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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen
Autoren: Jason Dark
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Suko.«
    »Dann müßte also, wenn wir die einzelnen Teile des Plans zusammensetzen, eine Zeichnung oder ein Hinweis herauskommen, der uns zu einem Kloster im tibetanischen Hochland führt.«
    »Ja.«
    »Aber nimm es um Himmels willen nicht als Dogma«, sagte Suko schnell. »Es kann auch ganz anders laufen.«
    »Klar.«
    Nach dieser Antwort ging es mir wieder etwas besser, denn ich sah bereits Land. Das heißt, wir konnten schon die prächtige Auffahrt erkennen, die vor das elegante Hotelportal führte.
    Noch störte uns ein Wagen. Ich überholte ihn zügig. Die Reifen des Rover wimmerten, als ich vor der Kühlerschnauze des Datsun einscherte und in die Auffahrt einbog, über die ich den Rover hochprügelte.
    Daß ein Fahrer so hart auf die Bremse trat, war man bei diesem Luxushotel nicht gewohnt. Ein uniformierter Türsteher sprang sogar zurück, als der Wagen zum Stehen kam und wir die Türen aufstießen. Drei Türen flogen auf, aber nur zwei sichtbare Menschen stiegen offiziell aus. Yakup hatte sich der Ninja-Krone angenommen und war unsichtbar geworden.
    Der Portier wollte protestieren, doch Suko schob ihn kurzerhand zur Seite. »Sorry« sagte er und stürmte als erster auf die aus dunklem Glas bestehende Eingangstür zu.
    Ich war als zweiter bei dem Mann. »Polizei«, sagte ich. »Machen Sie kein Aufsehen, okay?«
    Der Mann nickte nur.
    Man kannte uns bereits von unserem letzten Besuch bei Kerenga. Von der Rezeption her wurden wir gefragt, ob wir abermals zu Monsieur Kerenga wollten.
    »Natürlich.« Ich war mit langen Schritten bei Suko, der bereits den Lift geholt hatte.
    »Yakup?« fragte ich beim Einsteigen.
    »Ja, ich bin hier.«
    Die Tür schloß sich. Wir fuhren hoch in den Stock, wo Kerenga eine Suite gemietet hatte.
    Neben mir spürte ich einen warmen Lufthauch. Yakups Atem streifte mich. Er stand dicht neben mir, aber sehen konnte ich ihn nicht.
    Je höher wir fuhren, um so größer wurde die Spannung. Was würde uns erwarten?
    Wir kannten Shimada. Er war ein Dämon, der gnadenlos vorging, um seine Ziele zu erreichen. Mich wunderte nur, daß er selbst nichts von dem geheimnisvollen Versteck gewußt hatte, seine Macht und sein Wissen waren also doch nicht grenzenlos.
    Suko und ich hatten zahlreiche lebensbedrohliche Situationen überstanden, aber die Kämpfe gegen die Ninja waren stets die härtesten und schlimmsten gewesen.
    Auch jetzt mußten wir damit rechnen, mit den Füßen zuerst aus dem Hotel getragen zu werden.
    Als der Lift stoppte, jagten wir nicht wie die Wilden in den Gang, sondern waren sehr vorsichtig.
    Dennoch erschrak jemand.
    Keiner von uns, sondern ein Kellner, der einen mit Champagnerflaschen und Gläsern beladenen Wagen vor sich herschob. Die Gummiräder rollten lautlos über den Teppich. Nur die Gläser klirrten leicht gegeneinander.
    Er grüßte scheu und ging vorbei.
    Suko hatte als erster die Tür zur Suite erreicht. Es gibt Hotels, da ist man sehr diskret und sorgt auch schon bei der Bauweise dafür, daß diese Diskretion erhalten bleibt.
    So war es auch hier. Dicke Doppeltüren machten es einem Lauscher schwer, etwas von dem zu erfahren was sich innerhalb der Zimmer und Suiten abspielte.
    Davon konnte Suko ebenfalls ein Lied singen, als er sich aus seines lauschenden Haltung aufrichtete und die Schultern hob. »Nichts, John. Ich glaube, da hört man nicht einmal einer Schuß.«
    »Und jetzt?« Yakup hatte es geflüstert.
    »Hinein müssen wir«, sagte ich.
    Aus dem Unsichtbaren hörte ich die Stimme. »Tretet zur Seite, bitte. Das ist ein Fall für mich…«
    ***
    Sie waren zu viert, und jeden von ihnen hielt einen Revolver in der Hand. Die Schüsse krachten kurz hintereinander. Sie zerrissen explosionsartig die Stille des Zimmers, und die Kugeln hämmerten in den Körper des blau schimmernden Dämons.
    En stand da - und blieb stehen.
    Shimada war kugelfest.
    Niemand schoß ein zweites Mal. Kerengas Leibwächter, austrainierte Kämpfen, waren einfach zu übernascht, und sie hörten die Stimme des Dämons mit den tödlichen, blauen Augen. »Es ist einfach lächerlich, menschliche Waffen gegen einen Dämon einzusetzen. Das hättet ihr wissen müssen. Oder hat man es euch nicht gesagt?«
    Die Männer schwiegen. Sie schauten auf ihnen Boß, den bis an die Wand zurückgetreten war.
    Kerenga war sprachlos. So etwas kam bei ihm nur sehn selten von. Auf seinem Gesicht mit der hohen Stirn glänzte eine Schweißschicht. In den Augen stand Resignation, doch seine Gedanken suchten
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