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0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott
Autoren: Jason Dark
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er war auch kürzer geworden, so daß mein anerkennender Blick immer wieder ihren Beinen galt.
    »Na?« fragte sie. »Wie war die Nacht?«
    »Toll«, sagte ich. »Mich führte sie ins alte Ägypten.«
    »Und mich in einen Keller!« erklärte Suko.
    »Wie?«
    »Ist Sir James schon da?« fragte ich, ohne auf das Thema näher einzugehen.
    Glenda schlug gegen ihre Stirn. »Natürlich, er wollte euch ja sprechen. Geht zu ihm.«
    »Machen wir doch gleich«, sagte Suko.
    Ich hob den Arm. »Aber erst nach dem Kaffee.«
    »Einverstanden.« Suko bekam seinen Tee. Ich erzählte Glenda, was sich tatsächlich ereignet hatte, und sie konnte es kaum fassen.
    »Das ist ja unglaublich.«
    »Finden wir auch.«
    »Ich habe den Namen Lord Ralston gehört. Aber daß er zu diesen Dingen fähig ist, hätte ich nie gedacht.«
    »Da siehst du, wie man sich täuschen kann.«
    »Und was geschieht mit ihm?«
    »Er wird vor ein Gericht gestellt.« Ich hatte die Tasse leer und stand auf.
    Wenig später bot uns Sir James zwei Plätze in seinem Büro an, lehnte sich zurück und sagte: »So, jetzt berichten Sie mal. Einiges habe ich schon gehört, aber was ist genau geschehen?«
    Wir wechselten uns bei den Erklärungen ab. Sir James hörte gelassen zu. Er schaute hin und wieder aus dem Fenster in den klaren Frühlingshimmel, dennoch ließ er sich nicht ablenken und achtete auf jedes Wort, wie wir sehr bald erfuhren.
    »War das überhaupt ein Fall?« fragte er.
    »Nicht wie sonst üblich«, gab ich zu.
    Unser Chef nickte. »Das meine ich auch. Alles hängt in der Schwebe. Es ist eigentlich nur erwiesen, daß eine Sekte unter Führung Lord Ralstons versucht hat, magische Mythen und Regeln aus dem alten Ägypten wieder aufleben zu lassen. Eine Pseudo-Religion, die als Göttin eben Sechmet anerkannte.«
    »Aber es ist ihm nicht gelungen, Sir«, sagte Suko. »Wir haben vorher eingreifen und das Schlimmste verhindern können.«
    Der Superintentdent beugte sich nach vorn und damit auf uns zu.
    »Was war denn das eigentliche Ziel?« fragte er.
    »So genau wissen wir es auch nicht«, gab ich zu. »Wir können eigentlich davon ausgehen, daß der Geist der Göttin bei bestimmten Voraussetzungen in die Statue eingedrungen wäre.«
    »Und das ist er nicht?«
    Ich nickte.
    »Aber Sie haben ihn gespürt. Sie hörten eine Stimme, John. War das die Kriegsgöttin Sechmet?«
    »Davon bin ich eigentlich ausgegangen.«
    »Wo befindet sich die Statue jetzt?« Sir James stellte die Frage wie nebenbei, aber sie war schon sehr wichtig, denn auch ich dachte plötzlich nach.
    »Sie wurde von den Kollegen mitgenommen«, sagte Suko.
    »Und wohin?«
    »Wahrscheinlich finden wir die Statue bei uns – oder?« Suko schaute mich fragend an, ich stimmte ihm zu.
    »Das werden wir gleich haben.« Sir James griff zum Telefonhörer und ließ sich mit der zuständigen Stelle verbinden. Gleichzeitig fragte er uns, wo sich Lord Ralston befand.
    »Noch im Untersuchungstrakt.«
    Unser Chef nickte, hatte Verbindung bekommen und stellte seine Fragen. Die Antworten bekam er schnell, bedankte sich knapp und legte auf. Langsam hob er den Kopf.
    Wir kannten unseren Chef. Wenn er ein so nachdenkliches Gesicht aufsetzte, stimmte etwas nicht. »Lord Ralston sitzt tatsächlich im Untersuchungstrakt.«
    »Dann ist alles klar«, sagte ich.
    »Und die Statue?« fragte Suko.
    »Ist bei ihm.«
    Sir James hatte langsam gesprochen und ließ seine Worte zunächst einmal wirken.
    Suko und ich schauten uns gegenseitig an. In unseren Augen stand die gleiche stumme Frage. Wie konnte es passieren, daß man ihm die Statue mit in die Zelle gegeben hatte?
    »Ich weiß auch nicht, wer den Fehler gemacht hat. Daß er einer ist, darüber sind wir uns wohl im klaren.«
    »Und wie«, flüsterte ich.
    »Sie sollten sich Ihren lieben Lord so rasch wie möglich ansehen«, erklärte Sir James und wollte noch weitersprechen, doch das Telefon meldete sich. Er hob ab.
    Nach wenigen Sekunden schon sagte er: »Es ist gut, die beiden sind schon unterwegs.«
    »Ralston?« fragte ich.
    »Ja. Glenda Perkins rief an. Man hat sich an sie gewandt, weil man mit Ihnen sprechen wollte. In Lord Ralstons Zelle scheint es Ärger zu geben…«
    ***
    Ja, es gab Ärger, das erklärte uns einer der wachhabenden Leiter, als er uns mit bleichem Gesicht entgegentrat und sich den Schweiß von der Stirn wischte.
    »Sir, ich weiß nicht, was genau hinter dieser Zellentür vorgegangen ist. Aber es waren Geräusche, die sich raubtierhaft anhörten. So ein
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