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0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott
Autoren: Jason Dark
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Schläge hatten bereits ihre Wirkung erzielt.
    Vor den Augen zahlreicher Zuschauer sackte sie zusammen und zerfiel dabei in mehrere Teile.
    Aus, vorbei…
    Stumm schauten Sechmets Diener zu. Nur ihr Anführer lag am Boden und weinte wie ein kleines Kind.
    Einen Moment später hörten wir das Flüstern. Es war wie eine gewaltige Ansammlung leiser Stimmen, die sich zu einem regelrechten Orkan vereinigt hatten.
    Sie brausten über uns hinweg. Jeder konnte die Worte hören, die aus der Tiefe von Raum und Zeit zu uns drangen.
    »Menschen haben verloren, aber ich lebe. Und ich werde zuschauen, wenn auch euch das Herz aus dem Leibe gerissen wird…«
    Die Worte verklangen.
    Aber wir wußten auch so, daß es Sechmets Stimme gewesen war, die zu uns gesprochen hatte.
    Gleichzeitig veränderte sich auch die Umgebung. Das blaue Licht verschwand, als wäre es von den Worten der Kriegsgöttin mitgerissen worden.
    Die Pyramide, die einst so wichtig gewesen und ein Bindeglied zwischen Raum und Zeit gewesen war, wurde von ihr persönlich zurück in den Tunnel der Zeiten gezogen.
    Als Erinnerung blieben wir, eine Statue und ein totes Mädchen, das Lord Ralstons Wahnsinn zum Opfer gefallen war…
    ***
    Normale Gangster hätten natürlich versucht, uns zu überwältigen.
    Das waren diese Menschen nicht. Zudem hatten sie eine tiefe Enttäuschung erlitten, so daß sie nicht mehr an Widerstand dachten und sie uns keinen Widerstand entgegensetzten.
    Was mit ihnen geschah, darüber sollten sich andere den Kopf zerbrechen, für mich waren sie einfach irregeleitete Menschen, aber trotzdem gefährlich.
    Sie hatten einem Mord zugesehen und sich nicht dagegen gewehrt. Das zählte negativ.
    Ich kümmerte mich um den Lord. Er war überhaupt nicht ansprechbar, stierte ins Leere, dann wieder zu seiner Statue hin und ließ alles mit sich geschehen.
    Suko war auf dem Weg nach High Halden. Er wollte von dort aus die Kollegen verständigen. Ich versuchte, mehr über die Motive der Männer herauszufinden, die sie geleitet hatten, aber die Antworten flossen nur spärlich. Wenn überhaupt jemand etwas sagte, schob er dem Lord die Schuld in die Schuhe.
    Zwei Stunden später hatten die Kollegen alles geregelt und die Männer abgeführt. Auch Ralston.
    Suko schüttelte den Kopf. Wir waren als einzige noch zurückgeblieben. »Die Sache gefällt mir nicht, John, da kannst du sagen, was du willst. Dieser Fall ist so etwas von komisch gelaufen. Nichts halbes und auch nichts ganzes. Kannst du mir eine Erklärung geben?«
    »Kaum. Ich weiß nur, daß Ralston und seine Gruppe versucht haben, gewisse Dinge, die besser verschüttet bleiben sollen, in Bewegung zu setzen. Sie haben es fast geschafft, aber eben nur fast, und die Pyramide wird wohl auch nicht mehr zurückkehren.«
    »Ich weiß nicht…« Suko schaute gegen den Himmel. »Du hast durch sie eine Zeitreise unternehmen können. Du hast sie als kleinen Gegenstand sehen können. Was steckt tatsächlich in ihr?«
    »Wenn du so fragst, rechnest du damit, daß sie noch vorhanden ist.«
    »Ja.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Mach dir nichts draus. Sechmet jedenfalls hat es nicht geschafft. Ihr Geist hätte in die Statue einfahren sollen. Das ist nicht geschehen. Dieses Ding ist eigentlich völlig wertlos.«
    »Wo befindet sie sich jetzt?«
    »Die Kollegen haben sie mitgenommen.«
    »Und wo soll sie hin?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Das gefällt mir nicht, John. Wir hätten sie zerstören sollen.«
    »Okay, einverstanden.«
    Ein Wagen hatte noch auf uns gewartet. Dessen Fahrer kam herbei. »Sir«, sagte er. »Wie lange…«
    »Wir fahren jetzt«, antwortete ich.
    Der Mann war zufrieden. Als wir gingen, warf ich noch einen Blick zurück.
    Nichts deutete mehr darauf hin, daß an dieser Stelle einmal eine geheimnisvolle Pyramide gestanden hatte.
    Vorbei und vergessen… so, als wäre nichts gewesen.
    ***
    Frühling in London!
    Der nächste Morgen versprach einen herrlichen Tag. Die Sonne stand am wolkenlosen Himmel und ließ selbst düstere Häuser freundlich aussehen.
    Auch die Menschen zollten dem Tag Tribut. Ihre Laune war um das Doppelte gestiegen. Im Wetterbericht war zu hören, daß die schönen Tage auch am nächsten Wochenende anhalten sollten, und auch Suko und ich hatten keine Lust, Dämonen zu jagen. Da Urlaub nicht anstand, fuhren wir wie immer zum Yard.
    Wir hatten nur wenig geschlafen, Glenda wartete mit dem Kaffee und trug frische Frühlingskleidung. Ihr Rock zeichnete sich durch die hellen Blumen aus,
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