Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0488 - Die Mumie und der Totengott

0488 - Die Mumie und der Totengott

Titel: 0488 - Die Mumie und der Totengott
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wir sollten sie zunächst als Geschenk ansehen. Vielleicht als Präsent aus einer anderen Welt, aus einer fremden Zeit, die für Wissenschaftler bestimmt von großem Interesse ist.«
    Der Colonel grinste. »Haben Sie viele Schauerromane oder Zukunftsgeschichten gelesen, Sinclair?«
    »Auch, aber manchmal übertrifft die Wirklichkeit sämtliche Schauergeschichten.« Für mich war das Thema erledigt. Ich wandte mich an meinen Freund Suko. »Komm, laß uns einmal herumgehen.«
    Snyder blieb zurück. Ich war nie sehr gut mit den Militärs ausgekommen, das hatte sich hier wieder einmal bewiesen. Diese Leute, die ich kannte, dachten viel zu eng. Sie nannten das natürlich strategisch, ich war da anderer Ansicht.
    »Hast du schon eine Lösung?« fragte ich Suko.
    »Natürlich, sicher.« Er antwortete so, daß ich lachen mußte. »Die Pyramide hat eine Zeitreise hinter sich. Wie Shimada mit der blauen Festung. Ganz einfach.«
    »Fast. Ich frage mich nur, weshalb sie gerade an dieser Stelle erschienen ist. Ägypten oder ein anderer Fleck in Nordafrika wäre da sicherlich normaler gewesen.«
    Suko deutete mit dem abgespreizten Daumen auf die Mumie. »Da mußt du den mal fragen.«
    »Das werde ich auch.«
    »Ah, du willst hinein.«
    »Zumindest es versuchen.«
    »Und wie?«
    Ich grinste. »Keine Ahnung.« Wir gingen weiter durch den Sand.
    Einmal bückte sich Suko, grub seine Hand in den Sand, hob sie hoch und ließ ihn anschließend durch seine Finger zu Boden rieseln. Wie feiner Staub glitt er dem Boden entgegen.
    »Und?«
    Mein Freund hob die Schultern und klopfte seine Handflächen gegeneinander. »Nichts Besonderes. Eben nur Sand, das ist alles.«
    »Wie aus der Eieruhr?«
    »Nein, nicht so fein.«
    Beim Weitergehen schauten wir uns den Schakal und die Mumie an. Keiner der beiden Insassen rührte sich. Sie sahen tatsächlich aus wie versteinert, da hatten die Militärs schon recht.
    Die Pyramide war uns ein Rätsel, die Insassen ebenfalls. Wie kamen sie hinein? Woher waren sie überhaupt gekommen? Was lag hinter ihnen? Hatten sie tatsächlich so etwas hinter sich wie eine Reise durch die Zeit? Fragen, auf die wir uns eine Antwort erhofften, die wir aber ohne unser Zutun nicht bekommen würden.
    Wir hatten an verschiedenen Stellen gegen die Außenhaut der Pyramide geklopft. Das konnte Glas sein, aber sicher war ich mir nicht.
    Es existierten auch keine Eingänge oder Vorbauten, nur eben die glatten, schrägen Flächen, die lückenhaft aneinander saßen.
    »Da kommt man nicht rein und auch nicht raus«, erklärte Suko.
    »Pech gehabt.«
    »Mal sehen.«
    Suko lachte leise. »Wie ich dich kenne, grübelst du nach einer Möglichkeit, die Grenze zu knacken.«
    »So ist es.«
    »Und? Hast du etwas gefunden?«
    »Vielleicht.«
    »Was denn?«
    Suko bekam von mir keine Antwort, weil wir uns wieder dort befanden, wo wir losgegangen waren. Der Colonel stand wie eine Eins. Er hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und seine Hände übereinandergelegt. Auf seinem Gesicht lag ein leichtes Lächeln. Ich las aus ihm so etwas wie Spott.
    »Na, haben Sie etwas entdeckt?«
    »Ja«, erwidere Suko und fügte hinzu, als er den staunenden Blick des Colonels sah: »Die Pyramide besitzt weder einen Eingang noch einen Ausgang.«
    »Ach wie nett. Das wußte ich auch vorher. Und Sie wissen nicht zufällig, wie Sie den Riegel knacken können?«
    »Fragen Sie meinen Kollegen.«
    Snyder trat näher. »Hören Sie, Sinclair, mir kommt es vor, als wollten Sie mich zum Narren halten. Hier stimmt doch etwas nicht. Wie sieht es tatsächlich aus? Können Sie die Mauer knacken, oder nicht?«
    »Colonel, ich werde es vesuchen.« Er blieb sprachlos, als er sah, wie ich zum Hals griff und die schmale Silberkette mit spitzen Fingern umfaßte, bevor ich daran zog und das Kreuz hervorholte.
    Ich ließ es auf meiner offenen Handfläche liegen, so daß der Colonel es auch genau erkennen konnte.
    Sein Gesicht sprach Bände. Erst schluckte er, dann lief er wieder rot an, zwinkerte mit den Augen und setzte schließlich eine Brille auf. »Damit?« fragte er.
    »Genau.«
    Er räusperte sich. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Sinclair? Mit einem Kreuz haben Sie vor, die Pyramide zu knacken, die gegen Kugeln resistent ist?«
    »Sir«, sagte ich sehr langsam. »Sie haben uns beide nicht umsonst kommen lassen. Wir gehören zwar zu Scotland Yard, aber wir sind nicht mit normalen Fällen beschäftigt.«
    »Das hat sich sogar bis zu mir herumgesprochen.«
    »Eben. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher