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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen
Autoren: Jason Dark
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Teil des Planes nicht mehr, Sinclair, die drei haben mir auch gereicht. Ich werde dich quälen und foltern, hier habe ich das Sagen, und die Handschuhe werden mir gehören.«
    »Hör nicht auf ihn!« keuchte der vor mir laufende Suko, der Shimadas Worte ebenfalls vernommen hatte. »Bisher hat er es nie geschafft. Wir packen ihn, wir…«
    Da war er bei mir.
    Ich sah ihn nicht, ich spürte ihn einfach, und ich spürte im nächsten Augenblick noch mehr, denn unter mir brach der Boden urplötzlich weg. Wie ein Stein fiel ich in die Tiefe, riß noch die Arme in die Höhe, doch da gab es keinen Gegenstand, an dem ich mich festklammern konnte.
    Die Welt des Drachen schluckte mich, und über mir schwebte die blaue Gestalt, die mit dem Schwert zuschlug und die Stufen vor mir ebenfalls zerstörte.
    Zuerst fiel Suko. Er umklammerte Lin Cho fest.
    Shao drehte sich noch um. Sie wollte ihre Waffe einsetzen, aber Shimada war wieder schneller.
    Sein Schwert zerstörte auch ihre Stufe.
    Und Shao fiel ebenfalls wie eine Puppe.
    War das Shimadas Sieg und unsere Niederlage? Es wies alles darauf hin…
    ***
    Yakup Yalcinkaya fiel!
    Zuerst hatte er schreien wollen, denn dieses Ereignis war ein Schock für ihn gewesen, doch er hatte sich im letzten Augenblick überwinden können und nahm es so hin, wie es war.
    Der Ninja stürzte in eine Welt, die nicht die seine war. Hier war alles anders, trotz der unendlich scheinenden Ausmaße kam sie ihm vor wie eine Röhre, die ihn schluckte und weiterzerrte.
    Er sah die Feuer und hatte plötzlich den Eindruck, von ihnen angezogen zu werden.
    Die grünen, tanzenden Arme, die jedesmal die Fratze des Drachen umflorten, griffen wie Magnete nach ihm, als wäre er das Stück Eisen, das sie bekommen wollten.
    Er hatte sich nach dem Sturz von der Treppe nicht gedreht. Dies blieb auch in der Zukunft so. Yakup fiel mit den Füßen voran in die Schwärze und das Feuer hinein, erreichte die erste Insel - und wunderte sich, daß er plötzlich durch die Welt schwebte und nicht mehr raste. So stark war sein Fall gebremst worden.
    In seinem Innern stieg kein Triumphgefühl hoch, aber er konnte tief durchatmen, ein Großteil der Furcht ging verloren, denn das Feuer hielt ihn fest.
    Der Drachen zeigte sich ihm. Er sah dicht vor sich das Gesicht des Götzen, die Züge der Bestie, die in dieser Welt keine war, und Yakup gab sich den Flammen hin.
    Sie hüllten ihn auch weiterhin ein, denn sie geleiteten ihn fort. Sicher auf einem Weg in die Tiefe der Dimension hinein, die irgendwann ein Ende haben mußte.
    Das war der Fall.
    Yakup, der seine Beine nach wie vor ausgestreckt hielt, spürte Widerstand unter seinen Füßen, und als er die Beine bewegte, blieb der Widerstand. Dafür verschwand das Feuer, das ihn auf eine so wundersame Weise gerettet hatte.
    Yakup schaute ihm nach, wie es in die Höhe glitt und sich in der Welt des Drachen verteilte.
    Er hatte den Grund erreicht!
    Noch immer war es ihm unmöglich, eine genaue Erklärung dafür abzugeben. Jedenfalls stand er, konnte atmen, sich bewegen, auch sprechen und war dem Schicksal dankbar.
    Doch er dachte auch an seine Freunde. Sie waren auf der Treppe geblieben, wobei Yakup hoffte, daß er sie irgendwann einmal wiedersehen würde, denn auch sie mußten den Grund erreichen.
    Er schaute sich um.
    Viel war nicht zu sehen. Hier unten besaß die Dunkelheit die gleiche Dichte wie auf der Treppe, und dennoch war es etwas anderes, denn in der Nähe brennende, grüne Feuer wiesen ihm den Weg. Er sah den alten Steinboden, erkannte auch den düsterdrohenden Schatten einer Wand und spürte, daß etwas anderes von ihm Besitz ergreifen wollte.
    Es war eine Stimme.
    Wem sie gehörte, konnte er nicht sagen, aber jedes Wort, das gesprochen wurde, klang wie ein Echo in seinem Kopf nach, so daß er darüber nachdachte.
    »Geh nach vorn. Du bist als Erbe eingesetzt worden. Erst wenn die Waffe sich in seinen Händen befand, wird er dieser Hölle entwischen können.«
    Der Ninja ging noch nicht. Er wartete erst und fragte flüsternd nach und in die Finsternis hinein.
    »Wer bist du?«
    »Geh nur…«
    »Bist du der Drache, der hier regiert? Der Götze?«
    »Ja.«
    »Meinst du mit der Waffe die Handschuhe? Werde ich erst dann herauskommen können?«
    »So ist es.«
    »Erkläre es mir genauer.«
    »Du wirst dir den Weg freikämpfen müssen. Du wirst für dich und deine Freunde kämpfen.«
    »Bekomme ich eine Hilfe?«
    »Nein, ich kann dir nicht helfen. Ich gebe dir jedoch einen guten Rat.
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