.«
    »Dann darfst du natürlich auch nicht über Details reden«, nickte Zamorra.
    Carsten grinste. »Du weißt ja, daß ein U-Boot sich lediglich durch die Schalldruck-Wellen lokalisieren läßt, die es erzeugt. Unter Wasser funktioniert kein Radar, kein Funk und auch kein Infrarot. Unterwasser-Ortung funktioniert nur sonar. Aber auch nicht überall: im Golfstrom gibt es in einer ganz bestimmten Tiefe eine Zone, in der auch die Sonarortung nicht funktioniert. Aber unser Transfunk arbeitet bekanntlich nicht nur schneller als das Licht, sondern auch auf Frequenzen, die mit der normalen Bandbreite nicht erfaßt werden können. Vermutlich hat das eine mit dem anderen zu tun. Deshalb sind jetzt wir am Drücker. Wir hoffen, daß unsere Frequenzen in dieser Tiefe Reflexe zaubern. Unsere Funkstrahlen auf Transfunk- Frequenzen, meine ich. Vielleicht werden sie in dieser Tiefe nicht gestört.«
    Zamorra nickte. Transfunk war eine Möbius-Entwicklung, die streng geheim gehalten wurde. Trans funk wurde nur konzernintern verwendet, weil diese Art der Funkverbindung absolut abhörsicher war. Die Frequenz lag außerhalb des von jeder bisherigen Technik erfaßbaren Spektrums. Zamorra selbst besaß ebenfalls Transfunk-Ge räte und eine Kodebezeichnung, unter der er jederzeit unbeschränkte Hilfe durch die Mittel des Möbius-Konzerns anfordern konnte. Über seine Kodebezeichnung »Charlemagne« war er berechtigt, selbst leitenden Direktoren der dem Konzern zugehörenden Firmen Anweisungen zu erteilen. Aber Zamorra war nicht der Mann, der solche Privilegien ausnutzte, wenn es nicht um einen wirklichen Notfall ging. Und gerade deshalb hatte der alte Stephan Möbius damals zugestimmt, daß ein Mann, der nicht zur Firma, sondern »nur« zum Freundeskreis gehörte, mit in das Transfunk- Netz einbezogen wurde.
    »Und ihr versucht jetzt, mit Transfunk zu orten?«
    »So kann man das nicht nennen. Es ist eher eine Modifizierung, eine Erweiterung auf abermals neue Frequenzen. Aber das alles darf ich dir ja nicht erzählen, weil es strengster Geheimhaltung unterliegt.«
    Zamorra nickte. »Ganz im Ernst -die technischen Details werde ich ohnehin nicht begreifen. Du weißt, daß die DYNASTIE DER EWIGEN vor einiger Zeit ein Transfunk-Ge rät erbeuten konnte?«
    Michael Ullich grinste von einem Ohr zum anderen. »Sie haben nicht viel Freude daran gehabt, die Ewigen.
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